- Guter Fisch ist selten geworden. Die Liste "Guter Fisch" zeigt, welche Arten Sie noch mit gutem Gewissen einkaufen oder bestellen können.
- Achten Sie beim Einkauf nicht nur auf die Fischart, sondern auch auf Fangebiet und Fangmethode.
- Wer Fisch an der Fischtheke kauft, kann das Personal nach Herkunft und Fangmethode fragen.
Wer die Meere schützen will, sollte darauf achten, welchen Fisch er oder sie isst. Viele Arten sind nicht mehr übrig: Gerade mal zwölf "gute" Fische und drei weitere "bedingt empfehlenswerte" Fischarten stehen auf der aktuellen Liste "Guter Fisch". Sie wurde von den Verbraucherzentralen in Zusammenarbeit mit Verbänden wie dem WWF, der Deutschen Umwelthilfe (DUH) oder dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung nach aktuellen Umweltdaten, Bestandsgrößen und Fangmethoden zusammengestellt.
Die Liste wurde zuletzt Ende 2022 überarbeitet und ist in ihrer derzeitigen Form (die Sie nachfolgend finden) bis 12. Dezember 2023 gültig. Der Lieblingsfisch der Deutschen, der Alaska-Seelachs (eigentlich: Pazifischer Pollack), befindet sich übrigens nicht auf der Liste.
Fisch essen: Welche Arten dürfen noch auf den Tisch?
- Barentsee-Seelachs aus dem Barentssee, der Norwegischne See, Spitzbergen und den Bäreninseln, gefangen mit Umschließungs- und Ringwadennetzen
- Bonito-Thunfisch aus dem Indischen Ozean und dem Mittleren Westpazifik sowie dem Mittleren Ostpazifik, gefangen durch Angelfischerei
- Flundern aus der westlichen Ostsee, gefangen mit Reusen oder Fallen
- Keta-Lachs aus Alaska, gefangen mit Umschlingungsnetzen, Ringwadennetzen und Schleppangeln
- Kliesche aus der Ostsee, gefangen mit Reusen und Fallen
- Miesmuscheln aus dem Nordostatlantik, durch Absammeln von natürlichem Aufwuchs auf speziell ausgebrachten Leinen
- Nördlicher-Irland-Hering aus dem nördlichen Bestand der Irischen See und dem Nordatlantik, gefangen mit pelagischen Schleppnetzen
- Riga-Hering aus der Ostsee, dem Golf von Riga und dem Nordostatlantik, gefangen mit Fallen und Schleppnetzen, die nur oberhalb des Meeresbodens ohne Bodenberührung fangen (pelagische Schleppnetze)
- Rotlachs aus Alaska, gefangen mit Kiemennetzen
- Schollen aus der Ostsee, gefangen mit Reusen oder Fallen
- Stöcker aus Iberischen Gewässern, gefangen mit Umschließungs- und Ringwadennetzen
- Weißer Thun (Langflossen-Thun) aus dem Atlantik, gefangen durch Angelfischerei und Schleppangeln
Welchen Fisch kann man noch essen?
Als nur "bedingt empfehlenswert" gelten die folgenden drei Arten:
- Makrele aus dem Nordostatlantik, gefangen mit pelagischen Schleppnetzen sowie Umschließungs- und Ringwadennetzen
- Nordsee-Hering, gefangen mit Umschließungs- und Ringwadennetzen
- Ostsee-Sprotte, gefangen mit pelagischen Schleppnetzen
2022 galt Bottnischer Hering aus der Ostsee, dem Nordostatlantik und dem nördlichen Ausläufer der Ostsee zwischen Schweden und Finnland (Bottnischer Meerbusen) ebenfalls noch als "bedingt empfehlenswert". Inzwischen steht er nicht mehr auf der "Guter Fisch"-Liste.
Fischstäbchen bei ÖKO-TEST
Wir haben erst vor Kurzem zahlreiche Fischstäbchen im Test auf Schadstoffe untersuchen lassen und dabei auch abgefragt, wie nachhaltig der Fisch gefangen wird.
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Fisch essen: Hier finden Sie weitere Fischratgeber
In Deutschland ist eine Reihe weiterer Ratgeber zum Thema Fisch erhältlich. Abhängig von den verwendeten Kriterien enthalten sie etwas unterschiedliche Bewertungen und konkrete Empfehlungen.
- Eine empfehlenswerte Hilfe bietet der WWF-Einkaufsratgeber "Fische und Meeresfrüchte", der in verschiedenen Formen (als App, Website, PDF) erhältlich ist.
Zu jedem Fisch erhalten Sie dort genaue Infos zur Bestandssituation, den ökologischen Effekten, die der Fang mit sich bringt, und zur Zertifizierung. Auf einen Blick sehen Sie, welche Fanggebiete empfehlenswert (grün), okay (gelb) oder nicht mehr tragbar (rot) sind. - Auch von der Verbraucherzentrale Berlin gibt es einen eigenen Fischratgeber im Hosentaschenformat (letzter Stand: August 2021). Die Online-Version ist kostenlos, bei der gedruckten Version fallen zwei Euro Versandkosten an.