Blume des Jahres 2025: Was das Sumpf-Blutauge so besonders macht

Autor: dpa / Redaktion (lr) | Kategorie: Freizeit und Technik | 29.10.2024

Das Sumpf-Blutauge ist die Blume des Jahres 2025.
Foto: Julian Denstorf/Loki Schmidt Stiftung/dpa

Das Sumpf-Blutauge wächst vor allem in feuchten Mooren. Da viele aber ausgetrocknet sind, gilt die Pflanzenart heute als gefährdet. Als "Blume des Jahres 2025" soll sie ein besonderes Zeichen setzen.

Das Sumpf-Blutauge ist die "Blume des Jahres 2025". Die Pflanze wächst vor allem in hellen, feuchten und nährstoffarmen Lebensräumen. Mit der Wahl möchte die Loki-Schmidt-Stiftung ein Zeichen für den Schutz und die Renaturierung von Mooren setzen, in denen das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) beheimatet ist.

"Die Zerstörung unserer Moore muss enden", erklärte Stiftungsgeschäftsführer Axel Jahn in Hamburg. Ihre Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung müsse gestoppt werden, um die Moore wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen. Wie die Stiftung schreibt, gelten heute bereits 95 Prozent aller Moorflächen Deutschlands als zerstört.

Blume des Jahres 2025: Das Sumpf-Blutauge ist gefährdet

Das Sumpf-Blutauge zählt zu den Rosengewächsen und gehört zur selben Familie wie Apfel und Erdbeere. Die Blume hat ein besonderes Aussehen: Aus den behaarten Stängeln wachsen Blüten mit spitzen Blättern, die purpurfarben, braun oder blutrot gefärbt sind. Die Stängel werden etwa 20 bis 70 cm lang. 

Das Sumpf-Blutauge nutzt vielen Insekten: In seiner Blütezeit von Mai bis August lockt die Blume Insekten wie Wildbienen und Fliegen an und versorgt sie mit Nektar und Pollen.

Zwischen den Blütenblättern wachsen kleine Nüsse heran, die sich häufig im Gefieder von Wasservögeln festhaken und von diesen weitergetragen werden. Dazu können die Nüsse bis zu einem Jahr auf der Wasseroberfläche treiben, bis sie an einem neuen Wuchsort angeschwemmt werden. Essbare Früchte aber trägt die die Pflanze nicht.

Die Blume, die auch als Teufelsauge oder Blutstropfen bekannt ist, wächst am liebsten im Randbereich von Hochmooren sowie auf schlammigen, offenen Böden von Niedermooren.

Vernässung der Moore auch für Klimaschutz wichtig

Durch die Entwässerung vieler Moore, Gräben oder Flussufer sei die Blume in den vergangenen Jahrzehnten jedoch auf ein "Restvorkommen" geschrumpft. Moore werden etwa für den Torfabbau zerstört. In allen Bundesländern steht das Sumpf-Blutauge daher auf der Roten Liste gefährdeter Arten.

Da in trockenen Mooren besonders viele klimaschädliche Gase freigesetzt werden, ist ihre Wiedervernässung auch für den Klimaschutz besonders wichtig. Denn intakte Moore sind die effektivsten und größten Kohlenstoffspeicher – größer noch als intakte Wälder.

Um zum Moorschutz beizutragen, sollten wir auf torfhaltige Blumenerde verzichten und stattdessen zu torffreier Erde greifen.

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