Rasen lüften: So retten Sie Ihren Rasen vor Moos und Rasenfilz

| Kategorie: Freizeit und Technik | 29.10.2024

Moos im Rasen? So lüftest du deinen Rasen richtig
Foto: Shutterstock / Paul Maguire

Ein saftig grüner Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Doch Moos, Rasenfilz und Bodenverdichtung können diesem Traum schnell ein Ende bereiten. Regelmäßiges Lüften hilft, den Rasen zu beleben. Jetzt im Oktober ist nochmals ein guter Zeitpunkt, um den Rasen zu lüften.

Neben dem regelmäßigen Gießen, Mähen und Düngen ist das Lüften des Rasens eine wichtige Maßnahme bei der Rasenpflege. Beim Lüften, auch Aerifizieren genannt, wird der Boden "durchlöchert". Das verbessert die Luft- und Wasserversorgung der Wurzeln und fördert so ein gesundes Wachstum der Gräser. Besonders bei stark beanspruchten Rasenflächen oder bei Böden mit hohem Tonanteil ist das Lüften unerlässlich.

Warum ist das Lüften des Rasens so wichtig?

Ein gesunder Rasen braucht Luft zum Atmen. Durch regelmäßige Belastung, sei es durch spielende Kinder, häufiges Betreten oder starke Regenfälle, verdichtet sich der Boden. Dadurch kann das Wasser nicht mehr richtig abfließen und staut sich, gleichzeitig bekommen die Wurzeln zu wenig Sauerstoff. Das Gras wächst langsamer und unregelmäßiger und wird anfälliger für Moos und Rasenkrankheiten.

Wann ist die beste Zeit zum Lüften?

Die beste Zeit, um Ihren Rasen zu aerifizieren, ist zwischen April und Oktober, wenn der Rasen noch aktiv wächst.

Nach dem ersten Lüften im Frühjahr sollte der Rasen bis Oktober regelmäßig alle vier bis sechs Wochen gelüftet werden. Der Boden darf beim Lüften weder zu trocken noch zu nass sein.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Rasen lüften

  1. Vor dem Lüften sollte der Rasen gemäht und von Hindernissen wie Ästen und Steinen befreit werden.
  2. Lüften Sie den Boden in gleichmäßigen Bahnen. Achten Sie darauf, dass sich die Bahnen leicht überlappen, damit keine Fläche ausgelassen wird.
  3. Nach dem Lüften sollten Sie die abgestorbenen Pflanzenteile zusammenrechen und kompostieren.
  4. Bleiben nach dem Aerifizieren kahle Stellen im Rasen zeigen, können diese mit Rasensamen nachgesät werden.
  5. Nach dem Lüften den Rasen gründlich wässern.

Anschließend können Sie den Rasen sanden, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Drainage zu fördern Wenn es Zeit zum Düngen ist, können Sie den Rasen nach dem Aerifizieren düngen. Die Deutsche Rasengesellschaft empfiehlt bei normal belastetem Rasen drei Düngungen pro Jahr: eine im März/April, eine im Juni und eine kaliumreiche Düngung im September.

    Werkzeug zum Aerifizieren

    Für kleine Flächen bis zu 50 Quadratmetern benötigen Sie kein teures Spezialwerkzeug. Eine Grabegabel mit Stahlzinken, eine Aerifiziergabel oder Rasenlüfterschuhe reichen völlig aus.

    Für größere Flächen gibt es spezielle motorbetriebene Rasenlüfter mit Lüfterwalze. Wichtig ist, dass die Zinken der Walze nicht zu tief in den Boden eindringen, um die Graswurzeln nicht zu beschädigen.

    Praktisch fürs Rasen lüften sind Rasenlüfter-Schuhe.
    Praktisch fürs Rasen lüften sind Rasenlüfter-Schuhe. (Foto: Shutterstock )

    Woran erkenne ich, dass mein Rasen gelüftet werden muss?

    Es gibt einige Anzeichen dafür, dass Ihr Rasen gelüftet werden muss:

    • Verdichteter Boden: Wenn der Boden durch häufiges Betreten, intensives Spielen oder starke Belastung verdichtet ist, kann das Wasser nicht richtig abfließen und die Wurzeln bekommen nicht genügend Sauerstoff. Sichtbar nach starken Regen: Wenn sich nach dem Regen Pfützen bilden, die nur langsam versickern, sollten Sie aerifizieren.
    • Langsames Rasenwachstum: Wenn der Rasen nur langsam oder unregelmäßig wächst, kann dies ein Zeichen für einen verdichteten Boden oder starken Rasenfilz sein.
    • Sichtbarer Rasenfilz: Rasenfilz ist eine Schicht aus abgestorbenen Grashalmen, Moosen und anderen organischen Abfällen, die sich auf der Bodenoberfläche ansammelt und die Luft- und Wasserzirkulation behindert.
    • Vermehrtes Auftreten von Moos: Moos gedeiht an feuchten, schattigen Stellen mit verdichtetem Boden.
    • Zeigerpflanzen: Das Auftreten bestimmter Pflanzen wie Breitwegerich kann auf Bodenverdichtung hinweisen.

    Welche Fehler sollte ich beim Lüften vermeiden?

    1. Lüften Sie den Rasen nicht, wenn der Boden zu trocken oder zu nass ist. Ein zu trockener Boden erschwert das Eindringen der Lüfterzinken, ein zu nasser Boden kann zu Verdichtungen führen.
    2. Zu tiefes Aerifizieren kann die Graswurzeln schädigen.
    3. Lüften ohne vorheriges Vertikutieren bei starkem Moosbefall: Ist der Rasen stark vermoost, sollten Sie ihn vor dem Lüften vertikutieren, um das Moos zu entfernen und eine effektivere Belüftung zu ermöglichen.

      Rasen lüften oder Vertikutieren: Was ist der Unterschied?

      Während das Aerifizieren des Rasens die Luft- und Wasserzirkulation verbessert, geht das Vertikutieren einen Schritt weiter. Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe mithilfe von rotierenden Messern angeritzt, um Rasenfilz und Moos gründlicher zu entfernen und das Wurzelwachstum anzuregen.

      Vertikutieren ist eine intensivere Maßnahme als Lüften und sollte nur ein- bis zweimal im Jahr durchgeführt werden, während Aerifizieren wesentlich häufiger erfolgen kann. Bei starkem Moos- und Rasenfilzbefall kann das Vertikutieren jedoch notwendig sein, um den Rasen zu revitalisieren.

      Aerifizieren ist sinnvoll bei: leichtem Moosbefall, verdichtetem Boden, regelmäßiger Rasenpflege.

      Vertikutieren ist sinnvoll bei: starkem Moos- und Rasenfilzbefall, stark beanspruchtem Rasen, jährlicher Rasenpflege.

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