Städte im Hitze-Check: Deutsche Umwelthilfe kürt Gewinner und Verlierer

Autor: Redaktion (bw) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 30.07.2024

Städte im Hitze-Check: Deutsche Umwelthilfe kürt Gewinner und Verlierer
Foto: Shutterstock / Desizned

Die sommerliche Hitze macht das Leben in unseren Städten teilweise unerträglich. Versiegelte Flächen heizen sich auf, zu wenig Grün sorgt für Abkühlung. Beim ersten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe fielen viele deutsche Städte durch.

Viel Beton, wenig Grün: Die meisten Städte in Deutschland schützen die Menschen nicht ausreichend vor extremer Hitze, wie sie als Folge der Klimakrise immer häufiger auftritt. Die größten Probleme sind die zunehmende Flächenversiegelung und zu wenig kühlendes Grün in den Städten. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH).

190 Städte im Hitze-Check – das sind die Verlierer

Sind Städte stark versiegelt, bieten sie im Sommer wenig Abkühlung. Die DUH hat deshalb 190 deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern analysiert. Kriterien waren: Wie viel Grünfläche bieten die Städte? Und welche Flächen sind versiegelt?

24 Städte erhielten die Rote Karte, 82 die Gelbe Karte und 84 die Grüne Karte.

Diese Städte bilden das Schlusslicht des Rankings:

  1. Ludwigshafen am Rhein (58 Prozent versiegelte Fläche / 1,62 m³ Grün/m² Fläche)
  2. Heilbronn (54 Prozent versiegelte Fläche / 1,96 m³ Grün/m² Fläche)
  3. Regensburg (54 Prozent versiegelte Fläche / 1,95 m³ Grün/m² Fläche)
  4. Worms (53 Prozent versiegelte Fläche / 1,35 m³ Grün/m² Fläche)
  5. Mainz (51 Prozent versiegelte Fläche / 1,92 m³ Grün/m² Fläche)
  6. Ludwigsburg (50 Prozent versiegelte Fläche / 1,91 m³ Grün/m² Fläche)
  7. Ingolstadt (50 Prozent versiegelte Fläche / 1,94 m³ Grün/m² Fläche)
  8. Nürnberg (57 Prozent versiegelte Fläche / 3,23 m³ Grün/m² Fläche)
  9. Mannheim (56 Prozent versiegelte Fläche / 2,06 m³ Grün/m² Fläche)
  10. Rüsselsheim am Main (56 Prozent versiegelte Fläche / 3,35 m³ Grün/m² Fläche)

Top Ten der grünen Städte in Deutschland

Die Städte mit Grüner Karte, d.h. vergleichsweise geringer Versiegelung und hohem Grünvolumen:

  1. Detmold (36 Prozent versiegelte Fläche / 4,10 m³ Grün/m² Fläche)
  2. Ratingen (36 Prozent versiegelte Fläche / 4,37 m³ Grün/m² Fläche)
  3. Potsdam (37 Prozent versiegelte Fläche / 4,80 m³ Grün/m² Fläche)
  4. Jena (37 Prozent versiegelte Fläche / 4,36 m³ Grün/m² Fläche)
  5. Hattingen (39 Prozent versiegelte Fläche / 4,98 m³ Grün/m² Fläche)
  6. Mülheim an der Ruhr (39 Prozent versiegelte Fläche / 4,24 m³ Grün/m² Fläche)
  7. Gummersbach (39 Prozent versiegelte Fläche / 4,51 m³ Grün/m² Fläche)
  8. Stolberg (Rheinland) (39 Prozent versiegelte Fläche / 4,44 m³ Grün/m² Fläche)
  9. Witten (40 Prozent versiegelte Fläche / 4,91 m³ Grün/m² Fläche)
  10. Menden (Sauerland) (42 Prozent versiegelte Fläche / 4,62 m³ Grün/m² Fläche)

Umwelthilfe fordert "wirksame Maßnahmen" von Bundesregierung

Laut DUH werden in Deutschland derzeit täglich mehr als 50 Hektar Fläche versiegelt, das entspricht der Fläche der Stadt Hannover – pro Jahr. In Zeiten der Klimakrise sei dies ein enormes Gesundheitsrisiko. Besonders wichtig für die Kühlung in Städten sind Bäume: "Baumlose Grünflächen haben einen etwa zwei- bis viermal geringeren Kühleffekt als baumbestandene Flächen", so die DUH.

Die DUH fordert die Bundesregierung auf, die Flächenversiegelung bis spätestens 2025 zu stoppen. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH kritisiert: "Der anhaltende Trend zu mehr Beton und weniger Grün ist alarmierend. Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen."

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