Babys müssen sich erst langsam an die vielen Viren, Bakterien und Keime gewöhnen, die uns umgeben. Ihr Immunsystem muss trainiert werden, um mit allen möglichen Arten von Keimen klarzukommen. Anfangs sollten Sie deshalb Schnuller und Sauger regelmäßig abkochen und damit sterilisieren.
Wie oft sollte man Schnuller auskochen?
Die Antwort lautet: Das hängt ganz vom Alter Ihres Kindes ab. Und natürlich davon, wie schmutzig der Schnuller ist. Kinderärzte und Hebammen empfehlen, Sauger und Schnuller in den ersten Lebenswochen täglich abzukochen.
Manuela Rauer-Sell, Beratende Hebamme im Deutschen Hebammenverband, rät: "In den ersten vier Lebensmonaten sollten Beruhigungssauger einmal täglich ausgekocht oder anderweitig sterilisiert werden". Bei Frühchen und Babys mit einem schwachen Immunsystem ist diese Regel besonders wichtig.
Wenn das Baby größer wird und im Alltag mit immer mehr Erregern in Kontakt kommt, wird das tägliche Abkochen immer weniger wichtig. Wenn das Baby in der sogenannten oralen Phase beginnt, alles in den Mund zu nehmen, sind Keimfreiheit und das strenge Sterilisieren und Abkochen von Schnullern und Saugern nicht mehr nötig. Ab dem fünften Lebensmonat genügt es vollauf, den Schnuller zweimal wöchentlich auszukochen. Für die tägliche Reinigung reichen heißes Wasser und eine kleine Menge Spülmittel.
Wenn der Schnuller unterwegs beim Einkaufen oder im Bus auf den Boden fällt, sollten Sie ihn unbedingt daheim auskochen – egal wie alt ihr Kind ist.
Neue Schnuller und Sauger immer auskochen
Auch wenn Sie einen neuen Schnuller oder Sauger kaufen, sollten Sie ihn vorsichtshalber auch bei größeren Babys und Kleinkindern abkochen.
In Bezug auf Schadstoffe müssen Sie sich beim Schnullerkauf aber keine allzu großen Sorgen machen – das hat zumindest unser letzter Schnuller-Test ergeben, für den wir zahlreiche Silikon-Schnuller auf problematische Substanzen untersucht haben. Hier erfahren Sie mehr:
Schnuller abkochen: So geht's
Fürs Schnuller-Sterilisieren gibt es extra Geräte wie die Dampfsterilisation (Vaporisator), mit denen Sie Schnuller, Sauger und Fläschchen in wenigen Minuten im heißen Wasserdampf sterilisieren können.
Einen Dampfsterilisator müssen Sie sich aber nicht extra anschaffen, Sie können Schnuller und Sauger auch ganz einfach – und genauso wirkungsvoll – auf dem Herd auskochen und dabei sterilisieren:
Anleitung fürs Auskochen des Schnullers
- Zuerst den Schnuller unter fließendem Wasser abspülen.
- Dann die Luft aus dem Sauger herausdrücken. Bleibt die Luft im Sauger, treibt er beim Abkochen an der Wasseroberfläche und wird nicht von allen Seiten gereinigt.
- Verwenden Sie fürs Schnuller-Abkochen am besten einen eigenen kleinen, sauberen Topf.
- Der Schnuller sollte gut mit Wasser bedeckt sein. Decken Sie den Topf mit einem Deckel ab und erhitzen Sie das Wasser.
- Kochen Sie den Schnuller mindestens fünf Minuten in sprudelndem Wasser, besser sind zehn Minuten.
- Lassen Sie den Schnuller auf einem sauberen Geschirrtuch abkühlen, bevor Ihr Baby ihn bekommt.
Tipps und Tricks fürs Schnullerauskochen
- Auch in der Mikrowelle können Sie den Schnuller sterilisieren. Für diesen Zweck gibt es spezielle Mikrowellen-Beutel, die sich vor allem für unterwegs und den Urlaub eignen.
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Die Spülmaschine ist fürs Reinigen des Schnullers nicht geeignet. Die Temperatur in der Spülmaschine ist nicht ausreichend, um alle Bakterien abzutöten und die Spülmittel sind für das Kunststoffmaterial des Schnullers zu aggressiv.
- Sie selbst sollten den Schnuller Ihres Kindes nicht in den Mund stecken und abschlecken: Dabei wird der Schnuller nicht unbedingt sauberer, zudem können Sie auf diesem Weg Kariesbakterien und andere Keime übertragen.
- Wenn Sie mehrere Kinder im Schnulleralter haben, achten Sie darauf, dass jedes Kind seinen eigenen Schnuller hat und der nicht getauscht wird.
- Mit der Zeit wird das Material von Schnullern spröde und rissig. Alte Schnuller sollten Sie deshalb alle zwei bis drei Monate entsorgen und durch neue ersetzen.
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