- Bienenwachstücher sind deutlich umweltfreundlicher als Frischhalte- oder gar Alufolie.
- Gekaufte Bienenwachstücher sind teuer, aber Sie können Wachstücher auch ganz einfach selber machen.
- Für vegane Wachstücher können Sie statt Bienenwachs auch Raps- oder Sojawachs verwenden.
- Aus den Tückern können Substanzen in die verpackten Lebensmittel übergehen. Achten Sie deshalb auf die verwendeten Materialien.
Es gibt eine nachhaltige und kostengünstige Alternative zu Frischhalte- und Alufolie: Wachstücher aus Bienenwachs oder pflanzlichen Wachsen. Frischhaltefolie und Alufolie werden meistens nur einmal verwendet – und dann weggeworfen. Das sorgt für unnötigen Müll. Speziell Alufolie hat noch weitere Nachteile: Ihre Herstellung verbraucht nicht nur viel Energie, der dabei anfallende Rotschlamm schädigt außerdem die Umwelt.
Die Idee der Wachstücher ist nicht neu. Schon unsere Urgroßmütter haben damit Lebensmittel frischgehalten und offene Gefäße abgedeckt. Die Tücher erleben momentan ein Revival: Sie sind plastikfrei, umweltschonend und kostengünstig. Für frische Lebensmittel wie Käse, Brot oder das Pausenbrot sind sie ideal. Da Bienenwachs antibakteriell wirkt, halten die Tücher die eingepackten Lebensmittel länger frisch.
Und die Wachstücher haben einen weiteren Vorteil: Sie sind stabil und langlebig und können über Monate hinweg verwendet werden.
Wachstücher: am besten selbst gemacht
Wachstücher können Sie seit Längerem in Onlineshops kaufen. Auch Drogeriemärkte haben Bienenwachstücher in ihrem Sortiment. Die Tücher sind aus Bio-Baumwolle gefertigt und mit Bienenwachs, Harz und Jojobaöl beschichtet.
Sie können die Tücher aus Bienenwachs auch ganz einfach selbst herstellen und dabei auf regionale Produkte zurückgreifen:
Anleitung: Bienenwachstücher selber machen
Das benötigen Sie für selbstgemachte Wachstücher:
- Baumwollstoff in der gewünschten Größe (vorgewaschen), am besten zertifizierte Bio-Baumwolle
- 20 bis 30 Gramm Bienenwachs pro Tuch, abhängig von der Stoffgröße. Ob in Form alter Bienenwachskerzen, als Granulat oder Platte, bleibt Ihnen überlassen.
- zwei Bögen Backpapier
- Bügeleisen
Wachstücher selber machen – Schritt für Schritt
- Breiten Sie ein Backpapier aus und platzieren Sie den Stoff darauf.
- Verteilen Sie das Bienenwachs gleichmäßig auf dem Stoff. Wenn Sie Reste von Bienenwachskerzen verwenden: Reiben Sie die Kerzen über eine Käsereibe und streuen Sie die Flocken dann auf den Stoff. Bienenwachsplatten können Sie in einem Glas im Wasserbad schmelzen und dann mit dem Pinsel aufstreichen.
- Jetzt das zweite Backpapier auf dem Stoff platzieren und vorsichtig bügeln, bis das Wachs schmilzt. Achten Sie darauf, dass sich das Wachs gleichmäßig verteilt und alle Stoffecken bedeckt sind.
- Das Papier entfernen, abkühlen lassen – schon ist das Wachstuch fertig!
Beim Kauf von Bienenwachs beachten
Bei Bienenwachs besteht die Gefahr, dass es Rückstünde von Pestiziden oder Insektiziden enthält. Vor allem bei Bienenwachs aus dem Ausland ist diese Gefahr gegeben. Die Schadstoffe können beim Einwickeln auch auf die Lebensmittel übergehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, nur Bienenwachs zu verwenden, das den Anforderungen als Lebensmittelzusatzstoff entspricht. Für Wachs ohne Schadstoffe am besten zertifiziertes Bio-Wachs (ohne mineralölbasiertes Paraffinwachs) verwenden.
Unser Tipp: Fetthaltige Lebensmittel oder rohes Fleisch nicht in Bienenwachstücher verpacken, bei denen die Herkunft des Wachses unklar ist.
Auf Jojoba-Öl verzichten
In manchen Anleitungen für DIY-Wachstücher wird Jojoba-Öl hinzugefügt, um die Tücher geschmeidiger zu machen und um zu verhindern, dass das Wachs mit der Zeit brüchig wird. Da ein Übergang von Jojobaöl aus den Bienenwachstüchern bei Kontakt mit fettigen Lebensmitteln sehr wahrscheinlich ist, rät das BfR von seinem Einsatz ab. Jojobaöl hat laut BfR in Tierversuchen toxische Wirkungen in Darmzellen gezeigt.
Tipps für die DIY-Wachstücher
- Wenn Sie den Stoff mit einer Zick-Zack-Schere zurechtschneiden, sieht er besonders schön aus und franst weniger.
- Besonders geschmeidig werden die Tücher, wenn Sie pro Tuch einen Teelöffel Kokosöl hinzufügen. Dann müssen Sie jedoch Wachs und Öl im Wasserbad gemeinsam schmelzen oder verrühren.
- Sollte das Wachs nicht ganz gleichmäßig verteilt sein: Einfach mit dem Fön das Wachs an der entsprechenden Stelle vorsichtig anschmelzen und neu verreiben.
- Für vegane Tücher können Sie statt Bienenwachs auch Raps- oder Sojawachs verwenden.
Wie kann ich die Wachstücher reinigen?
Reinigen können Sie die Tücher unter fließendem Wasser. Das sollte allerdings nicht zu warm sein – sonst schmilzt das Wachs. Die Wachstücher zum Trocknen außerdem nicht auf die Heizung legen, auch hier wird es ihnen zu warm. Wenn die Tücher nach längerem Gebrauch stark zerknittert sind oder das Wachs reißt, können Sie die Tücher wie oben beschrieben 'aufbügeln' oder mit dem Fön erhitzen.
Nach etwa einem Jahr sollten Sie die Tücher allerdings austauschen – sie bestehen schließlich immer noch aus organischem Material, das mit der Zeit immer anfälliger für Keime & Co. wird.
Wer hygienische Bedenken hat, kann als Alternative zu Wachstüchern übrigens auf Brotdosen oder Schraubgläser umsteigen. Oder: Sie verwenden Bienenwachstücher vor allem, um Gefäße abzudecken, aber nicht für den direkten Lebensmittelkontakt – auch dann sparen Sie Alu- und Frischhaltefolie.
Übrigens: Selbst gemachte Bienenwachstücher sind auch eine schöne Geschenkidee!