Mit dem sogenannten Whatsapp-Enkeltrick sind Cyberkriminelle nach wie vor hochaktiv. Allerdings kommt neuerdings die Nachricht zur Anbahnung des Betrugs meist nicht mehr direkt in Whatsapp, sondern per SMS, berichtet das Fachportal "Heise Security".
Die Nachricht beginnt wie gehabt etwa so: "Hallo Papa, mein Handy ist kaputt gegangen und liest meine SIM-Karte nicht mehr." Dann folgt die Bitte per Whatsapp zu antworten. Dazu schicken die Betrügerinnen und Betrüger einen Link nach dem Muster "https://wa.net/+49xxxxxx", der einen neuen Chat in dem Messenger startet.
Bekannte und Verwandte warnen
Wer solche Nachrichten erhält, sollte natürlich tunlichst nicht auf den Link tippten und die Nachricht löschen. Grundsätzlich sei es nach wie vor sinnvoll, Verwandte und Bekannte vor der Masche zu warnen, raten die Expertinnen und Experten.
Denn die mehr (schlimmer Unfall) oder weniger (Waschmaschine kaputt) abenteuerlichen Geschichten, die folgen, wenn man sich auf einen Chat einlässt, münden immer in Aufforderungen, Geld zu überweisen. Das ist der Punkt, an dem so Kontaktierte spätestens aus der Kommunikation aussteigen sollten, rät die Verbraucherzentrale Hessen: "Gehen Sie niemals auf Geldzahlungsforderungen über Messenger-Dienste ein."
Ein Anruf – und der Schwindel fliegt auf
Der Schwindel lässt sich aber meist leicht aufdecken, wenn man versucht, den oder die betreffenden Verwandten auf der bekannten - angeblich ja nicht mehr funktionierenden - Nummer anzurufen, rät die Verbraucherzentrale Hessen.
Außerdem ratsam: den Vorfall der Polizei melden, einen Screenshot der Nachricht erstellen und den Absender blockieren.
Wer bereits in die Falle getappt ist, sollte sofort seine Bank informieren, die eine etwaige Überweisung vielleicht noch stoppen kann, wenn noch nicht zu viel Zeit vergangen ist. Dann gilt es, Anzeige bei der örtlichen Polizei zu erstatten.
Die Polizei warnte bereits im März: Schon damals waren zahlreiche Fälle bekannt, in denen Angeschriebene – oftmals Seniorinnen oder Senioren – den Kriminellen so auf den Leim gegangen waren. Teils wurde sogar mehrere Male Geld überwiesen, in einigen Fällen sogar auf Konten im Ausland.
Die beste Reaktion: keine Reaktion
Die Täterinnen und Täter gehen geschickt vor, erklärt das Landeskriminalamt Niedersachsen. Die Anfragen seien fast durchweg in sehr gutem Deutsch verfasst. Wichtig deshalb: Auf solche Nachrichten gar nicht erst zu reagieren.
Betroffene fragen sich natürlich, wie die Kriminellen an ihre privaten Mobilfunknummern kommen. Auch wenn sich das fast nie eindeutig klären lässt, vermutet die Verbraucherzentrale Hessen vor allem Phishing-Attacken und illegalen Datenhandel als Hauptquellen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten nicht nur deswegen grundsätzlich zurückhaltend bei der Preisgabe ihrer privaten Daten sein.
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