Wie gesund ist eigentlich Mais?

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Essen und Trinken | 05.08.2024

Ist Mais gesund?
Foto: Shutterstock/Nina Buday

In wenigen Wochen stehen auch hierzulande die Maisfelder wieder in voller Erntepracht. Doch welche Nährstoffe liefert der Mais eigentlich? Wir geben einen Überblick und erklären, warum bei Mais aus der Dose Vorsicht geboten ist.

Gleich zu Beginn: Lebensmittel in grundsätzlich "gesund" und grundsätzlich "ungesund" einzuteilen, ist nur eingeschränkt sinnvoll.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erklärt zu Recht: Entscheidend ist immer, wie viel man wovon isst und wie es um die Qualität der gesamten Ernährung bestellt ist. Deshalb sollte man sich fragen: Stimmt meine Nährstoffzufuhr nicht nur in den letzten fünf Minuten, in denen ich vielleicht einen Apfel gegessen habe, sondern vor allem über den ganzen Monat hinweg?

Wer darauf achtet, dass sich die eigene Kalorien- und Nährstoffbilanz über längere Zeiträume im Lot befindet, der darf zum Beispiel auch hin und wieder ohne schlechtes Gewissen etwas Süßes genießen, findet die DGE.

Ist Mais gesund? Die Nährwerte stimmen zumindest

Jetzt aber zum Mais. An Zea mays, so der botanische Name, gibt es eigentlich wenig zu meckern. Denn: In Bezug auf seine Nährstoffe punktet das beliebte Getreide mit einem hohen Gehalt an Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Vitaminen wie Folsäure und anderen B-Vitaminen. Zudem ist Mais eine gute Quelle für Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalium. Betrachtet man seine Nährwert-Zusammensetzung, ist Mais gesund. Das hat auch die Forschung immer wieder bestätigt.

Wie zu Beginn erwähnt, gilt das vor allem, wenn man seine Maiskörner oder -kolben geschickt mit anderen Lebensmitteln kombiniert, die die "Schwächen" ausgleichen, die im Nährwertprofil des gelben Getreides fehlen. Mais liefert beispielsweise nicht viel Eiweiß oder gesunde Fette. Deshalb passt er hervorragend zu Protein-Lieferanten wie Fisch, Grillkäse oder Hülsenfrüchten und kann mit einem hochwertigen Öl bepinselt werden, um mehr gesunde Fettsäuren aufzunehmen.

Was viele nicht wissen: Obwohl er landläufig als Gemüse gilt, ist Zuckermais in Wirklichkeit ein Getreide. Mais ist beispielsweise eng mit der Hirse verwandt, die ebenfalls zu den Süßgräsern gehört und ähnliche Körner hervorbringt.

Mehr noch: Wird Mais wie üblich verzehrt, also quasi unverarbeitet, ist er nicht nur ein Getreide, sondern sogar Vollkorn. Zuckermais dürfte damit vermutlich das einzige Vollkorn-Getreide sein, das die meisten Kinder (und auch die meisten Erwachsenen) mit Begeisterung zu sich nehmen.

Zuckermais ist gesund und liefert viel Energie

Ein Aspekt, der nicht vergessen werden sollte: Die köstlichen Kolben haben im Vergleich zu den meisten Gemüsesorten eine hohe Energiedichte und liefern deshalb verhältnismäßig viele Kalorien pro Portion. Darauf deutet schon der Name Zuckermais hin, und das ist auch der Grund, warum das Getreide auf der ganzen Welt eine so bedeutende Rolle als Tierfutter spielt: Mais lässt Schweine, Rinder und Geflügel schnell zunehmen.

Wer also gesund abnehmen möchte, greift lieber nicht zum goldgelben Butterkolben, sondern bevorzugt wasserreiches Gemüse mit weniger Kohlenhydraten und vielen Ballaststoffen, beispielsweise Blattgemüse, Gurken, Paprika, Tomaten oder Zucchini.

Mais aus Dosen und Gläsern im Test von ÖKO-TEST 

Weiter oben hatten wir geschrieben, dass es an Mais eigentlich wenig zu meckern gibt. Das stimmt auch – in Bezug auf die Nährstoffe, die er liefert. Unser Test von 26 Maiskonserven, darunter Dosen und Gläser, hat allerdings gezeigt, dass es ein Problem mit der umstrittenen Massenchemikalie Bisphenol A (BPA) gibt.

In allen überprüften Maiskonserven aus der Dose hat das von uns beauftragte Labor Mengen von BPA gemessen, die wir als "stark erhöht" bewerten. In fünf Maisprodukten im Glas dagegen: nichts.

Man weiß seit Langem, dass BPA eine hormonelle Wirkung hat – und die Massenchemikalie ist in der EU offiziell als wahrscheinlich reproduktionstoxisch eingestuft. Diskutiert werden auch mögliche andere Gefahren wie ein Zusammenhang mit Übergewicht oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern.

Außerdem könnte die Verbindung bereits in winzigen Mengen Auswirkungen auf unser Immunsystem haben, das befand die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nach Sichtung der aktuellen Studienlage.

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Übrigens: Ziemlich sicher vor Bisphenol A sind Sie, wenn Sie Ihren Mais einfach als frischen Kolben kaufen, am besten in Bio-Qualität.

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