"Ungenügend": Weihenstephan-Butter enttäuscht im Test

Autor: Lena Wenzel/Lisa-Marie Karl | Kategorie: Essen und Trinken | 13.12.2022

Weihenstephan-Butter im Test: Das Produkt überzeugt nicht.
Foto: ÖKO-TEST

Butter eignet sich zum Kochen, Backen und als Brotaufstrich – daher ist sie in den Kühlschränken vieler Haushalte zu finden. Auch bei Ihnen? Dann haben wir schlechte Nachrichten für Sie: Die meisten Produkte in unserem Test fallen durch, darunter bekannte Marken wie Weihenstephan. 

Blau-weiße Verpackung, bayerische Flagge: Weihenstephan ist ein Traditionsunternehmen, die Butter bekannt. Nach unserem Test raten wir allerdings vom Kauf des Produkts ab: Die Weihenstephan Butter, mild gesäuert gehört zu den 14 Testverlierern, die nur mit "ungenügend" abschneiden. 

Die Gründe: Kritikwürdige Inhaltsstoffe und fehlende Transparenz in Sachen Tierwohl und Nachhaltigkeit. 

Mineralöl in Weihenstephan-Butter gefunden 

Wir erläutern die Kritikpunkte genauer. Beginnen wir mit Mineralöl. Das von uns beauftragte Labor ist in der Weihenstephan-Butter auf gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gestoßen – und zwar in Gehalten, die wir als "stark erhöht" bewerten. MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Die Folgen sind bisher ungeklärt. 

Mineralöl ist aber nicht nur ein Problem in der überprüften Butter von Weihenstephan, wir bemängeln es in den meisten Marken im Test. 

Grünfutteranteil zu gering 

Neben Mineralöl beanstanden wir "zu niedrige" grünfuttertypische Fettsäuren in der Weihenstephan-Butter. Das bedeutet, die Laboranalyse hat gezeigt, dass der Anteil der als gesund geltenden Omega-3-Fettsäuren in der Butter nicht gerade hoch ist. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Kühe wenig Grünes essen. 

Zum Vergleich: "zu niedrige" grünfuttertypische Fettsäuren kritisieren wir mehrfach im Test. 

Anbieter schweigt zu Tierwohl und Nachhaltigkeit

Geht es um Tierwohl und Nachhaltigkeit enttäuscht Weihenstephan ebenfalls. Der Anbieter zeigte sich null transparent. Wir haben alle Anbieter und Molkereien im Test um Informationen zu den Bemühungen um nachhaltige Produktion und die Rückverfolgbarkeit gebeten.

Uns interessierten die Haltungsbedingungen der Kühe, die ihre Milch für die Butter lieferten: Werden sie artgerecht gehalten? Dürfen sie auf die Weide? Wie steht es um das Futter?

Weihenstephan äußerte sich zu keiner dieser Fragen, genau wie Meggle. Eine schwache Leistung, finden wir. 

Butter im Test: Jetzt Ergebnisse als ePaper kaufen

All die Kritikpunkte haben zur Folge, dass sowohl das Teilergebnis Inhaltsstoffe als auch das Teilergebnis Transparenz/Tierhaltung "ungenügend" ausfällt. Besser sieht es aus, wenn die Sensorik im Fokus steht. Die Sensorikexperten erkannten keine Mängel und vergaben ein "sehr gut". 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht zu je 50 Prozent auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe und dem Teilergebnis Transparenz/Tierhaltung. Weil in der getesteten Weihenstephan Butter, mild gesäuert aus unserer Sicht "stark erhöhte" Gehalte an MOSH und "zu niedrige" grünfuttertypische Fettsäuren stecken, ziehen wir fünf Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". 

Die fehlenden Angaben zu Tierwohl und Nachhaltigkeit sorgen für ein "ungenügendes" Teilergebnis Transparenz/Tierhaltung. Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". 

Der Test zeigt: Mineralöl ist ein großes Problem in Butter. Außerdem kritisieren wir häufiger Mängel im Geschmack. Nur eine Butter im Test ist mit "gut" empfehlenswert. Mehr dazu lesen Sie hier: Butter im Test: 17 von 20 Marken fallen durch

Weiterlesen auf oekotest.de: