Avène-Hydrance-Feuchtigkeitscreme im Test nur "ungenügend"

Autor: Lena Wenzel/Lisa-Marie Karl | Kategorie: Kosmetik und Mode | 03.01.2024

Avène-Hydrance-Feuchtigkeitscreme im Test nur "ungenügend"
Foto: ÖKO-TEST

Die Avène Hydrance Feuchtigkeitscreme Reichhaltig gehört mit 31,88 Euro pro 50 Milliliter zu den teuren Gesichtscremes für trockene Haut in unserem Test. Bedeutet teuer gleich gut? Die Antwort lautet: Nein. Das Produkt gehört zu den überprüften Cremes, die mit "ungenügend" abschneiden. 

"Dank der geschmeidigen Konsistenz dieser reichhaltigen Creme wird die Feuchtigkeitspflege zur Basis der Beauty-Routine für alle empfindlichen, feuchtigkeitsarmen trockenen bis sehr trockenen Hauttypen": Mit diesen Worten wird die Avène Hydrance Feuchtigkeitscreme Reichhaltig auf der Produktseite des Herstellers im Internet beworben. Nach unserem Test können wir die Creme allerdings nicht für die regelmäßige Beauty-Routine empfehlen.

Sie fällt wie zwei weitere überprüfte Gesichtscremes mit "ungenügend" durch. Die Gründe: Unerwünschte beziehungsweise teils sogar bedenkliche Inhaltsstoffe. 

Paraffine als Problem in Avène-Feuchtigkeitscreme

Doch was sind das für Inhaltsstoffe, die wir in der Avène-Feuchtigkeitscreme im Test kritisieren? Beginnen wir mit erdölbasierten Paraffinen: Diese fügen sich nicht so gut ins Hautgleichgewicht ein wie natürliche Fette und Öle.

Das ist aber nicht das größte Problem, denn Paraffine können zudem mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt sein – und das von uns beauftragte Labor hat MOAH in der Avène-Feuchtigkeitscreme nachgewiesen. Darunter können sich krebserregende Bestandteile befinden. Es ist bisher unklar, ob sich MOAH, die über die Haut aufgenommen werden, im Körper anreichern.

Aus unserer Sicht sollten Hersteller schon aus vorbeugendem Verbraucherschutz auf erdölbasierte Fette wie Paraffine in ihren Rezepturen verzichten, zumal es mit natürlichen Ölen und Wachsen gute und hochwertige Alternativen dazu gibt.

Zum Vergleich: Paraffine bemängeln wir mehrfach im Test, auf MOAH ist das Labor insgesamt viermal gestoßen. 

Nicht unbedingt sanft zur Haut 

Minuspunkte verteilen wir nicht nur für enthaltene Paraffine und MOAH, sondern auch für PEG-Verbindungen, die in der getesteten Avène-Feuchtigkeitscreme stecken. Darunter können sich Verbindungen befinden, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.

Wir finden: Auch diese Stoffe gehören nicht in Gesichtscremes für trockene Haut. PEG-Verbindungen sind insgesamt in sieben Produkten im Test enthalten. 

Unter den Weiteren Mängeln werten wir außerdem Silikone/synthetische Polymere ab, die Teil der Rezeptur der Avène-Feuchtigkeitscreme im Test sind. Auch Silikone fügen nicht so gut ins Hautgleichgewicht ein wie natürliche Fette und Öle. Und sie stellen genau wie synthische Polymere eine Umweltbelastung dar, weil sie sich teilweise nur sehr schwer wieder abbauen.

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Kritik an Verpackung der Avène-Feuchtigkeitscreme

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Avène-Feuchtigkeitscreme steckt in einem Umkarton. So entsteht unnötiger Verpackungsmüll, denn aus unserer Sicht müssen Kunststoffverpackungen nicht geschützt werden. Umkartons, die kein Glas schützen, beanstanden wir im Test insgesamt 23 Mal. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Avène Hydrance Feuchtigkeitscreme Reichhaltig Paraffine, MOAH und PEG-Verbindungen enthält, ziehen wir fünf Noten ab. Damit lautet das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: 18 von 50 Gesichtscremes für trockene Haut sind mit "sehr gut" rundum empfehlenswert, auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Produkte, die negativ auffallen. Das liegt vor allem an unerwünschten Inhaltsstoffen oder an fragwürdigen Versprechen in Hinblick auf Anti-Aging-Effekte und undurchsichtigen Auslobungen zur Klimaneutralität der Produkte. 

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