Mit fünf von fünf Sternen wird die Original Wagner Die Backfrische Salami auf der Website des Unternehmens bewertet. Diesem Urteil können wir uns nicht anschließen. In unserem Pizza-Test schneidet die Original Wagner Die Backfrische Salami nur mit "befriedigend" ab. Diese Bewertung erhalten noch drei andere überprüfte Tiefkühlpizzen.
Im Fall der Wagner-Pizza lauten die Gründe: Aus unserer Sicht erhöhte Gehalte an Mineralölbestandteilen und ein zu hoher Salzgehalt von 1,56 Gramm pro 100 Gramm Pizza. Zum Vergleich: Der niedrigste ermittelte Salzgehalt liegt bei 1,14 Gramm pro 100 Gramm, der höchste bei 1,71 Gramm.
Kritik an Salzgehalt der Wagner-Pizza
In großen Mengen aufgenommen, kann Salz bei empfindlichen Personen den Blutdruck erhöhen. Deswegen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz pro Tag zu konsumieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät sogar, den Salzkonsum auf maximal fünf Gramm pro Tag zu beschränken.
Der Genuss der überprüften Wagner-Pizza deckt somit theoretisch mehr als fünf Sechstel der täglichen maximalen Zufuhrempfehlung ab. In unserem Test weisen rund 17 der 20 untersuchten Tiefkühlpizzen einen erhöhten Salzgehalt auf. Und das, obwohl die Industrie im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie den durchschnittliche Salzgehalt einer Tiefkühlpizza bis 2025 auf 1,25 Gramm pro 100 Gramm reduzieren will. Deswegen gibt es von uns für einen Salzgehalt von mehr als 1,25 Gramm bereits jetzt eine Note Abzug.
Mineralölrückstände in Wagner-Pizza gefunden
Ein weiterer Kritikpunkt sind die in der Wagner-Pizza gefundenen Mineralölrückstände. Insgesamt bewerten wir die Mineralölgehalte in fünf getesteten Pizzen als "erhöht", in einem Produkt sind sie laut ÖKO-TEST-Kriterien sogar "sehr stark erhöht". Eine mögliche Erklärung für die Verunreinigung sind technische Fette an den Produktionsmaschinen.
Bedenklich sind gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) vor allem deshalb, weil sie sich in den Organen anreichern können. Welche Folgen dies für den Menschen hat, ist aktuell noch nicht absehbar.
So schmeckt die Wagner-Pizza im Test
Keinerlei Beanstandungen gibt es dagegen in der Bewertungskategorie Sensorik. Hier lautet das Teilergebnis "sehr gut". Pizzarand und Bodenmitte, so urteilten die Sensorikexperten, waren nach der Zubereitung knusprig und locker. Der Geschmack wurde als fehlerfrei bewertet.
Bleibt die Frage, wie gesund die Wagner-Pizza ist? Wir haben für alle getesteten Pizzen den Nutri-Score berechnet. Das von Ernährungswissenschaftlern entwickelte Kennzeichnungssystem zeigt auf einer Skala von A (grün) bis E (rot) an, wie gesund ein Produkt ist. Die Wagner-Pizza erhält ein D. Das heißt, dass das Produkt hauptsächlich ungünstige Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Salz, Zucker und gesättigte Fettsäuren enthält und deswegen nicht zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil für die Wagner-Pizza beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Für die gefundenen Mineralölrückstände ziehen wir eine Note ab. Gekoppelt mit einer Note Abzug für den aus unserer Sicht erhöhten Salzgehalt lautet das Gesamturteil "befriedigend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Das zeigt der Salami-Pizza-Test: 20 verschiedene Tiefkühl-Salamipizzen haben wir in Laboren analysieren lassen. Was fällt auf? Belastungen mit gesättigten Mineralölkohlwasserstoffen (MOSH) und ein erhöhter Salzgehalt sind die Hauptgründe für die Abwertung von Produkten.
Insgesamt erhalten zwei Produkte die Note "sehr gut", zehn Pizzen bewerten wir mit der Note "gut". Erfreulich ist der Sensorik-Test: Hier lautet das Endergebnis in den meisten Fällen "sehr gut".
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