Greenpeace warnt ehemalige Bewohner der Stadt Namie nordöstlich des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima in Japan, in ihre Häuser zurückzukehren. Die Region sei weiterhin stark verstrahlt, die Rückkehrenden erheblichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Dies zeigten Messungen, die Greenpeace für eine aktuelle Studie in Namie durchgeführt hat. Im Großteil des Stadtgebiets summiere sich die Strahlung auf durchschnittlich etwa 17 Millisievert pro Jahr. Sie übersteige die WHO-Empfehlung von einem Millisievert pro Jahr um das 17-Fache. Allerdings rechne die japanische Regierung anders als die Umweltschützer. Tokio gehe von einer tolerierbaren Maximaldosis von 0,23 Mikrosievert pro Stunde (µSv/h) aus, in Zukunft soll gar ein Mikrosievert pro Stunde im Toleranzbereich liegen. Dieser Strahlung seien die Menschen aber nur wenige Stunden pro Tag ausgesetzt, innerhalb von Gebäuden sei die Dosis deutlich niedriger, argumentieren die japanischen Behörden. Den Messungen von Greenpeace zufolge werde aber in Namie selbst dieser geplante laxe Richtwert nicht eingehalten. Die Messgeräte vor Ort zeigten Werte zwischen 1,3 und 5,8 Mikrosievert pro Stunde, an exponierter Stelle gar 137 µSv/h. Damit sei die Strahlung laut Greenpeace an diesem Messpunkt 287 Mal so hoch wie vor der Nuklearkatastrophe. Lesen Sie auch den großen ÖKO-TEST-Bericht über die beiden Nuklearkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima.
Nuklearkatastrophe
Region um Fukushima weiterhin stark verstrahlt
| Kategorie: Freizeit und Technik | 14.03.2018
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