Hyaluronsäure-Serum von L’Oréal im Test nur "ungenügend"

Autor: Lena Wenzel/Marieke Mariani/Dimitrij Rudenko | Kategorie: Kosmetik und Mode | 07.11.2024

Hyaluronsäure-Serum von L’Oréal im Test: So schneidet das Produkt ab.
Foto: ÖKO-TEST

Das LʼOréal Revitalift-Serum "dringt tief in die Haut ein, um Falten aufzufüllen" – zumindest, wenn man den Werbetextern des Konzerns Glauben schenken mag. Doch gibt es auch wissenschaftliche Belege für diese Aussage? Und wie steht es um die Inhaltsstoffe des Produkts? So viel vorab: Das Produkt überzeugte uns im Test nicht. 

Hyaluronsäure kommt natürlichweise in unserer Haut vor. Sie sorgt in der Lederhaut dafür, dass die Feuchtigkeitsspeicher dort gut gefüllt sind und die Haut prall und elastisch ist. Der Körper bildet jedoch mit der Zeit immer weniger davon. Hier setzt die Kosmetik an: Können Hyaluron-Seren Abhilfe schaffen? 

Wir haben 25 Produkte untersucht. Im Fokus: Die Rezepturen. Insgesamt fünf Marken fallen durch unseren Test – darunter das Revitalift Filler 1,5 % Hyaluronsäure-Serum von L’Oréal. Es schneidet nur "ungenügend" ab. Doch was sind die Gründe für das schlechte Testergebnis? Die Antwort in Kürze: Unerwünschte Inhaltsstoffe und aus unserer Sicht fehlende wissenschaftliche Belege für das deklarierte Anti-Aging-Versprechen. Doch gehen wir ins Detail. 

Unerwünschte Stoffe im Hyaluronsäure-Serum von L’Oréal

Im Hyaluronsäure-Serum von L’Oréal steckt das halogenorganische Konservierungsmittel Chlorphenesin. Wir kritisieren es, weil es Allergien auslösen und die Haut reizen kann. Damit hat es unserer Meinung nach nichts in Hyaluron-Seren zu suchen. Außerdem verteilen wir Minuspunkte für enthaltene PEG-Verbindungen. Denn darunter können sich Substanzen befinden, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. 

Zum Vergleich: Bedenkliche Konservierungsstoffe und PEG-Verbindungen bemängeln wir mehrfach im Test. 


Kritik an Anti-Aging-Versprechen 

Kommen wir zum Anti-Aging-Versprechen. Da ist in der Deklaration die Rede von einem Anti-Falten-Serum, das tief in die Haut eindringt, um Falten auszufüllen. Dieses Wirkversprechen sehen wir kritisch. Denn Anbieter L’Oréal legte uns keine Nachweise dafür vor. Bedeutet: Uns fehlen überzeugende Wirksamkeitsstudien, die einen Vorteil des Revitalift Filler 1,5 % Hyaluronsäure-Serums gegenüber einem herkömmlichen Feuchtigkeitsserum belegen.

Insgesamt 13 von 25 Hyaluron-Seren im Test loben auf der Verpackung ein Anti-Aging-Wirkversprechen aus. Wir haben all diese Anbieter um Nachweise für solche Aussagen gebeten. Das Ergebnis: Keine vorgelegte Studie beweist eine Wunderwirkung. 

Überhaupt sahen wir von den meisten Anbietern entweder gar keine Nachweise oder lediglich Studien, die keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Pflegeprodukt nachweisen.

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Ein Teilergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten.

Weil die Rezeptur des L’Oréal Revitalift Filler 1,5 % Hyaluronsäure-Serums im Test Chlorphenesin und PEG-Verbindungen beinhaltet, ziehen wir vier Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft". 

Das "mangelhafte" Teilergebnis Weitere Mängel kommt zustande, indem L’Oréal für das deklarierte Anti-Aging-Wirkversprechen keine Wirksamkeitsstudie mit Ergebnissen für das konkrete Produkt Revitalift Filler 1,5 % Hyaluronsäure-Serum vorgelegt hat. 

Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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