Eine neue Betrugsmasche macht die Runde: Wie das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt, haben Trickbetrüger einen neuartigen, besonders gewissenlosen Dreh entwickelt, um an die Brieftaschen ihrer – oft älteren – Opfer zu gelangen.
Der Trick: Die Betrüger geben sich am Telefon als Ärzte oder medizinisches Fachpersonal aus und schockieren die Angerufenen mit der Nachricht, ein Angehöriger sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Angehörige sei angeblich schwer verletzt, schwer krank oder liege im Koma und sei deshalb nicht ansprechbar. Er könne nur durch spezielle Medikamente oder eine Operation gerettet werden.
Zu diesem Zweck würde aber – denn darauf läuft der Betrugsversuch natürlich hinaus – sofort eine hohe Geldsumme benötigt. Das Vorgehen der Täter setzt gezielt auf Schock, Verwirrung und Überforderung der Opfer, um sie leichter bestehlen zu können.
Betrüger nutzen perfide Schockstrategie
Wie bei anderen telefonischen Betrugsversuchen stehen auch hier vornehmlich ältere Bürger im Visier der Kriminellen. Laut Landeskriminalamt Niedersachsen finden die Täter ihre Opfer, indem sie aus Namen und Telefonnummern, die oft öffentlich zugänglich sind, auf das Alter ihrer Opfer schließen. Leider hat die neue Masche immer wieder Erfolg, so das LKA Niedersachsen. Die Behörden berichten bereits von mehreren Fällen, in denen die Täter mittlere fünfstellige Beträge erbeuten konnten.
Seit Jahresbeginn konnte das LKA in Niedersachsen bereits eine mittlere dreistellige Zahl von Betrugsversuchen registrieren, an denen angebliche Ärzte beteiligt waren. Eine deutlich höhere Dunkelziffer wird vermutet.
Telefonbetrug: Wie Sie sich schützen können
- Telefonbetrüger rufen gerne sehr früh oder spät an, um die Tatsache auszunutzen, dass ihre Opfer unausgeschlafen und dadurch unaufmerksamer sind.
- Klären Sie andere auf: Informieren Sie vor allem ältere Familienmitglieder und Bekannte über die neue Betrugsmasche, da diese am stärksten gefährdet sind.
- Werden Sie mit einer vergleichbaren Schreckensnachricht angerufen, hinterfragen Sie die Richtigkeit aller Angaben. Lassen Sie sich den Namen des vermeintlich in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen sowie des Krankenhauses geben. Wenn Geld von Ihnen verlangt wird, legen Sie sofort auf.
- Nehmen Sie Kontakt mit dem angeblich schwer verletzten/erkrankten Angehörigen oder anderen Familienmitgliedern auf.
- Wenn Sie Opfer eines Betrugsversuchs oder eines Betrugs geworden sind, informieren Sie unbedingt die Polizei.
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Weitere bekannte Betrugsmaschen sind: falsche Polizisten; angebliche Microsoft-Mitarbeiter, die Zugang zum Computer wollen; falsche Gewinnspielversprechen sowie der sogenannte "Enkeltrick".
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