Test Versteckter Zucker: So viel Würfelzucker steckt in bekannten Lebensmitteln

Jahrbuch Kinder und Familie für 2020 | Autor: Meike Rix | Kategorie: Essen und Trinken | 12.12.2019

Wie viel Zucker steckt in bekannten Lebensmitteln? Wir haben uns 14 Produkte genauer angeschaut.
Foto: ÖKO-TEST

Selbst wer sich bei Süßigkeiten, Softdrinks und süßem Brotaufstrich konsequent zurückhält, kann leicht regelmäßig mehr Zucker verspeisen, als gesundheitlich unbedenklich ist. Wir zeigen Ihnen, hinter welchen Produkten sich Zuckerfallen verbergen. 

Aktualisiert am 12.12.2019; Einkauf Testprodukte Dez 2018 | Zucker ist für die Hersteller billig in der Beschaffung. Er ist Geschmacksträger und hat oft noch weitere Funktionen, wie Lebensmittel haltbar zu machen oder ihre Textur zu verändern. Weil aber viele Menschen weniger Zucker essen wollen, lohnt es sich offenbar, ihn in der Produktaufmachung etwas aus dem Rampenlicht zu nehmen.

So jubeln Fertiglebensmittelhersteller Verbrauchern den billigen Geschmacksträger auch in vermeintlich herzhaften und "leichten" Produkten unter.

Test Versteckter Zucker: Welche Produkte sind Zuckerfallen? 

Unser Test: Wir machen Tricks und "Zuckerfallen" in 14 Produkten sichtbar, die stellvertretend für viele ähnliche stehen. Unter den getesteten Produkten befinden sich unter anderem ausgewählter Porridge, Apfel-Rotkohl, Kaba und Kinder Ketchup, aber auch bestimmte Bio-Fruchtzwerge, Cola und Müsli. 

Das zeigt der Test: Wer seinen Zuckerkonsum so reduzieren möchte, dass er in Sachen Gesundheit auf Nummer sicher geht, muss wahrscheinlich nicht nur hier und da auf eine Nascherei verzichten, sondern sich regelrecht umgewöhnen.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene "maximale Obergrenze" von etwa 50 Gramm freien Zuckern pro Tag für Erwachsene entspricht gerade mal zehn Teelöffeln oder knapp 17 Würfelzuckerstücken. Dabei zählt der Zucker aus Fruchtsäften, Honig und vermeintlichen Alternativen wie Agavendicksaft mit. Der Zucker aus intaktem Obst und Gemüse zählt nicht dazu.

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Nur 25 Gramm Zucker pro Tag empfehlenswert 

Im Schnitt überschreitet der geschätzte Zuckerkonsum in Deutschland diese Grenze um mehr als 25 Prozent. Nach der strengeren Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wären sogar nur fünf Teelöffel (25 Gramm) am Tag empfehlenswert. Die hat man schon mit zwei 0,2-Liter-Gläsern Cola und auch Apfelsaft geknackt. Der Wert leitet sich daraus ab, dass freie Zucker laut WHO nicht mehr als fünf Prozent der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen sollten. 

Das Problem: Große Mengen an Zucker stecken auch in solchen Fertiglebensmitteln, die auf den ersten Blick keine Süßspeisen sind, ein besseres Image haben als Cola und deren Aufmachung gerade das Gegenteil suggeriert.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin Februar 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Der Einkauf: Wir haben 14 verarbeitete Lebensmittel eingekauft, solche, die laut Aufschrift weniger süß, fett- oder kalorienarm sein sollen oder deren Zuckergehalt aus anderen Gründen Verbraucher überraschen könnte, zum Beispiel weil es sich um etwas eigentlich Würziges handelt.

Der Zuckergehalt: Die ausgewählten Produkte stehen beispielhaft für viele andere. Die Anbieter sind gesetzlich verpflichtet, den Gesamtzuckergehalt auf ihren Produkten anzugeben. Diese Angaben sind in der Regel korrekt, wie unsere Laboranalysen oft bestätigt haben. In diesem Test "messen" wir die Produkte und die Werbeaussagen ihrer Anbieter daher an den aufgedruckten Angaben. Um die Größenordnung der Gesamtzuckergehalte zu veranschaulichen, stellen wir dar, wie viele Zuckerstücke jeweils drin wären, wenn es sich immer ausschließlich um weißen Haushaltszucker handeln würde.

Bewertungslegende 

Als "süßende Zutaten" haben wir auch Zuckerquellen erfasst, die laut Anbieter eher aufgrund von herstellungstechnischen bzw. (anderen) geschmacksgebenden Eigenschaften eingesetzt wurden. Als "Zutaten mit natürlichem Zuckergehalt" erfassten wir (weitere) Zutaten mit nennenswerten Zuckergehalten. In Zuckerwürfeln à 3 Gramm dargestellt ist der Gesamtzuckergehalt pro abgebildeter Packung. Die Zahlen wurden kaufmännisch gerundet. 

Einkauf der Testprodukte: Dezember 2018 

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin Februar 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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