Riester-Rentenversicherungen sind offenbar ökologisch und sozial stark belastet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der gemeinnützigen Organisation Facing Finance, die für ihr Projekt "FaireRente" 38 fondsgebundene Riester-Renten von 27 Anbietern unter die Lupe genommen hat.
Klimaschädliche Altersvorsorge? Riester-Renten auch in Kohle und Atomkraft investiert
Demnach investieren vor allem fondsgebundene Riester-Renten häufig in Unternehmen, die extrem zur Klimaerwärmung beitragen oder Waffen in Kriegsgebiete liefern. Das gelte zum Teil sogar, wenn als nachhaltig bezeichnete Fonds zur Auswahl stehen. Mehr noch: Fonds, die früher keine Belastungen aufwiesen, seien jetzt zu zehn bis 20 Prozent in kontroverse Unternehmen, wie Shell oder Airbus, investiert. Als Ursache macht Facing Finance fehlende gesetzliche Vorgaben und eine vom Gesetzgeber sogar noch reduzierte Informationspflicht aus.
Auch nachhaltige Fonds missachten soziale und ökologische Standards
Facing Finance kritisiert auch, dass die staatliche Förderung von Altersvorsorgeprodukten nicht an soziale und ökologische Mindeststandards gebunden ist. ÖKO-TEST weist bereits seit Jahren darauf hin, dass selbst bei vermeintlich nachhaltigen Riester-Renten oft nur die Fassade grün ist. Beim Gros der fondsgebundenen Renten handelt es sich um grüne Mogelpackungen, wie unsere Tests zeigen. Auch unser Blick in die Portfolien nachhaltiger Fonds zeigte immer wieder, dass selbst mit Gütesiegel ausgezeichnete Produkte bisweilen Augenwischerei betreiben und durchaus in Kohle, Rüstung oder Atomkraft investieren.
