Echtes Parkett ist ein Naturprodukt: Es besteht aus Vollholzstücken, die geklebt oder genagelt, dann abgeschliffen und behandelt werden. Als Klassiker unter den Bodenbelägen schwankt seine Beliebtheit von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, ganz aus der Mode ist Parkett aber nie gekommen.
Zu seinen Vorteilen gehört nicht nur die warme und gediegene Optik, sondern auch – im Vergleich zu Textilböden oder solchen aus Kunststoffen – die Langlebigkeit von Parkett. Handelt es sich um echtes Vollholz-Parkett (oder ein Mehrschicht-Parkett mit ausreichender Nutzschichtdicke), kann der Boden durch Abschleifen im Lauf der Jahrzehnte immer wieder erneuert werden.
Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Holzboden haben, ist allerdings regelmäßige Pflege notwendig. Besonders wichtig ist bei Holzböden der Feuchtigkeitsschutz. Denn hat sich Parkett erst mal verzogen oder gewellt, ist es oft kaum mehr in Form zu bringen. Nachfolgend finden Sie Tipps dazu, was Sie bei der Parkettpflege – auch in ökologischer Hinsicht – beachten sollten:
1. Parkett pflegen durch Vorsichtsmaßnahmen
Eine der einfachsten Pflegemaßnahmen, um Ihr Parkett zu schützen, heißt Vorsicht statt Nachsicht. Also:
- Filzgleiter unter allen Möbeln anbringen, um Kratzer und Beschädigungen zu verhindern.
- Aufpassen muss auch, wer einen Bürostuhl auf Parkett benutzen will: Die Stuhlrollen hinterlassen früher oder später Schleifspuren im Holz. Eine Bodenschutzmatte schafft Abhilfe.
- An häufig genutzten Stellen – zum Beispiel im Eingangsbereich – lässt sich das Parkett durch Teppiche oder Läufer schützen. Dadurch wird verhindert, dass der Boden Kratzer bekommt oder feucht wird. Mit etwas "Patina", die durch die tägliche Nutzung entsteht, sollten Sie sich als Parkettbesitzer aber anfreunden können.
2. Regelmäßiges Staubsaugen pflegt das Parkett
Das Parkett bekommt schneller Kratzer und nutzt sich ab, wenn sich Schmutz und Staub in der Wohnung sammeln können. Vor allem Kieselsteinchen, die mit den Schuhen ins Haus getragen werden, sind fatal. Deshalb ist regelmäßiges Staubsaugen (oder Kehren) ein wichtiger Bestandteil der Parkettpflege.
Tipps: Verwenden Sie zum Saugen die Hartbodendüse oder sogar eine spezielle Parkettdüse mit besonders weichen Borsten. Wer von Hand kehrt, sollte ebenfalls auf einen Besen mit weichen Borsten achten, der das Parkett schonend reinigt.
3. Parkett nur nebelfeucht wischen
Um Staub und Schmutz wirklich vollständig zu entfernen, sollten Sie das Parkett ab und zu feucht wischen. Verwenden Sie dazu einen feuchten, aber sehr gut ausgewrungenen Lappen oder Mopp (sogenanntes "nebelfeuchtes Wischen"), da Parkett auf Feuchtigkeit sehr empfindlich reagiert. Nutzen Sie auf keinen Fall Scheuermittel oder aggressive Putzutensilien, die das Holz zerkratzen.
Grundsätzlich gilt: Je seltener Parkett feucht gewischt wird, desto besser für die Oberfläche. Feuchtigkeit ist der natürliche Feind von Parkettböden und führt dazu, dass es sich verformt und verfärbt. Stellen Sie deshalb auch sicher, dass es in einem Raum mit Parkettboden keine unnötigen Feuchtigkeitsquellen (z.B. Blumentöpfe, die direkt auf dem Boden stehen) gibt. Das hilft zugleich, Schimmel vorzubeugen. Vermeiden Sie aber auch eine dauerhaft zu trockene Umgebung, die zu Rissen im Holzboden führen kann.
4. Parkett pflegen durch Polieren und Wachsen
Ein elementarer Bestandteil der Parkettpflege ist das Polieren (Einölen), Wachsen und/oder Lackieren, das zum ersten Mal nach dem Verlegen erfolgt und alle paar Jahre erneuert werden sollte (bei geöltem Parkett beispielsweise alle zwei Jahre). Eine Versiegelung mit Lackfarben ist dauerhafter, nimmt dem Parkett aber sein natürliches Aussehen. Empfehlenswert ist stattdessen die Kombination aus Wachs und Öl: Auch sie macht den Holzboden schmutz- und wasserabweisend, lässt ihm aber Wärme und Haptik.
Beim Erneuern sollten Sie, was die Auftragsmengen und Ablüftzeiten betrifft, exakt nach den Herstellerempfehlungen arbeiten, um klebrige Stellen und Belastungen der Raumluft zu vermeiden. Beispielsweise darf nicht zu viel Öl auf die Rolle genommen werden; das Öl sollte vielmehr in mehreren Gängen ins Holz "einmassiert" werden, bis die Dielen gesättigt sind. Tragen Sie Hartwachsöle möglichst in gut belüfteten Räumen auf, und verwenden sie dabei Arbeitshandschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske.
Wir empfehlen, nach Möglichkeit Naturöle sowie lösemittelfreie Wachse zur Oberflächenbehandlung zu verwenden.
Parkettreiniger bei ÖKO-TEST
Wer Pflege und Reinigung in einem will, kann auf spezielle Parkettreiniger zurückgreifen, die zum einen Wirkstoffe enthalten, die das Holz wasserabweisend machen sollen. Zum anderen wirken die Reiniger mit Tensiden oder Seifen gegen Dreck und Fett. Wir haben uns im Jahr 2023 Parkettreiniger im Test angesehen – einige überzeugen. Mehr erfahren Sie hier:
5. Parkett pflegen: Kratzer und Dellen entfernen
Kratzer oder kleine Beschädigungen – wie die Abdrücke von Schuhen oder Möbeln – lassen sich nie ganz vermeiden. Wenn sie mit der Zeit überhandnehmen, helfen folgende Tipps:
- Kleine Dellen im Parkett können mit Wasser und einem Bügeleisen ausgeglichen werden. Dazu Wasser auf den Schaden geben (was das Holz etwas aufquellen lässt) und das Bügeleisen wiederholt auf die schadhafte Stelle drücken. Anschließend bei Bedarf vorsichtig abschleifen und erneut einölen.
- Kleine Macken können mithilfe einer Walnuss ausgebessert werden: Dazu einfach einen Walnusskern über den Schaden reiben, bis der Kratzer ausgefüllt ist, anschließend mit etwas Parkettöl oder Wachs versiegeln.
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Auffälligeren Kratzern im Parkett kann mit Hartwachs in der passenden Farbe begegnet werden.
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Größere Schäden und tiefere Furchen müssen mit Holzkitt oder -paste aus dem Fachhandel repariert werden.
Tipp zum Schluss: Jeder Parkettboden hat – je nach Holz, Verarbeitung und Versiegelung – etwas unterschiedliche Anforderungen. Am sichersten fahren Sie deshalb, wenn Sie sich nach den Empfehlungen des jeweiligen Herstellers erkundigen.
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