- Zucker und andere zugesetzte Süßungsmittel sind in Baby- und Kleinkindertees zukünftig verboten.
- Das Bundeslandwirtschaftsministerium möchte damit die Gesundheit von Kindern weiter fördern.
- Der Verbraucherzentrale geht das Verbot nicht weit genug.
"Zucker hat in Babytees nichts zu suchen", stellte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner klar. Der Bundesrat stimmte dem Verbot von Zuckerzusatz in Baby- und Kleinkindertees zu, den das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) vorgebracht hatte.
Zucker und Süßungsmittel in Säuglings- und Kleinkindertee künftig verboten
Künftig sind der Zusatz von Zucker, Honig, Fruchtsaft(-konzentrat), Malzextrakt oder anderen aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnenen Sirupen oder Dicksäften in Säuglings- und Kleinkindertees verboten.
Zusätzlich werden die Hersteller verpflichtet, Käufern den Hinweis zu geben, dass sie bei der Zubereitung der Tees ebenfalls auf zusätzlichen Zucker oder andere Süßungsmittel verzichten sollen.
Das Alter, ab wann der Tee verwendet werden kann, muss künftig ebenfalls angegeben werden. Eltern sollten die Tees ihren Kindern laut BMEL – ebenso wie Beikost – erst nach dem vierten Monat geben.
Hersteller dürfen die Tees noch weitere sechs Monate süßen, danach dürfen sie nur noch Säuglings- und Kleinkindertees produzieren, die keinen zugesetzten Zucker oder andere Süßungsmittel enthalten.
Bundeslandwirtschaftsministerium will gesunde Ernährung von Kindern voranbringen
Das BMEL will mit dem Zuckerbot in den Babytees die gesunde Ernährung von Kindern weiter vorantreiben. Die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes seien bei der Ausprägung von Ernährungsgewohnheiten wichtig. Wenn hier bereits gezuckerte Tees getrunken werden, steige laut BMEL die Gefahr für Karies und späteres Übergewicht.
Verbraucherschützern geht das Verbot nicht weit genug
Die Verbraucherzentrale lobte das Verbot als einen wichtigen Schritt, der allerdings nicht weit genug gehe. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, kritisierte, dass die Supermärkte voller ungesunder Lebensmittel seien, die ausdrücklich an Kinder vermarktet würden.
"Eltern wird suggeriert, bestimmte Produkte seien besonders geeignet für die Kleinsten, obwohl sie völlig überzuckert sind. Ohne strenge gesetzliche Regeln für alle Produkte mit Kinderoptik wird das Angebot nicht ausgewogener werden", erklärte Müller. Er fordert von der Bundesregierung gesetzliche Höchstmengen für Zucker, Salz und Fett für alle Produkte, die sich in ihrer Aufmachung an Kinder richten.
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