Dem Kunden fällt die Schummelei beim Einkaufen kaum auf, doch die Verbraucherzentrale hat genauer hingeschaut und stellte fest: Kurz vor der geplanten Mehrwertsteuersenkung hat Ferrero bei den beliebten Schokoriegeln "Yogurette" und "Kinderschokolade" die Füllmenge reduziert. Bei beiden Produkten finden die Kunden nur noch acht statt bisher zehn Riegel in der Packung. Jede Packung enthält nicht mehr 125 Gramm wie bisher, sondern nur noch 100 Gramm.
Preiserhöhung bei Schokoriegeln
Zwar wurde auf den ersten Blick der Preis reduziert – aber da jetzt weniger in den Packungen steckt, kostet ein Schokoriegel unter dem Strich mehr. Je nach Supermarkt liegt die Preiserhöhung laut Verbraucherzentrale bei bis zu acht Prozent (Drogeriemarkt Budnikowsky in Hamburg). Die Endverbraucherpreise legt allerdings nicht das Unternehmen, sondern der Handel fest.
Versprechen gebrochen
Für den wenig schmeichelhaften Preis "Mogelpackung des Monats" gibt es noch einen weiteren Grund: Den Verbraucherschützern der Verbraucherzentrale fiel auf, dass die Packungen der beiden Produkte bereits 2015 mit acht Riegeln im Sortiment waren. Damals kostete ein Riegel umgerechnet nur gut 12 Cent, heute sind es rund 16 Cent. Das Unternehmen hat die Füllmenge der Packungen vor fünf Jahren von 100 auf 125 Gramm erhöht und mit dem Slogan "Dauerhaft mehr Inhalt 10 Riegel 125 Gramm" beworben. Dieses Versprechen hat Ferrero nicht gehalten – und das Produkt in nur fünf Jahren 30 Prozent teurer gemacht.
"Yogurette": Keine Spur von echten Erdbeeren
Auf der Yogurette-Packung machen vier saftige Erdbeeren Lust auf fruchtigen Schokogenuss. Die Realität sieht anders aus, denn "in Wirklichkeit sind mickrige Mengen an Erdbeerpulver drin". Das Produkt ist zudem alles andere als "joghurtleicht", wie es die Werbung verspricht: "Mit 571 Kalorien pro 100 Gramm ist Yogurette eine Kalorienbombe und hat mehr Kalorien als fast alle anderen Schokoladen", kritisieren die Verbraucherschützer.