Foodwatch vergibt den "Goldenen Windbeutel", die Deutsche Umwelthilfe kürt den "Goldenen Geier" – und auch die Verbraucherzentrale Hamburg hat einen eigenen Negativpreis, nämlich die "Mogelpackung des Monats". Im Juli 2023 erhält Snack-Hersteller Lorenz die unbeliebte Auszeichnung für seine Erdnuß Locken. Die Verbraucherzentrale moniert dazu: "Schon wieder weniger drin und das zum höheren Preis". Denn:
- Bei verschieden Sorten (Erdnuß Locken Classic, Jumbo, Mexican Style, Leicht) wurden die Füllmengen verringert – zugleich stieg aber der Preis der Flips im Handel von 1,99 Euro auf 2,19 Euro. So habe sich eine versteckte Preiserhöhung um bis zu 28 Prozent ergeben, so die Verbraucherzentrale.
- Lorenz sei dabei ein Wiederholungstäter. Innerhalb von sechs Jahren habe der Snackhersteller den Inhalt seiner Tüten gleich dreimal verringert, wie sich anhand von Fotos gut nachweisen lässt. Bei den Erdnuß Locken Jumbo habe der Hersteller so innerhalb von sechs Jahren fast 75 Prozent höhere Preise durchgesetzt, wie die Verbraucherzentrale kritisiert.
Erdnuss Locken: Weniger Flips, dafür mehr Müll
Ebenfalls ein Kritikpunkt: Die Snacks erzeugen nach der Preisanpassung mehr Müll als zuvor. Die Verbraucherzentrale rechnet vor, dass Hersteller Lorenz nun für 1.000 Tonnen Flips 5,7 Millionen statt 4 Millionen Plastiktüten benötigt, auch wenn die einzelnen Tüten etwas kleiner geworden seien. Der Umwelt kann das kaum zugute kommen.
Zu einer Stellungnahme aufgefordert, verwies Produzent Lorenz Snack-World auf höhere Herstellungskosten, unter anderem für Energie und Rohstoffe. Die Verbraucherzentrale hält dagegen, die Weltmarktpreise für Erdnüsse lägen inzwischen deutlich unter dem Niveau von 2020, und auch die Energiepreise seien wieder stark gesunken.
Weitere Preiserhöhungen hat die Hamburger Verbraucherorganisation auch bei anderen Snacks von Lorenz festgestellt. So seien nicht nur die Erdnuss-Flips, sondern auch Produkte wie Crunchips Roasted, Saltletts oder Nicnac's teurer geworden.
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