Der Hibiskus, auch Eibisch genannt, stammt ursprünglich aus den Tropen und Subtropen. Wegen seiner exotischen Blütenpracht und der langen Blütezeit von Juli bis Ende September ist er auch bei uns eine beliebte Pflanze für den Garten, die Terrasse oder den Balkon. Den Sommer hierzulande liebt der Hibiskus – doch der Winter stellt für manche Hibiskusarten eine echte Herausforderung dar. Die meisten Hibiskuspflanzen brauchen besondere Pflege, um die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Die verschiedenen Hibiskusarten
Bevor wir uns der Überwinterung widmen, ist es wichtig zu wissen, welche Hibiskusart im Garten wächst. Ob der Hibiskus winterhart ist oder nicht, hängt nämlich von der jeweiligen Art ab. Tropischer Hibiskus, Stauden-Hibiskus und Garten-Hibiskus – sie alle haben ihre eigenen Bedürfnisse.
- Tropischer Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis), Chinesischer Eibisch oder Rosen-Hibiskus genannt: Diese Art ist am häufigsten in Gärten und auf Balkonen anzutreffen. Er ist sehr frostempfindlich und sollte schon bei Temperaturen unter 10 Grad ins Haus geholt werden.
- Sumpf- oder Stauden-Hibiskus (Hibiscus moscheutos): Dieser Hibiskus verträgt Kälte etwas besser, er sollte aber trotzdem mit einem Vlies geschützt werden.
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Garten-Hibiskus (Hibiscus syriacus), auch Strauch-Eibisch genannt: Er ist deutlich robuster und kann in milden Wintern sogar im Freien überwintern.
Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Hibiskusart in Ihrem Garten wächst, hilft dieser Tipp weiter: Pflanzen mit kräftigen, knalligen Farben sollten besser im Haus überwintert werden, helle Farben deuten auf eine eher winterharte Sorte hin.
Die meisten Hibiskusarten, die auf unseren Terrassen und Balkonen blühen, sind nicht winterhart.
#1: Überwinterung des tropischen Hibiskus
Der tropische Hibiskus (Rosen-Eibisch) ist besonders frostempfindlich und braucht im Winter unbedingt ein warmes Plätzchen. Stellen Sie den Hibiskus rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Warme. Anfang Oktober ist meist ein guter Zeitpunkt für den Umzug. Ideal ist ein heller, aber nicht zu warmer Standort, zum Beispiel im Wintergarten. Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad sind optimal. Die direkte Nähe zu Heizkörpern sollte vermieden werden, trockene Heizungsluft kann der Pflanze schaden.
In den Wintermonaten benötigt der Hibiskus deutlich weniger Wasser als im Sommer. Gießen Sie erst, wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt und vermeiden Sie Staunässe. In der Winterruhe braucht der Hibiskus keinen Dünger.
Wenn der Hibiskus im Winter Blätter abwirft, ist das kein Grund zur Sorge. Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse.
#2: Stauden-Hibiskus überwintern
Der Sumpf- oder Stauden-Hibiskus ist robust, aber nicht völlig winterhart. Einige Vorsichtsmaßnahmen helfen, die Pflanze gut durch den Winter zu bringen.
Wenn der erste Frost die Blätter beschädigt hat, sollten Sie den Stauden-Hibiskus etwa 10 bis 20 cm über dem Boden zurückschneiden. Das erleichtert die Überwinterung und verringert die Gefahr von Pilzbefall.
Bedecken Sie die Wurzeln des Stauden-Hibiskus mit einer dicken Schicht Mulch, Reisig oder Laub, das schützt die Pflanze zusätzlich vor Kälte.
#3: Gartenhibiskus überwintern
Der Gartenhibiskus ist deutlich winterhärter als seine tropischen Verwandten. Trotzdem braucht auch er in sehr kalten Regionen etwas Schutz. Bei jungen Pflanzen sollten Sie lieber ein bisschen zu vorsichtig sein.
Steht Ihr Gartenhibiskus an einem windgeschützten Standort, hat er bereits gute Voraussetzungen für die Überwinterung. In sehr kalten Regionen und in stregen Wintern kann es jedoch sinnvoll sein, den Strauch mit einem Vlies oder einer dicken Mulchschicht zu schützen.
Um die Wurzeln zusätzlich zu schützen, kann der Bereich um die Pflanze herum mit Laub, Stroh oder Tannenreisig abgedeckt werden. Dies hilft, die Bodentemperatur konstant zu halten und die Wurzeln vor Frost zu schützen.
Ein leichter Rückschnitt im Herbst fördert die Winterhärte des Gartenhibiskus. Entfernen Sie verblühte Triebe und schwaches Holz, aber lassen Sie genügend alte Triebe stehen, um die Pflanze vor zu starkem Frost zu schützen.
Auswintern und Pflege im Frühjahr
Der Winter ist vorbei, der Frühling naht – jetzt gilt es, den Hibiskus aus der Winterruhe zu holen und ihn auf die kommende Gartensaison vorzubereiten.
- Gewöhnen Sie Ihren Hibiskus langsam wieder an das Leben im Freien. Stellen Sie ihn zunächst an einen schattigen, geschützten Platz und erhöhen Sie nach und nach die Sonneneinstrahlung, um Sonnenbrand auf den Blättern zu vermeiden.
- Mit den ersten neuen Trieben beginnt auch die Zeit für regelmäßiges Düngen und Gießen. Verwenden Sie einen stickstoffhaltigen Dünger, um das Wachstum zu fördern und die Blütenbildung zu unterstützen.
- Falls noch nicht geschehen, können Sie Ihren Hibiskus jetzt noch einmal leicht zurückschneiden, um ihn in Form zu bringen und einen buschigeren Wuchs zu fördern.
- Auch erfrorene Triebe sollten Sie jetzt abschneiden.
Steckbrief Hibiskus
- Standort: Sonnig, warm und windgeschützt. An einem zu schattigen Standort entwickelt er nur wenige Blüten.
- Boden: gut durchlässig und nährstoffreich
- Gießen: Hibiskus braucht regelmäßig Wasser, Staunässe ist zu vermeiden.
- Blütezeit: von Juli bis Ende September
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Pflanzzeit: Das Frühjahr ist die beste Pflanzzeit für Garten-Hibiskus.
Wie insektenfreundlich ist der Hibiskus?
Obwohl der Hibiskus ursprünglich aus Asien stammt, sind seine großen, trichterförmigen Blüten für viele bei uns lebende Insekten interessant. Hibiskus liefert zwar wenig Nektar, dafür aber viel Pollen. Auch die späte Blütezeit ist für Bienen und Co. von Vorteil, da zu dieser Zeit das Nahrungsangebot langsam knapp wird.
Wichtig beim Kauf von Hibiskus: Achten Sie auf ungefüllte Sorten.