Der zunehmende industrielle Krill-Fang in der Antarktis birgt Gefahren für das dortige Ökosystem und sollte dringend eingeschränkt werden. Darauf weist die Umweltorganisation Greenpeace in einem aktuellen Report hin. Laut der Untersuchung befahren und befischen Schiffe aus Chile, China, Norwegen, Südkorea und der Ukraine ökologisch sensible Gebiete insbesondere im Nordwesten der Antarktis. Zu den Risiken für die Umwelt zählt neben Schiffsbränden, dem Ankern und dem Auslaufen von Treibstoff auch der Krillfang selbst. Die kleinen, garnelenartigen Krebstiere spielen eine zentrale Rolle in der Nahrungskette des Südpolarmeers. Sie ernähren etwa Wale, Robben und Pinguine. Experten schätzen ihre Biomasse zwar auf mehrere hundert Millionen Tonnen, doch könnten sie laut dem Report durch den Klimawandel erhebliche Teile ihres Lebensraums verlieren. Greenpeace fordert deshalb weitere Schutzzonen in der Antarktis. Auf dem globalen Markt ist Krill unter anderem wegen seiner Omega-3-Säuren gefragt. Aus Krill werden etwa Nahrungsergänzungsmittel, Tierfutter und Arzneimittel hergestellt. Weshalb solche Nahrungsergänzungsmittel allerdings kein gesunder Mensch braucht, hat ÖKO-TEST bereits 2015 im Rahmen eines Tests von zwölf Krill- und Algenölkapseln herausgestellt.
Ökosystem bedroht
Krill-Fischerei setzt der Umwelt zu
| Kategorie: Freizeit und Technik | 23.03.2018