Verdorbene Eier: Justiz ermittelt gegen österreichischen Großbetrieb

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Essen und Trinken | 20.02.2020

Verdorbene Eier: Justiz ermittelt gegen österreichischen Großbetrieb
Foto: CC0 / Piqsels

1,5 Millionen Hühnereier verarbeitet der österreichische Großbetrieb "Pro Ovo" pro Tag – darunter soll sich manch faules Ei befunden haben, wie ein Insider berichtet. Auch deutsche Konsumenten könnten die Gammeleier verzehrt haben. Nun ermittelt in beiden Ländern die Justiz.

Eine Fabrik im österreichischen Biberbach soll im großen Stil verdorbene Eier verarbeitet und verkauft haben. Ans Licht kam der Fall durch eine gemeinsame Recherche der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) und Süddeutschen Zeitung (SZ), die den Großbetrieb "Pro Ovo" aus Niederösterreich schwer belasten.

Die Firma aus der Nähe von Linz verarbeitet nach eigenen Angaben täglich bis zu 1,5 Millionen Eier aus ganz Europa und liefert auch bio-zertifizierte Eierprodukte. Auf der Website ist die Rede von "kompromissloser Hygiene" und "Produktstandards, die weit über dem Lebensmittelcodex liegen" – sollten ÖNN und SZ Recht behalten, war das von der Wahrheit weit entfernt.

Betrieb soll Gammeleier verarbeitet haben

Die Zeitungen zitieren einen anonymen Insider, der von ekelerregenden Zuständen in der Herstellung berichtet: Die Rede ist von madenverseuchten Eiern, verschimmelten Lebensmitteln und bestialischem Gestank. Vergammelte Eier sollen einerseits über Monate gelagert worden sein, bevor sie verarbeitet wurden, andererseits seien Eier bereits ungekühlt angeliefert worden. Die SZ zeigte ein Foto mit verdorbenen Eiern, das aus der Fabrik stammen soll.

Den Berichten zufolge sollen frische und verdorbene Eier bei "Pro Ovo" gemeinsam pasteurisiert, zu Flüssigwaren verarbeitet und anschließend ausgeliefert worden sein. Auch Hühnerkot soll regelmäßig seinen Weg in die Produkte gefunden haben. Diese gingen wiederum an Bäckereien, Eisdielen und Restaurants in Europa, die daraus Rühreier, Milcheis, Nudeln oder Backwaren zubereiteten. Die Gefahr einer Salmonellenvergiftung dürfte aufgrund der Pasteurisierung allerdings nicht bestanden haben.

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Mittlerweile haben deutsche und österreichische Staatsanwaltschaften Ermittlungen aufgenommen. Die hiesige Justiz beschäftigt sich mit dem Fall, weil auch Betriebe in Deutschland von dem Hersteller beliefert wurden. Die Firma selbst wollte sich zu den Vorwürfen bislang nicht äußern.

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