- In den ersten Lebenswochen und -monaten ist das Immunsystem von Babys noch nicht ausgereift, damit sind die Kleinen noch sehr anfällig für Keime aller Art. Babyflaschen und anderes Zubehör zu sterilisieren, ist also keine übertriebene Hygiene, sondern bewahrt das Kind vor Magen-Darm-Infektionen und anderen Krankheiten.
- Babyflaschen sterilisieren können Sie auf drei unterschiedliche Arten: mit kochendem Wasser, im Dampf-Vaporisator oder in der Mikrowelle.
- Die Reinigung in der Spülmaschine ist in den ersten Lebensmonaten des Babys nicht ausreichend.
Babyflaschen sterilisieren: Wie geht man vor? Wichtig ist, dass Sie Milch- und Tee-Fläschchen nach jeder Mahlzeit gründlich reinigen. Am besten funktioniert das, wenn die Fläschchen direkt nach der Mahlzeit unter fließendem Wasser abgespült werden.
Babyflaschen sterilisieren ist nicht kompliziert
Damit keine Nahrungsreste in irgendwelchen Ritzen kleben, ist es wichtig, die Babyflasche immer ganz auseinanderzubauen. Vor allem die Innenseite des Saugers sollten Sie sorgfältig reinigen. Beim Babyflaschen sterilisieren werden – im Unterschied zur Reinigung in der Spülmaschine – Bakterien, Viren und Pilze vollständig abgetötet.
Im Drogeriemarkt gibt es spezielle Flaschenbürsten, mit denen Sie gut in alle Rundungen der Flasche kommen. Die Bürsten für Babyflaschen haben auch einen kleinen Aufsatz, mit dem sich der Sauger von innen reinigen lässt.
Sterilisieren von Babyflaschen: Tipps
- Babyflaschen für Milch oder Babytee sollten Sie nur für eine Mahlzeit verwenden. Danach ausspülen und sterilisieren. Auch Schnuller sollten einmal am Tag sterilisiert werden.
- Am besten am Abend alle Utensilien sterilisieren, die im Laufe des Tages im Gebrauch waren. So sind Sie schnell fertig, haben alles für den nächsten Tag vorbereitet und müssen den Herd nur einmal anschalten.
- Neu gekaufte Sauger oder Schnuller sollten Sie vor der ersten Verwendung zehn Minuten auskochen.
Babyflaschen im Topf auskochen
Das Auskochen im Topf ist die einfachste und beliebteste Methode, um Babyflaschen und anderes Zubehör zu sterilisieren. Dazu einfach Sauger, Ring und Fläschchen in einen großen Topf mit viel kochendem Wasser legen und die Utensilien für ungefähr zehn Minuten sprudelnd kochen lassen. Wer dabei einen Topfdeckel verwendet, spart Energie.
Bei Kunststofffläschchen sollten Sie so viel Wasser einfüllen, dass die Flaschen im Wasser schwimmen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Fläschchen am Topfboden anhaften und schmelzen.
Wenn Fläschchen und Sauger sterilisiert sind, das heiße Wasser vorsichtig abgießen und die Utensilien mit einer Zange herausnehmen. Und noch ein Tipp: Am hygienischsten ist es, wenn Sie den Topf nur fürs Auskochen der Babyflaschen verwenden.
- Vorteile (+): Diese Methode ist einfach, zuverlässig und kostengünstig. Sie benötigen nur einen großen Topf mit Deckel.
- Nachteile (–): Nach dem Sterilisieren sind die Flaschen extrem heiß. Und: Beim Sterilisieren im Kochtopf verkalken mit der Zeit sowohl die Baby-Utensilien als auch der Topf.
Der Kalk ist unschön, fürs Baby aber völlig ungefährlich. Mit ein bisschen Essig lässt sich Kalk an Glasflaschen leicht beseitigen. Danach das Abspülen mit klarem Wasser nicht vergessen. Für Sauger und Schnuller hingegen eignet sich Essig nicht zum Entkalken, denn durch die Säure wird das Material schnell porös.
Babyflasche sterilisieren mit Dampf-Vaporisator
Ein Vaporisator ist ein spezielles Gerät, mit dem Sie Babyfläschchen und Zubehör in heißem Wasserdampf in zehn bis 15 Minuten sterilisieren können. Er bietet Platz für das gleichzeitige Sterilisieren mehrerer Flaschen samt Zubehör.
- Vorteile (+): In der Anwendung ist der Vaporisator äußerst praktisch und zudem sehr einfach zu bedienen.
- Nachteile (–): Mit einem Vaporisator gibt es ein weiteres Gerät in der Küche, das Platz wegnimmt. Die Anschaffungskosten sind relativ hoch – und nach der Babyzeit wird der Vaporisator nicht mehr benötigt.
Tipp: Im Freundes- und Bekanntenkreis nach einem gebrauchten Gerät fragen – und den eigenen Vaporisator weitergeben, wenn Sie ihn nicht mehr brauchen.
Babyflaschen in der Mikrowelle sterilisieren
Auch in der Mikrowelle lässt sich Babyzubehör in heißem Wasserdampf sterilisieren. Zusätzlich zur Mikrowelle benötigen Sie einen speziellen Vaporisator für die Mikrowelle.
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Vorteile (+): Diese Methode hat den Vorteil, dass das Zubehör wenig Platz braucht und in der Anschaffung relativ günstig ist. Das Sterilisieren dauert nur 90 Sekunden.
- Nachteile (–): Nicht alle Flaschen eignen sich für die Mikrowellen-Methode. Achten Sie deshalb beim Kauf auf die Empfehlung des Herstellers.
Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, wichtig ist: Lassen Sie Fläschchen, Sauger und anderes Zubehör nach dem Sterilisieren an der Luft trocknen, damit sich nicht gleich wieder neue Keime bilden.
Kann ich Babyflaschen in der Spülmaschine reinigen?
Nein. Die Temperaturen in der Spülmaschine sind meist nicht hoch genug, um Bakterien, Viren und Keime sicher abzutöten. Erst ab dem sechsten Monat, wenn das Immunsystem des Babys besser mit Bakterien und Keimen klarkommt, genügt es, das Babyzubehör in der Spülmaschine zu reinigen.
Aber Achtung: Geschirrspülmittel für die Spülmaschine ist häufig aggressiver als herkömmliches (Hand-)Spülmittel und kann die Sauger porös machen.
Wie lange sollte man Babyflaschen sterilisieren?
Wenn Babys langsam mobil werden, kommen sie immer öfter mit fremden Keimen in Berührung, das Immunsystem wird zunehmend robuster. Babyfläschchen und Zubehör müssen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nach jedem Gebrauch sterilisiert werden.
Jetzt können Sie Flaschen und Zubehör in die Spülmaschine geben oder von Hand mit Spülmittel gründlich reinigen. Medizinerinnen und Mediziner sowie Hebammen empfehlen, Fläschchen und Sauger ab dem sechsten Monat sicherheitshalber alle zwei bis drei Tage zu sterilisieren.
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