Das EU-Parlament hat den Weg frei gemacht für schärfere Regeln gegen Verpackungsmüll. Die Abgeordneten stimmten für ein Verbot von bestimmten Einweg-Verpackungen – etwa für unverarbeitetes frisches Obst und Gemüse oder für Einzelverpackungen wie für Zucker ab 2030. Ziel ist es, den Verpackungsmüll in der Staatengemeinschaft bis 2040 schrittweise um mindestens 15 Prozent zu reduzieren.
In Zukunft soll es für jegliche Verpackungen strengere Vorschriften geben:
- Mit bestimmten Ausnahmen etwa für Textilien, Keramik oder Gummi sollen den Angaben zufolge sämtliche Verpackungen recycelbar sein.
- Unter anderem für Umverpackungen gilt künftig, dass der Leerraumanteil höchstens 50 Prozent betragen darf.
- Gastronomen müssen es künftig akzeptieren, wenn Verbraucher eigene Behälter für den Transport von Speisen mitbringen.
- Außerdem sollen sie den Angaben nach bis zum Ende des Jahrzehnts zehn Prozent ihrer Produkte in wiederverwendbaren Verpackungen anbieten.
Nach der Abstimmung im Plenum des Europaparlaments müssen auch noch die EU-Staaten die neuen Vorschriften bestätigen. Das ist in der Regel Formsache.
Nach jüngsten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat fiel 2021 in der EU 188,7 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner an. Die neuen Regeln für Verpackungen böten eine echte Chance, die Abfallflut zu verringern, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).
Der Verband kommunaler Unternehmen begrüßte die Annahme der Vorschriften durch das Parlament. "Der historische Höchststand bei Verpackungsabfällen kann nur dann verringert werden, wenn Wiederverwendung und Recycling gefördert werden", sagte Vizepräsident Patrick Hasenkamp. "Zudem soll es – wie wir es schon lange fordern – je nach Art der Verpackung einen Mindestprozentsatz an recyceltem Inhalt für den Kunststoffanteil geben."
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