Bevola Kids Sonnencreme als einzige im Test "mangelhaft"

Autor: Lena Wenzel/Franziska Blaum/Annette Dohrmann | Kategorie: Kinder und Familie | 05.06.2024

Bevola Kids Sonnencreme von Kaufland fällt im Test durch.
Foto: ÖKO-TEST

Um Hautkrebs vorzubeugen, wird UV-Schutz immer bedeutender, denn durch die Klimakrise steigt auch in Deutschland die Zahl der Sonnenstunden. Doch nicht jede Kindersonnencreme überzeugt in unserem Test. So schneidet die Bevola Kids Sonnencreme 50+ nur mit "mangelhaft" ab. 

Verbotener Weichmacher in Urin von Kita-Kindern: Spätestens seit diese Schlagzeile Anfang 2024 durch die Medien ging und ein UV-Filter, der häufiger in Sonnenschutz steckt, als Quelle in Verdacht geriet, sind Eltern beim Kauf von Sonnencremes verunsichert.

Bei dem gefundenen verbotenen Weichmacher handelt es sich um Di-n-hexylphthalat (kurz: DnHexP). Seit 2019 ist er als Inhaltsstoff in kosmetischen Mitteln verboten. Die Substanz wurde in den EU schon vor Jahren als "besonders besorgniserregend" eingestuft. 

Doch wie gelangt der Weichmacher DnHexP nun in Sonnencremes, wenn er eigentlich verboten ist? Es besteht der Verdacht, dass der UV-Filter Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat (DHHB) mit DnHexP verunreinigt sein kann.

Höchster Gehalt an DnHexP in Bevola Kids Sonnencreme 

Auch in unserem Test von Kindersonnenschutz ist das von uns beauftragte Labor siebenmal auf den verbotenen Weichmacher gestoßen – und alle betroffenen Sonnencremes enthalten DHHB. Allerdings, das muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, befinden sich auch Cremes im Test, die trotz des enthaltenen UV-Filters DHHB kein DnHexP aufwiesen. 

Den mit Abstand höchsten Gehalt an DnHexP fand das Labor in der überprüften Bevola Kids Sonnencreme 50+ von Kaufland. In sechs weiteren Produkten stecken Gehalte, die wir als Spuren bewerten. Da es sich bei DnHexP aber um eine verbotene Substanz handelt, werten wir bereits diese Spurengehalte ab.  

Funde geben keinen Anlass zur Panik 

Zur Einordnung des Testergebnisses: Nach aktuellem Forschungsstand geht keine gesundheitliche Gefährdung von den DnHexP-Gehalten aus, die das Labor in der Bevola-Sonnencreme entdeckt hat. Um in die Nähe bedenklicher Aufnahmemengen über die Haut zu kommen, müsste ein kleines Kind täglich mit mehr als einem Kilo des belasteten Sonnenschutzmittels eingeschmiert werden. 

Unser Test zeigt aber, dass es auch Produkte ganz ohne Problemstoffe gibt. Acht Kindersonnencremes schneiden mit Bestnote ab. 

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Fehlendes Rezyklat in Kunststoffverpackung 

Ein weiterer Kritikpunkt an der Bevola Kids Sonnencreme 50+: Sie steckt in einer Kunststoffverpackung, die kein Rezyklatanteil enthält. Wir halten das allerdings für wichtig, weil sich so Plastikmüll reduzieren lässt. Zum Vergleich: Einen fehlenden Rezyklatanteil bemängeln wir mehrfach im Test. 

Der Anbieter der Bevola-Sonnencreme, Kaufland (Mann und Schröder), teilte uns mit, dass aus Gründen der Produktsicherheit kein Post-Consumer-Rezyklaten (PCR), also recyceltes Plastik aus Haushaltsabfällen, verwendet wird. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Bevola Kids Sonnencreme DnHexP in Gehalten von mehr als 10 Milligramm pro Kilogramm enthält, ziehen wir insgesamt vier Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft". Dementsprechen kann auch das Gesamturteil nur "mangelhaft" sein. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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