Zurzeit leuchtet er purpurfarben in vielen Gärten und am Ufer von Seen und Bächen. Die Pflanze mit den auffälligen Blütenähren ist der Blutweiderich (Lythrum salicaria), der vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2024 gekürt wurde. Die bei uns heimische Pflanze verdankt ihren Namen der intensiven Farbe ihrer Blüten.
Mit seinen leuchtenden Blüten sorgt der Blutweiderich, der auch Ährenweiderich, Stolzer Heinrich, Fuchswedel oder Blutkraut genannt wird, über viele Wochen für viel Farbenfreude im Garten. Die aufragenden Kerzen sind nicht nur ein Blickfang, sondern locken auch Insekten wie (Wild-)Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen an.
Standort & Pflege: So fühlt sich die Staude des Jahres wohl
In der freien Natur wächst der Blutweiderich an feuchten und nährstoffreichen Standorten: An Uferzonen von Teichen und Seen, auf feuchten Wiesen und auf Böden, die regelmäßig überschwemmt werden.
Im Garten bevorzugt die Pflanze einen möglichst sonnigen Standort und ebenfalls feuchte, nährstoffreiche Böden.
Im Beet kommt der Blutweiderich auch mit temporärer Trockenheit klar: "Vor allem die Sorten des Blutweiderichs überstehen vorübergehende Trockenheit ganz gut, wenn der Boden eher lehmig ist und Wasser gut speichert", erklärt Bernd Hertle, Leiter des Arbeitskreises Staudensichtung im Bund deutscher Staudengärtner.
Der Blutweiderich ist eine sehr genügsame Pflanze, die sich im Frühling über eine Gründünung freut. Ansonsten ist nur eines wichtig: Der Boden sollte stets feucht gehalten werden.
Steckbrief: Blutweiderich
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Botanischer Name: Lythrum salicaria
- Blütezeit: Juli bis September
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Pflanzzeit: ganzjährig an frostfreien Tagen
- Höhe: je nach Sorte zwischen 60 und 120 cm
- Insektenfreundlich: ja. Die Raupen des Nachtpfauenauges, des Kleinen Bläulings und des Mittleren Weinschwärmers lieben die Blätter des Blutweiderichs. Von Schnecken wird der Blutweiderich übrigens verschont.
- Winterhärte: sehr winterhart
- Geeignete Partner im Beet: Rote Engelwurz, Himalaya Silge, Schirm-Aster, Sumpf-Scharfgarbe, Wald-Engelwurz, Mädesüß, Gewöhnlicher Wasserdost
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Lebensdauer: mehrjährig
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Giftigkeit: ungiftig
- Vermehrung: Der Blutweiderich vermehrt sich über Samen und breitet sich schnell aus. Wer die Ausbreitung eindämmen will, sollte verblühte Blüten rasch abschneiden.
Blutweiderich: Insektenmagnet und Vogelfutter
Der Blutweiderich wird wegen seines Pollens und Nektars von Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlingen angeflogen. "Wegen seines Nektars finden sich am Blutweiderich oft verschiedene tagaktive Schmetterlinge zum Trinken ein, darunter Weißlinge, C-Falter und Kleiner Fuchs", erklärt der NABU Nordrhein-Westfalen.
Wer an seinem Blutweiderich die eine oder andere Raupe entdeckt, sollte gelassen bleiben, rät der Bund deutscher Staudengärtner. "Gut möglich, dass sich daraus ein Nachtpfauenauge entwickelt. Für die Raupen dieses Nachtfalters gelten die Blätter von Lythrum salicaria als wichtige Futterpflanze. Da Weiderich nicht jedem Tier schmeckt und er beispielsweise von Schnecken verschont wird, lässt sich die ein oder andere Raupe an den robusten Pflanzen problemlos tolerieren und beobachten, welcher Falter sich daraus entwickeln wird."
Wenn Sie im Herbst die Stängel stehen lassen, können dort Insekten und Spinnen überwintern. Die Samen werden von vielen Vögeln gefressen.