Regen ist die natürlichste, günstigste und umweltfreundlichste Wasserversorgung für die Pflanzen im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon. Nass von oben bedeutet aber nicht immer, dass die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt sind. Viele Regenschauer sind nicht so ergiebig, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.
In diesen Fällen sollte man auch bei Regen zur Gießkanne greifen:
#1: Leichter Regen und seine Grenzen
Regen ist nicht gleich Regen. Leichter Regen befeuchtet zwar die Bodenoberfläche, aber oft dringt das Wasser nicht tief genug ein, um auch die Wurzeln der Pflanzen zu erreichen. Vor allem für tiefwurzelnde Pflanzen wie Rosen, Wein und Lavendel reicht ein leichter Regenschauer oft nicht aus. Auch wenn die Erdoberfläche feucht ist, sind die tieferen Schichten noch trocken.
So erkennen Sie, ob Sie trotz Regen gießen müssen: Nach einem leichten Regen lohnt es sich, die Bodenfeuchtigkeit zu prüfen. Stechen Sie etwa 10 bis 15 cm tief in den Boden und fühlen Sie die Erde. Ist sie trocken, sollte gegossen werden.
#2: Unterschiedlicher Wasserbedarf der Pflanzen
Nicht alle Pflanzen haben den gleichen Wasserbedarf. Gemüse wie Tomaten, Gurken oder Zucchini benötigen zum Beispiel regelmäßig große Mengen Wasser, um gut zu gedeihen. Auch Blumen wie Hortensien oder Rhododendren sind oft durstiger als andere Pflanzen. Wenn der Regen nicht ausreicht, um diese Pflanzen ausreichend zu versorgen, kann es zu Wachstumsstörungen oder sogar zu Schäden kommen.
So erkennen Sie, ob Sie Ihre Pflanzen gießen sollten: Hängende Blätter, langsames Wachstum oder Farbveränderungen (z. B. gelbliche Blätter) können Anzeichen dafür sein, dass die Pflanzen zu wenig Wasser bekommen.
#3: Bodenbeschaffenheit und Wasseraufnahme
Die Bodenbeschaffenheit spielt eine wichtige Rolle bei der Wasseraufnahme. In sandigen Böden versickert das Wasser sehr schnell und erreicht nicht die tiefer liegenden Wurzeln. Lehmböden hingegen können Wasser speichern, neigen aber auch leicht zu Staunässe, die für viele Pflanzen schädlich ist.
So erkennen Sie, ob Sie gießen müssen: Beobachten Sie, wie schnell das Wasser nach einem Regen versickert. Wenn der Boden schnell austrocknet oder Wasser auf der Oberfläche stehen bleibt, kann es sinnvoll sein, gezielt zu gießen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen die richtige Menge an Wasser erhalten.
#4: Einfluss von Mulch und Überdachungen
Mulch ist ein wertvolles Hilfsmittel im Garten, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkrautwachstum zu verhindern. Eine dicke Mulchschicht kann jedoch auch verhindern, dass Regenwasser den Boden erreicht. Das Gleiche gilt für Pflanzen, die unter dichten Baumkronen oder in geschützten Ecken stehen. Hier kommt oft weniger Regen an, was dazu führt, dass mit der Gießkanne "nachgegossen" werden muss.
So sehen Sie, ob Sie gießen sollten: Prüfen Sie, ob der Boden unter Mulchschichten oder dichtem Laub feucht ist. Wenn nicht, sollten Sie zusätzlich gießen.
#5: Heiße Sommertage
An heißen Sommertagen ist der Boden so trocken, dass das Wasser schnell abfließt und gar nicht im Boden versickern kann. Auch bei starkem Wind wird ein Teil des Wassers weggeweht und erreicht die Pflanzen nicht in ausreichender Menge.
So finden Sie heraus, ob Sie trotz Regen gießen sollten: Beobachten Sie das Wetter nach dem Regen. Wird es sofort wieder heiß und sonnig, kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu gießen, um die Pflanzen optimal zu versorgen.
Gießen leicht gemacht: 5 Tipps
- Blumen und Rasen müssen nicht jeden Tag gegossen werden – dafür aber reichlich.
- Blumenbeete nicht mit dem Rasensprenger bewässern. Zum einen landet das Wasser nicht dort, wo es hingehört (nämlich an den Wurzeln der Pflanzen), zum anderen sind feuchte Blätter anfällig für Pilzbefall.
- Nie in der prallen Mittagssonne gießen. Der frühe Morgen ist die beste Zeit.
- Am besten Regenwasser verwenden.
- Beete regelmäßig harken, um die Oberfläche aufzulockern. So kann das Wasser besser in den Boden eindringen.