Igel und Maulwürfe sind in unseren Gärten und in Parks unterwegs – zu sehen sind sie aber nur selten. Denn Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und Maulwürfe leben unter der Erde und zeigen sich meist nur in Form von Maulwurfhügeln. Vom 20. bis 30. September 2024 läuft eine bundesweite Zählaktion, um herauszufinden, wie viele Igel und Maulwürfe eigentlich in Deutschland leben.
Deutschland sucht Igel und Maulwürfe
Mehrere Naturschutzverbände wollen mit der Mitmachaktion "Deutschland sucht Igel und Maulwurf" Erkenntnisse über den Bestand von Igeln und Maulwürfen bekommen. Die Aktion ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU|naturgucker, des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, des NABU Bundesverbands und des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). "Die Sichtungen sollen dabei helfen, ein genaueres Bild über die Verbreitung und den Gefährdungsstatus der beiden Arten zu erhalten. Denn bisher ist die Datenlage dazu noch lückenhaft", sagt Lea-Carina Mendel, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung.
Die Chancen, den Igel, in den Dämmerungsstunden zu entdecken, stehen momentan sehr gut: "Bis Ende Oktober heißt es für Igel: Futtern, was das Zeug hält. Sie müssen Speck anfressen, um dick und satt in den Winterschlaf gehen zu können", so Mendel. Zudem ist im August viel Igelnachwuchs zur Welt gekommen. In Gärten und Parks sind deshalb viele Igelweibchen zusammen mit dem Nachwuchs unterwegs. Nach Einbruch der Dämmerung ist ein guter Zeitpunkt zum Igel-Zählen.
Vom 20. bis 30. September können Beobachtungen auf der Onlineplattform nabu-naturgucker.info gemeldet werden. Ob ein Igel im Park oder frisch aufgeworfene Maulwurfshügel im Garten, ob lebende, tote oder verletzte Tiere – alle Meldungen der Teilnehmer sind wertvoll. Wer in Bayern ist, kann seine Igelbeobachtungen auf der Meldeseite des Projektpartners LBV eingeben.
Igel: Tier des Jahres in Not
Die Deutsche Wildtierstiftung hat den Igel zum Tier des Jahres 2024 gekürt. In einigen europäischen Ländern ist er vom Aussterben bedroht. In Deutschland steht der Braunbrustigel auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. "Das Insektensterben, die Versiegelung von Grünflächen, das Sprühen von Gift oder die Mähroboter in der Dämmerung machen ihm zu schaffen. Auch die Klimakrise mit extremen Bedingungen wie anhaltender Trockenheit und starkem Regen gefährdet den Igel", erklärt der Landesbund für Vogelschutz (LBV).
Was den Tieren hilft: Unordnung im Garten. Das funktioniert ganz einfach, in dem man Brennnesseln wachsen lässt, Laub nicht aufräumt und Reisig in einer Ecke des Gartens sammelt. Dann finden Igel auf eigene Faust nahrhafte Würmer, Larven, Käfer und Raupen.
Wichtig ist: "Gesunde Igel brauchen keine Zufütterung durch den Menschen", betont der LBV.