Ein Grund ist Furan. Das ist der Name des Stoffs, der in Babybreien mit Gemüse im Fleisch im Test ein Problem ist. Er sammelt sich bei der Sterilisation von Fertigbreien an und ist derzeit im Produktionsprozess noch nicht vermeidbar. Das ist unbefriedigend, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Furan als möglicherweise krebserregend ein.
Außerdem führte die langfristige Aufnahme von Furan in Tierversuchen zu Leberschäden, hohe Dosen führten zu Leberkrebs. Ob auch bei Menschen langfristige Schäden zu befürchten sind, weiß man bisher nicht.
"Erhöhter" Gehalt an Furan in Hipp-Babybrei
Mehr als die Hälfte der 20 getesteten Babybreie weisen aus unserer Sicht "erhöhte" Gehalte an Furan auf. Dazu gehört auch der Gemüsereis mit Bio-Hühnchen der beliebten Marke Hipp.
Zwar sind die festgestellten Belastungen nicht akut gefährlich, aus vorbeugendem Verbraucherschutz sagen wir aber: Noch weniger wäre besser.
Wenig Eisen in Hipp-Babybrei enthalten
Füttern Eltern ihr Baby mit Brei, der Fleisch enthält, gehen sie davon aus, dass dieser ordentlich Eisen liefert. Denn Fleischkonsum trägt zur gesunden Eisenversorgung bei. Wobei, das sei an dieser Stelle gesagt, Fleisch nicht zwingend dafür notwendig ist. Auch Vollkorngetreide liefert beispielsweise Eisen.
Aber zurück zum Fleisch und zur Eisenversorgung: Der Hipp-Babybrei enthält relativ wenig Eisen. Das bemängeln wir und ziehen eine Note ab. Zum Vergleich: Der Eisengehalt ist in insgesamt drei Babybreien im Test relativ gering.
Kritik an Deklaration des Hipp-Babybreis
Auch die Deklaration des getesteten Babybreis von Hipp kritisieren wir. Auf dem Etikett ist folgendes zu lesen: "Alpha-Linolensäure (eine Omega 3-Fettsäure), wichtig für die Entwicklung von Gehirn- und Nervenzellen". Das suggeriert, dass der Brei das Baby bestens mit Omega-3-Fettsäuren versorgt.
In dem Produkt steckt allerdings Rapsöl, das wiederum Alpha-Linolensäure enthält. Diese kann im Körper zu der wichtigen Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) umgewandelt werden. Doch bei Säuglingen ist die umgewandelte Menge eher gering. Das bedeutet: Rapsöl leistet keinen relevanten Beitrag zur DHA-Versorgung des Babys.
Eine solche Formulierung bemängeln wir insgesamt auf fünf Babygläschen im Test.
Deckeldichtungen belasten die Umwelt
Ein weiterer Mangel: Die Deckeldichtung des Breis von Hipp. Sie enthält, wie viele andere Dichtungen der Produkte im Test, PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen. Diese belasten die Umwelt bei der Herstellung sowie der Entsorgung. Das halten wir für unnötig, weil es bessere Alternativen gibt.
Alle Kritikpunkte haben zur Folge, dass der Hipp Gemüsereis mit Bio-Hühnchen im Test "ausreichend" abschneidet. Zum Vergleich: Insgesamt bewerten wir drei der 20 Produkte im Test mit "ausreichend", zwei sind "mangelhaft".
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. In den Fällen, in denen ein Teilergebnis Weitere Mängel "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert sich das Gesamturteil um eine Note.
Weil wir die Gehalte an Furan im getesteten Hipp-Babybrei als "erhöht" bewerten, ziehen wir zwei Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "befriedigend". Notenabzug erfolgt auch unter dem Teilergebnis Weitere Mängel, das letztlich "ausreichend" ist. Grund dafür sind die Mängel in Deklaration und der Deckeldichtung.
Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ausreichend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
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