Kritischer Schadstoff im Material – Woolworth-Trinkflasche Speed Racer nur "ungenügend"

Autor: Christine Throl/Marieke Mariani/Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Kinder und Familie | 17.07.2024

Kritischer Schadstoff im Material – Woolworth-Trinkflasche Speed Racer nur "ungenügend"
Foto: ÖKO-TEST

Wiederbefüllbare Trinkflaschen sind auch für Kinder eine gute Alternative zu Einwegflaschen. Zumindest dann, wenn sie keine bedenklichen Inhaltsstoffe enthalten. Das ist bei der Trinkflasche Speed Racer von Woolworth leider nicht der Fall. Und auch im Praxistest überzeugt uns die Flasche nicht. 

In unserem Test von 19 Trinkflaschen für Kinder schneidet die Mehrzahl mit "gut" oder "sehr gut" ab. Einige Modelle fallen aber auch krachend durch. Darunter befindet sich auch die Trinkflasche Speed Racer der Discounter-Kette Woolworth, die laut Anbieter aus Polycarbonat gefertigt ist. Sie erhält von uns die Note "ungenügend". Ein Grund dafür ist ein bedenklicher Schadstoff, der in Trinkflaschen für Kinder unter drei Jahren sogar verboten ist. 

Woolworth-Trinkflasche enthält Bisphenol A

Bei dem Schadstoff handelt es sich um Bisphenol A (BPA). Seit 2011 ist dieser Stoff in Flaschen aus Polycarbonat, die für Babys und Kleinkinder bis zu einem Alter von drei Jahren gedacht sind, verboten. Denn, BPA hat sich in Tierversuchen als hormonell wirksam erwiesen, zudem ist es in der EU als wahrscheinlich fortpflanzungsgefährend beim Menschen eingestuft.

Das von uns beauftragte Labor wies zudem im Rahmen einer Migrationsprüfung nach, dass sich das Bisphenol A in der Woolworth-Trinkflasche aus dem Material löst. Als wäre das nicht genug, ist auf der Flasche keine Altersangabe zu finden, weswegen wir nicht ausschließen können, dass Eltern diese Trinkflasche bereits für Kinder unter drei Jahren kaufen. Dafür gibt es von uns Notenabzug.

Besonders ärgerlich: Die Speed-Racer-Trinkflasche ist die einzige Flasche im Test, in der das Labor BPA nachgewiesen hat. 

Woolworth-Trinkflasche ist nicht auslaufsicher

Auch im Praxistest überzeugt die Woolworth-Trinkflasche nicht. So hielt die Flasche weder nach dem Befüllen mit stillem Wasser noch dem mit Sprudelwasser dicht. Das ist vor allem dann ägerlich, wenn die Flasche in den Rucksack für den Kindergarten oder die Schule gepackt wird. 

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Haltbarkeit des Trinkverschlusses wird durch einen stärkeren Abrieb am Kunststoffventil im Deckel beinträchtigt. Zum Vergleich: Mängel an der Haltbarkeit des Trinkverschlusses beanstanden wir noch bei drei, Mängel an der Dichtheit noch bei zwei weiteren Trinkflaschen im Test. 

Trinkflaschen für Kinder im Test: Jetzt Ergebnisse im ePaper lesen

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht zu 50 Prozent auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe und zu je 25 Prozent auf den Teilergebnissen Sensorik und Praxisprüfung. Weil die Trinkflasche Speed Racer von Woolworth Bisphenol A enthält, ziehen wir fünf Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".

Darüber hinaus erhält die Woolworth-Trinkflasche Notenabzüge dafür, dass sie im Praxistest sowohl in der Befüllung mit stillem als auch mit Sprudelwasser nicht dicht hält und das der Trinkverschluss einen stärkeren Abrieb am Kunststoffventil im Deckel zeigte. Dafür gibt es von uns im Teilergebnis Praxisprüfung die Note "mangelhaft". 

Aus diesen beiden Teilergebnissen ergibt sich das ingesamt "ungenügende" Gesamturteil. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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