Erste Japankäfer-Nachweise im Südwesten dieses Jahr

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 05.08.2024

Schädling Japankäfer kommt Deutschland immer näher
Foto: Uli Deck/dpa

Der Japankäfer frisst Felder leer und Bäume kahl. Nun meldet der Pflanzenschutzdienst die ersten Funde des Jahres im Südwesten. Die Fachleute sind alarmiert, aber noch nicht in allergrößter Sorge.

Zum ersten Mal in diesem Jahr sind lebende Japankäfer in Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Einzelne männliche Tiere wurden Ende Juli in Fallen des Pflanzenschutzdienstes in Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg gefangen, wie das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe mitteilte.

Japankäfer: Invasive Art gefährdet heimische Pflanzen

Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) ist in der Europäischen Union als Schädling eingestuft, der besonders starke Schäden verursachen kann. Die Tiere fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde hierzulande gibt es keine.

Die Engerlinge (Larven) ernähren sich von Pflanzenwurzeln, insbesondere von Graswurzeln, aber auch z. B. von Mais-, Soja-, Tomaten- und Erdbeerwurzeln. Dabei können, je nach Anzahl der Engerlinge und Zustand der Pflanzen, gravierende Schäden in den Kulturen bzw. in den Gras- und Rasenflächen entstehen.

Die ausgewachsenen Käfer bevorzugen Blätter, Blüten und Früchte von vielen Nutzpflanzen, wie z.B. Steinobst, Äpfeln, Trauben, Bohnen, Beeren, von Bäumen sowie blühenden Pflanzen. 

Invasion soll verhindert werden

Alarmiert sind die Fachleute am LTZ schon länger. Vor ein paar Wochen war eine größere Japankäfer-Kolonie in der Schweiz nahe der Grenze entdeckt worden. Im Nachbarlandkreis Lörrach wurde daraufhin zum ersten Mal in Deutschland zum Schutz eine sogenannte Befallszone eingerichtet. Pflanzenmaterial etwa soll vorerst an Ort und Stelle bleiben.

Japankäfer erkennen

Der aus Asien stammende Käfer ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • Länge: ca. 0,8 bis 1,1 Zentimeter
  • metallisch glänzender grüner Kopf
  • braune Flügel
  • kleine weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs
  • Der Japankäfer ist flugfähig.

Achtung Verwechslungsgefahr: Verwechselt werden kann er leicht mit dem Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer – heimische Arten, die keine nennenswerten Schäden verursachen.

Was tun, wenn man einen Japankäfer sichtet?

Um eine Ansiedlung in Deutschland zu verhindern, sollen Menschen verdächtige Käferfunde dem zuständigen Pflanzenschutzdienst im jeweiligen Bundesland melden.

Wenn Sie einen Japankäfer finden, sollten Sie den Fund melden. Dabei ist es unerheblich, ob der Käfer tot oder lebendig ist. Dazu ein Foto des Käfers mit Angabe des Fundortes per E-Mail an [email protected] schicken. Dort prüften Experten die Bilder und leiteten bei Bedarf weitere Maßnahmen ein.

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