Inzwischen hat sich wohl herumgesprochen, dass der "Löffel-in-den-Flaschenhals"-Trick leider nicht verhindert, dass Sekt nach dem Öffnen schnell schal wird. Stattdessen muss schon ein richtiger Verschluss auf die Flasche, damit der Schaumwein länger trinkbar bleibt. Was aber, wenn die Flasche noch nicht einmal geöffnet wurde?
Sekt & Co. brauchen kein Haltbarkeitsdatum
Können Sekt, Schampus & Co. auch an Geschmack verlieren – oder gar schlecht werden –, bevor sie überhaupt entkorkt wurden?
Eine Frage, die sich auch deshalb stellt, weil Sekt – wie alle Getränke ab zehn Prozent Alkoholgehalt – nicht mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) versehen werden muss. Hinzu kommt, dass auf den meisten Sektflaschen kein Jahrgang angegeben ist, also unklar bleibt, in welchem Jahr die meisten Trauben geerntet wurden, die in der Flasche stecken. Heißt: Als Verbraucher können Sie oft weder das Alter einer Flasche in Erfahrung bringen – noch dem Etikett einen Hinweis darauf entnehmen, wie lange das Getränk mindestens genießbar sein sollte.
Damit rückt die Frage in den Mittelpunkt: Wie lange ist Sekt eigentlich haltbar? Anders als bei manchen Weinen wird das kohlensäurehaltige Getränk nämlich nicht gerade frischer, je mehr Zeit zwischen Abfüllung und Korkenknall vergehen. Der Grund: Mit den Monaten geht immer mehr Kohlensäure aus der Flasche verloren – ein Prozess, der sich nicht vollständig verhindern lässt –, worunter Frische und Geschmack leiden. Außerdem kann Sekt wie Wein durch Korkgeschmack ungenießbar werden.
Sekt ist bis zu drei Jahre haltbar
Als Faustregel gilt: Sekt sollte am besten nur einige Monate und höchstens drei Jahre gelagert werden (am besten dunkel und kühl), bevor er geköpft wird.
Sind mehr als drei Jahre vergangen oder wissen Sie schlicht nicht mehr, wie lang die Flasche schon im Schrank stand, hilft nur eine Probe. Ob Sekt noch genießbar ist oder nicht, finden Sie nämlich ganz einfach heraus: indem Sie auf Ihre Sinne vertrauen.
Heißt: Flasche öffnen, Sektglas füllen, schauen, schnuppern, vorsichtig kosten. Sieht aus wie Sekt, schmeckt, riecht und perlt wie Sekt? Dann können Sie den Schampus noch trinken, ohne sich sorgen zu müssen (selbst wenn die Drei-Jahres-Marke bereits überschritten sein sollte). Stimmt hingegen etwas mit Geruch, Farbe oder Geschmack nicht, sollten Sie den Traubensprudel besser entsorgen.
Tipps: Sekt richtig lagern
Damit Ihr Sekt nicht kippt oder korkt, sondern knallt, sollte er bis zur Verkostung richtig gelagert werden. Anders als bei Wein empfehlen Experten, Sektflaschen stehend zu lagern. Außerdem mag es Sekt eher kühl (bei 8 bis 15 Grad), dunkel und ohne Temperaturschwankungen. Ein Kellerregal ist deshalb die optimale Lagerstätte.
Alkoholfreier Sekt bei ÖKO-TEST
Wenn Sie zwar auf die Promille, aber nicht aufs Prickeln verzichten wollen, ist alkoholfreier Schaumwein die richtige Wahl. Für unseren aktuellen Test alkoholfreier Sekt haben wir zahlreiche Marken untersuchen lassen: Sechs Blubber ohne Baller sind "sehr gut". Alle Produkte und Test-Ergebnisse finden Sie im ePaper – klicken Sie dazu einfach auf den folgenden Kasten: