Gerade an den Festtagen kann es passieren, dass man zu viel einkauft und kocht – es soll schließlich keiner hungrig vom Tisch aufstehen. Eins steht fest: Die Reste vom Weihnachtsessen sind in jedem Fall zu schade für die Tonne. Die bei uns schon genug 'gefüttert' wird, denn: Im Schnitt landen in Deutschland pro Tag und Person 78 Gramm Essen im Müll, das noch genießbar gewesen wäre. Weihnachten und Silvester dürften zu diesem traurigen Durchschnitt ihren Teil beitragen. Das muss nicht sein.
Für fast alle Essensreste gibt es zwei Möglichkeiten:
- weiterverarbeiten und aus den Resten neue Gerichte zubereiten oder
- einfrieren
Übrige Knödel verwerten und einfrieren
Klöße oder Knödel – je nachdem, wie die Beilage bei Ihnen heißt – können Sie im Kühlschrank aufbewahren und in den nächsten Tagen als "Knödel-Gröstl" anbraten oder zu einem Knödel-Salat verarbeiten. Knödel schmecken übrigens am zweiten oder dritten Tag fast noch besser.
So geht’s: Für das "Knödel-Gröstl" einfach die Klöße in kleine Stücke oder Scheiben schneiden. Zwiebel (und, wer mag, Speck) in der Pfanne anbraten, Knödel hinzugeben und mit verquirltem und mit Salz und Pfeffer gewürztem Ei anbraten.
Knödel können auch problemlos eingefroren werden. Damit sie danach nicht aneinanderkleben, sollten Sie die Knödel mit Abstand zueinander auf eine Unterlage setzen und diese für 30 Minuten ins Gefrierfach geben. Die angefrorenen Knödel können Sie dann in einem Gefrierbehälter oder -beutel für ungefähr sechs Monate einfrieren.
Was tun mit übrigen Kartoffeln?
Gegarte Kartoffeln können Sie drei bis vier Tage im Kühlschrank aufbewahren. Für gekochte Kartoffeln gibt es eine Vielzahl von Verwertungsmöglichkeiten: Sie schmecken als Bratkartoffeln, Rösti – oder können zu Kartoffelknödeln, Gnocchi, einem Auflauf oder Kartoffelsalat weiterverarbeitet werden.
Brot einfrieren und weiterverarbeiten
Wenn Sie zu viel Brot gekauft haben, frieren Sie es am besten möglichst schnell ein. Dann wird es nicht trocken. Egal ob ein ganzer Laib Brot, einzelne Scheiben, Brötchen oder ein Stück Kuchen: Backwaren lassen sich problemlos einfrieren und schmecken nach dem Auftauen und Aufbacken fast wie frisch vom Bäcker.
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Käse aufbewahren und einfrieren
Viele Käsesorten lassen sich einfrieren, aber Käse hält auch im Kühlschrank viele Wochen, zumindest wenn er richtig gelagert wird. Käse lässt sich außerdem in vielen Gerichten verwerten: Sie können ihn zum Überbacken von Aufläufen oder Gratins verwenden, daraus die Füllung einer Quiche Lorraine zaubern oder ihn fürs Aufpeppen von Salaten, Omelettes oder Suppen verwenden. Lese-Tipp: Käse einfrieren: Das sollten Sie wissen
Was tun mit Rotkohl-Resten?
Rotkraut und Rotkohl sind beliebte Beilagen zum Weihnachtsessen. Reste des schmackhaften Kohls können Sie drei bis vier Tage im Kühlschrank aufbewahren und nochmals als Beilage oder Salat servieren.
Reste vom Weihnachtsbraten
Bratenreste schmecken auch kalt und können, in dünne Scheiben geschnitten, als Brotbelag weiterverwendet werden oder eine Suppe, einen Salat oder einen Auflauf ergänzen.
Was tun mit Fischresten?
Wenn beim Weihnachtsessen Fisch übrigbleibt, können Sie diesen ebenfalls für Salate oder zum Aufpeppen von Nudelsaucen verwenden. Hier sollten Sie allerdings schnell sein. Fisch verdirbt schnell und sollte am besten am nächsten Tag gegessen werden.
Wichtig: Wenn Sie Fisch- und Fleisch-Reste einfrieren, dann am besten direkt nach dem Essen. Lassen Sie die Reste abkühlen und verpacken Sie sie luftdicht, bevor Sie sie in die Kühltruhe geben.
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Offene Sektflasche – wohin mit dem Sektrest?
Wenn Sie noch Sekt übrighaben, können Sie die Flasche mit einem speziellen Sektflaschenverschluss verschließen. Wenn Sie keinen zur Hand haben und Ihnen der Sekt ohne Kohlensäure nicht mehr schmeckt, können Sie den restlichen Schaumwein auch zum Kochen verwenden. So können Sie Weißwein in Rezepten problemlos durch Sekt ersetzen. Egal ob für Saucen, Zwiebelsuppe oder Champagnerkraut, ein Schuss Sekt sorgt für extra Aroma.
Übriggebliebenen Sekt, Rotwein oder Weißwein können Sie auch in Eiswürfelformen einfrieren und später für die Zubereitung von Soßen verwenden.
Eisfach, nein danke! – Was sich nicht zum Einfrieren eignet
- Blattsalate, Radieschen, Rettich und ganze Tomaten: Sie sind nach dem Auftauen nicht mehr knackig, weil ihr hoher Wassergehalt zu einer großen Zellzerstörung beim Gefrieren führt.
- Kartoffeln: Rohe Kartoffeln schmecken nach dem Auftauen sehr süß, da während der Gefrierlagerung Stärke zu Zucker abgebaut wird. Das Zellgewebe wird zerstört, die Konsistenz beim Auftauen wird zu weich.
- Rohe Eier in der Schale: Sie würden in der Tiefkühltruhe platzen, da sich Eigelb und Eiweiß beim Einfrieren ausdehnen.
- Pudding und gebundene Soßen: Sie werden flüssig, da die Stärke das beim Kochen gebundene Wasser beim Auftauen wieder abgibt.
- Joghurt, saure Sahne und Crème fraîche: Bei diesen Produkten wird die Konsistenz in der Kühltruhe flockig oder grießig.
Mit Material der dpa.
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