Arzneimittel in Gewässern

Umweltbundesamt für vierte Abwasserreinigungsstufe

| Kategorie: Freizeit und Technik | 27.04.2018

Arzneimittel in Gewässern

Das Umweltbundesamt (UBA) will Arzneimittelrückstände und weitere chemische Mikroverunreinigungen effektiv aus dem Abwasser filtern. Dazu sei in Kläranlagen flächendeckend eine vierte Reinigungsstufe nötig, so das UBA in einer aktuellen Publikation. Über Enzyme oder Aktivkohlefilter könnten Chemikalien effizient aus dem Abwasser herausgefiltert werden. Das sei dringend nötig, denn eine Vielzahl von Stoffen habe langfristige Auswirkungen auf die Umwelt.

Gegenwärtig würden in Gewässern zunehmend Arzneimittelwirkstoffe wie Diclofenac und Ibuprofen gemessen. Bei konsequenter Aufrüstung aller kommunalen Kläranlagen rechnet das UBA im Durchschnitt mit Mehrkosten von 16 Euro pro Person und Jahr für die Abwasseraufbereitung.

Die Behörde setzt aber nicht nur auf die vierte Klärstufe. Ebenso wichtig sei, den Stoffeintrag ins Abwasser möglichst klein zu halten. Pharmaunternehmen sollten die Umweltdaten ihrer neuen Arzneimittel im Zulassungsverfahren offen legen, Verbraucher ihre Arzneimittel nie über Spüle oder Toilette entsorgen. In der Landwirtschaft müsse deutlich weniger gespritzt werden. Auch dauerhaft bewachsene Gewässerrandstreifen, auf denen der Pestizideinsatz verboten ist, sowie effizientere zielgenauere Technik könnten den Eintrag von Chemikalien aus der Landwirtschaft in Gewässer minimieren.


Weiterführende Links

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/empfehlungen-zur-reduzierung-von-0