Vegetarisch grillen: So gelingen Gemüse, Tofu & Co. auf dem Rost

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 02.07.2024

Vegetarisch grillen: So gelingen Gemüse, Seitan & Co. auf dem Rost
Foto: stockcreations/shutterstock

Vegetarisch grillen: Wer Lust auf Grillen hat, kann das auch ganz ohne Fleisch. ÖKO-TEST hat zahlreiche Tipps für Sie gesammelt, wie Seitan, Tofu und Aubergine auf dem Rost gelingen.

Es müssen nicht immer Würstchen und Steaks sein. Es gibt viele vegetarische und vegane Alternativen, die Sie auf den Grill legen können. Wir erklären, welche Fleischersatz-Produkte sich anbieten, welches Gemüse vom Grill schmeckt und worauf Sie beim Garen achten sollten.

Vegetarisch grillen mit Tofu und Soja

Tofu besteht aus eingeweichten Sojabohnen. Hersteller pürieren die Bohnen zuerst mit Wasser und verfestigen die daraus entstandene Flüssigkeit, indem sie diese bis knapp unter dem Siedepunkt erhitzen.

Naturbelassenen Tofu kaufen und einfach so auf den Grill legen? Das geht schief! Denn er schmeckt fast nach nichts. Deswegen gilt: kräftig marinieren. Zunächst etwas abtupfen und überschüssige Flüssigkeit entfernen, dann zieht die Marinade besser ein. Zum Schluss: nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Paprika oder einem Spritzer Zitrone würzen.

Weil Soja einen hohen Eiweißgehalt hat, eignet es sich gut als Fleischersatz für Vegetarier und Veganer. Sojafleisch gibt es für den Grill zum Beispiel in Form von Steaks und Medaillons. Für Geschmack sorgen Marinaden und Gewürzmischungen. Dabei bieten sich Zutaten wie Salz, Pfeffer und Paprika an, aber auch Sojasauce, Tomatenmark und Senf.

    Grillen ohne Fleisch – dafür mit Seitan

    Seitan ist ein Fleischersatz, den Sie fürs vegetarische Grillen auch einfach selbst zubereiten können. Wer das ausprobieren möchte, findet Seitan-Pulver in zahlreichen Supermärkten und Bio-Läden. Steaks, Burger oder Würstchen aus Seitan sind zum Grillen sehr beliebt, da sie eine fleischähnliche Konsistenz haben. Weil der Geschmack von Seitan, wie der von Tofu, eher neutral ist, dürfen Gewürze nicht fehlen.

    Übrigens: Seitan wird meist aus Weizenmehl hergestellt. Mithilfe von Wasser entziehen Hersteller dem Teig Stärke, sodass nur noch Weizeneiweiß, also eine glutenreiche Masse, übrigbleibt. Damit hat Seitan einen hohen Proteingehalt – und ist nichts für Menschen, die unter Glutenunverträglichkeit leiden.

    Für alle drei Fleischersätze gilt: Sie enthalten wenig bis kein Fett. Deshalb immer gut mit Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl einpinseln. So wird die Oberfläche nicht trocken und es bleibt nichts am Rost kleben.

    Mögliche Marinaden-Zutaten im Überblick

    • Knoblauch 
    • Olivenöl 
    • Paprika
    • Pfeffer & Salz
    • Senf
    • Sojasauce
    • Thymian 
    • Tomatenmark 
    • Zitronensaft 
    Vegetarisch grillen: Gemüse wie Karotten, Paprika, Zwiebeln und Tomaten schmecken köstlich vom Rost.
    Vegetarisch grillen: Gemüse wie Karotten, Paprika, Zwiebeln und Tomaten schmecken köstlich vom Rost. (Foto: Shutterstock/pilipphoto)

    Vegetarisch grillen: So gelingt Grillgemüse

    Zum Grillen ohne Fleisch gehört natürlich vor allem Gemüse. Pilze, Süßkartoffeln oder Mais eignen sich besonders, weil sie wasserarm sind. Festes Gemüse wie Paprika und Aubergine schmeckt besser, wenn es mariniert ist. Die Marinade sollte geschmacksintensiv sein und mindestens drei bis vier Stunden einziehen.

    Wasserreichen Gemüsesorten wie Auberginen können Sie das Wasser entziehen, indem Sie sie mit Salz bestreuen und einige Zeit stehenlassen. Später das überschüssige Wasser abtupfen – dann zieht die Marinade besser ein.

    Kommen Karotten und Kohlrabi auf den Grill, empfiehlt es sich, diese vorher zu kochen. Im Frühling schmeckt saisonaler Spargel vom Grill besonders gut.

    Grillgemüse sollten Sie – wie Fleischersatz auch – bei niedriger Temperatur auf dem Grill garen und nicht zu lange liegenlassen, weil sonst Nährstoffe verloren gehen. Am besten wird Grillgemüse schonend in Schalen gegart.

    Zum Würzen empfehlen wir Rosmarin, Thymian, Pfeffer, Zitronensaft und frische Kräuter. Und auch hier gilt: Öl nicht vergessen! Damit feine, frische Kräuter nicht verbrennen, ist es sinnvoll, das Gemüse erst gegen Ende der Grillzeit damit zu würzen; Öl hingegen sollten Sie vorher aufstreichen.

    Schadstoffe vermeiden beim Grillen ohne Fleisch

    Wenn Sie das Grillgut marinieren, sollten Sie es in einer Grillschale auf den Grill legen. Denn wenn Fett aus der Marinade in die Glut tropft, können – wie beim Fleischgrillen auch – polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

    Einige PAK sind krebsauslösend. Sie gelangen über den aufsteigenden Rauch ans Grillgut und darüber in den Körper. Um das Öl aufzufangen, bieten sich feuerfeste Schalen an. Es existieren auch Alternativen zu den problematischen Schalen aus Aluminium: etwa Unterlagen aus Edelstahl oder emailliertem Stahlblech oder dünne Steinplatten aus Schiefer oder Speckstein.

    Sie können aber auch große Obst- oder Gemüseblätter verwenden: Kohl oder Rhabarber eignen sich beispielsweise als Grill-Unterlage.

    Vegetarisch grillen: 3 Tipps 

    1. Festes Gemüse wie Paprika und Aubergine schmeckt besser, wenn es mariniert ist. Die Marinade sollte geschmacksintensiv sein und mindestens drei bis vier Stunden einziehen.
    2. Veganer Fleischersatz wie Tofu besitzt so gut wie kein Fett. Deshalb am besten immer eine Schale mit Oliven- oder Sonnenblumenöl neben den Grill stellen und den Fleischersatz regelmäßig einpinseln. So wird die Oberfläche nicht trocken und es bleibt nichts am Rost kleben.
    3. Fleischersatz und Grillgemüse sollten nicht zu lange auf dem Grill liegen – am besten bei niedrigerer Temperatur garen.

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