Ihre Früchte sind süß, die Pflanzen selbst relativ pflegeleicht: Die Echte Feige (Ficus carica) läuft umgangssprachlich einfach unter Feigenbaum. Sie stammt ursprünglich aus Kleinasien und wächst heute vor allem im Mittelmeerraum.
Auch bei uns wird das mediterrane Gewächs immer beliebter und trägt auch als Kübelpflanze auf Balkon und Terrasse süße Früchte. Die dekorative Zierpflanze lässt sich auch bei uns gut kultivieren, wächst schnell und ist pflegeleicht – wenn man ein paar Dinge beachtet.
Je mehr Sonne, desto mehr Früchte
Damit der Feigenbaum auch in unseren Breiten gedeiht, ist der richtige Standort wichtig: Feigenbäume brauchen einen sonnigen und windgeschützten Platz – und wachsen laut dem Industrieverband Agrar (IVA) besonders gut auf nährstoffreichen, tiefgründigen und durchlässigen Böden. Staunässe vertragen sie nicht gut. Deshalb sollte ihr Pflanzgefäß unbedingt Löcher im Boden haben und beim Eintopfen zunächst eine Schicht Blähton eingefüllt werden. Das Pflanzsubstrat sollte am besten feinkrümelig und locker sein.
Junge Bäume brauchen regelmäßig Wasser, ältere Exemplare sollten Sie lieber selten und kräftig als mehrfach ein bisschen gießen. Vor allem Kübelbäume benötigen im Sommer regelmäßige Wassergaben.
Feigenbäume im Garten oder auf dem Balkon?
Junge Pflanzen lässt man in den ersten drei bis vier Jahren am besten im Kübel wachsen – und wenn es kälter wird, stellt man sie an einen geschützten Ort und macht sie mit Isoliermaterial winterfest. Wichtig ist, dass der Kübel der Pflanze genügend Platz zum Wachsen bietet.
Ältere Bäume wenig kälteempfindlicher Sorten können später ganzjährig ins Freiland gepflanzt werden. Wer die Feige in den Garten pflanzen möchte und einen lehmigen, wasserundurchlässigen Boden hat, kann mit einer Drainageschicht aus Kies oder Sand gegen Staunässe vorbeugen.
Feigenableger sind kein gutes Urlaubsmitbringsel
Aus dem Urlaub am Mittelmeer einen Feigenbaumableger für den heimischen Balkon oder Garten mitbringen? Das klingt nach einem schönen Mitbringsel, ist aber nicht unbedingt eine gute Idee.
Denn: "Die in den südlichen Ländern gängigen Feigenbäume benötigen zur Fruchtbildung die Hilfe der Feigengallwespe", erklärt Regina Fischer vom Industrieverband Agrar (IVA). Diese kommt in unseren Breitengraden aber nicht vor, so dass die importierten Pflanzen nie Früchte tragen könnten, so die Expertin.
Wer sich also den Geschmack des Feigenbaums nach Hause holen möchte, sollte sich im Gartencenter oder der Gärtnerei vor Ort nach einem geeigneten Exemplar umsehen. Hier gibt es meist Sorten, die auch ohne Bestäubung Früchte tragen, sogenannte Haus- oder Herbstfeigen. Achten Sie beim Kauf auf die Bezeichnung "selbstfruchtend" und darauf, dass die Pflanze winterhart ist.
Feigenbaum überwintern
Bis zu einem Alter von etwa zehn Jahren sind die meisten Feigenbäume frostempfindlich. Auch bei winterharten Sorten sollten Sie in den ersten Jahren den Wurzelbereich mit Laub abdecken und die Krone mit einem Vlies schützen. Kübelpflanzen können kühl (0 bis max. 10 Grad) und dunkel in der Garage oder im Keller überwintert werden. Der Wurzelballen darf nicht völlig austrocknen. Ab Februar kann man den Feigenbaum langsam wieder an frische Luft und Licht gewöhnen.
Früchte, die im Herbst draußen nicht mehr reif werden, können einfach hängen bleiben. Sie wachsen weiter und werden dann im nächsten Frühling reif.