- Bei vielen Wasserfiltern lagern sich schon nach kurzer Zeit Keime ab. Frisches Leitungswasser ist damit sicherer.
- Ein weiteres Problem von Wasserfiltern: Sie filtern teils lebenswichtige Mineralstoffe heraus.
- Bei der Zubereitung von Kaffee oder Tee können Tischfilter durchaus hilfreich sein: Die Wasserfilter sorgen für weicheres Wasser.
Unser Trinkwasser gehört zu den am besten und strengsten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland. Teilweise enthält es sogar mehr Mineralstoffe als Wasser aus der Flasche. Trotzdem sind Wasserfilter für Leitungswasser beliebt. Sie sollen Keime aus dem Wasser filtern und für einen besseren Geschmack von Kaffee und Tee sorgen.
Macht es Sinn, Leitungswasser zu filtern?
Die Werbung suggeriert uns, dass unser Leitungswasser belastet ist und unbedingt gefiltert werden sollte. Verbraucherschützer halten die Tischwasserfilter mit Aktikkohlefilter dagegen für überflüssig.
"Aus hygienischer Sicht ist von Wasserfiltern und Wasserbehandlern abzuraten. Trinkwasser ist ein verderbliches Lebensmittel, das schnell verkeimt, wenn es zu lange im Behälter steht oder mit alten Filtern in Kontakt kommt", warnt die Verbraucherzentrale. Oft sei das Wasser nach dem Filtern mit mehr Keimen belastet als davor. Außerdem filtern die Filter für den Hausgebrauch wertvolle Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium heraus.
Schadstoffe im Trinkwasser?
Bis zu unserem Hausanschluss ist das Trinkwasser einwandfrei. Ab dem Hausanschluss ist dann der Eigentümer verantwortlich, er muss für qualitativ einwandfreies, sauberes Trinkwasser sorgen. Wenn es Probleme mit der Wasserqualität gibt, liegt das meist an veralteten Leitungen. Wo noch alte Rohre verlegt sind, können unter Umständen kritische Stoffe wie Blei oder Kupfer ins Trinkwasser gelangen. Alte Bleirohre sind nur in Häusern zu finden, die vor 1973 gebaut wurden. Aber auch in alten Häusern müssen nicht immer Bleirohre liegen.
Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie am besten den Hauseigentümer oder Vermieter. Wer sicher gehen möchte, kann sein Wasser auf Blei untersuchen lassen. Die Trinkwasserverordnung besagt, dass der Bleigehalt unter 0,01 Milligramm, der Kupfergehalt unter zwei Milligramm pro Liter liegen muss. Eine einfache Messung beim städtischen Wasserwerk oder einem unabhängigen Institut kostet um die 30 bis 70 Euro.
Mit diesen Tipps bleibt der Tischwasserfilter hygienisch und sauber
Wer sich überlegt, sich nichtsdestotrotz einen Wasserfilter zuzulegen oder wer sowieso schon einen besetzt, ist mit diesen Tipps auf der sicheren Seite:
- Wasser täglich austauschen.
- Kartusche regelmäßig wechseln.
- Filter regelmäßig reinigen.
- Den Filter im Kühlschrank aufbewahren.
Machen Wasserfilter bei hartem Wasser Sinn?
Der Trinkwasserfilter filtert Kalzium und Magnesium aus dem Wasser. Durch den niedrigeren Gehalt der beiden Mineralstoffe wird das Wasser weicher und ändert sich auch im Geschmack. Laut Stiftung Warentest funktioniert das Enthärten aber nur bedingt, die angegebene Filterkapazität erreichen viele der handelsüblichen Wasserfilter gar nicht.
Aus gesundheitlichen Gründen macht Entkalken ohnehin keinen Sinn: Die weißen Kalkrusten sind zwar nicht schön anzusehen, ungesund sind sie aber keinesfalls.
Helfen Wasserfilter bei Legionellen?
Legionellen stammen nicht aus dem öffentlichen Wassernetz, sondern aus der Warmwasserbereitung. "Filter helfen hier nicht weiter", so das Urteil der Verbraucherzentrale Hamburg.
Ist Flaschenwasser besser als Leitungswasser?
Wer sich fragt, ob abgefülltes Wasser in Flaschen nicht vielleicht doch die beste Option ist: Die Antwortet lautet klar: nein! Leitungswasser enthält oft mehr Mineralstoffe und weniger ungesunde Rückstände. Wasser in Plastikflaschen kann zusätzlich mit Hormonen belastet sein. ÖKO-TEST hat in den letzten zwei Jahren über 200 stille Wässer, Wässer der Sorte "Medium" und Wässer der Sorte "Classic" untersucht – mehr erfahren Sie hier:
- Stilles Wasser im Test: Pestizid-Reste und Uran in einigen Wässern gefunden
- Medium-Wässer im Test: Jede fünfte Quelle ist verunreinigt
- Mineralwasser-Test: 25 Produkte schneiden "sehr gut" ab
Lesen Sie außerdem: Mikroplastik in Mineralwasser: Teile aus Plastikflaschen landen im Getränk.
Das meint ÖKO-TEST
- Wer nicht häufig genug den Filter wechselt, erzielt mit Wasserfiltern eine schlechtere Wasserqualität als ohne und kann seiner Gesundheit schaden.
- Gegen Trinkwasserfilter spricht zudem: Das eigentlich so wunderbar günstige Leitungswasser steigt bei der Nutzung eines Wasserfilters auf 15 Cent pro Liter (Anschaffungskosten, regelmäßiger Filterwechsel). Ein Liter Leitungswasser kostet in Deutschland durchschnittlich aber nur 0,2 Cent.
- Trinken Sie Wasser also besser frisch gezapft aus dem Hahn. Lassen Sie das Wasser laufen, bis es schön kalt aus der Leitung kommt. Fürs Trinken zu warmes Wasser können Sie für das Gießen Ihrer Pflanzen verwenden.
- Wenn Sie trotz allem überlegen, einen Wasserfilter zu kaufen, prüfen Sie zunächst die Notwendigkeit. Die Qualität Ihres Leitungswassers können Sie von Trinkwasserlaboren prüfen lassen.
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