US-Ärzte warnen: Essen für Kinder besser nicht in Plastikbehältern in die Mikrowelle

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Kinder und Familie | 28.10.2018

Essen für Kinder besser nicht in Plastikbehältern in die Mikrowelle.
Foto: Colourbox.de

Keine Frage: Mikrowellen sind praktisch. Amerikanische Kinderärzte warnen nun aber vor allem Eltern davor, Essen in Plastikbehältern zu erhitzen. Denn aus Kunststoffen freigesetzte Chemikalien könnten für Kinder gefährlich sein.

Das Erwärmen von Nahrung in Plastikbehältern in der Mikrowelle birgt Risiken: Denn die Kunststoffe können gefährliche Stoffe abgeben, die dann über die Nahrung aufgenommen werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband amerikanischer Kinderärzte (AAP) in einer aktuellen Studie. Der AAP spricht deshalb eine eindringliche Warnung aus: Plastikbehälter sollten keinesfalls für die Erwärmung in der Mikrowelle verwendet werden. Und auch in die Spülmaschine gehört diese Art von Behälter laut AAP nicht. Selbst bei BPA-freiem Plastikbehältern wurde Spuren von Weichmachern im Essen gefunden.

Viel Chemie in Lebensmittelfarbstoffen und Verpackungen

Die amerikanischen Kinderärzte warnen in ihrem aktuellen Statement nicht nur vor der Mikrowelle, sondern auch vor Chemikalien in Lebensmittelfarbstoffen, Konservierungsstoffen und Lebensmittelverpackungen. Die Gefahren, die von diesen Stoffen ausgingen, würden noch immer unterschätzt, warnt der AAP. Einige Zusatzstoffe werden Lebensmitteln direkt zugesetzt, andere gelten als "indirekte" Zusatzstoffe. Das sind Chemikalien aus Kunststoffen, Klebern, Farbstoffen, Pappe und verschiedenen Beschichtungen, die Hersteller bei der Verarbeitung von Verpackungen verwenden.

Für Kinder sind diese Stoffe besonders gefährlich: Sie reagieren laut AAP sensibler, weil sie sich noch in der Entwicklung befinden. "Chemikalien, die das endokrine System [Hormonsystem] beeinflussen, können zum Beispiel nachhaltige Auswirkungen auf ein Kind haben, da Hormone komplexe Funktionen im Körper koordinieren", erklärt Leonardo Trasande, Hauptautor der Studie, dazu. Selbst kleine Störungen in Schlüsselmomenten während der Entwicklung könnten lebenslange Folgen haben.

AAP-Warnung: Diese Chemikalien sind für Kinder besonders problematisch

Die Warnung des AAP gilt vor allem für Bisphenole (wie BPA). Sie können laut AAP wie Östrogene im Körper wirken, das Körperfett erhöhen und das Nerven- und Immunsystem beeinflussen.

Künstliche Lebensmittelfarben kommen in Kinderlebensmitteln häufig vor. Sie können mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in Verbindung gebracht werden.

Außerdem auf der Liste des AAP: Phthalate, Perfluoralkyl-Chemikalien (PFCs), Perchlorat, Nitrate/Nitrite und künstliche Lebensmittelfarben.

So können Sie die gefährlichen Stoffe vermeiden

  • Da sich durch Hitze BPA und Phthalate aus Gefäßen lösen und in die Lebensmittel gelangen können, sollten Sie Lebensmittel und Getränke in der Mikrowelle nicht in Plastikgefäßen erwärmen. Glasbehälter sind eine gute Alternative.
  • Spülen Sie Plastikgefäße nicht in der Spülmaschine.
  • Viele der schädlichen Stoffe sind in Verpackungsmaterialen enthalten. Wer möglichst wenig verarbeitete und verpackte Lebensmittel kauft, ist damit auf der sicheren Seite.
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    Quelle: www.aap.org