Schlagbohrmaschinen gibt es schon ab ungefähr zehn Euro. Bei professionellen Handwerkergeräten sind es allerdings schnell einige 100 Euro. Die eigentliche Technik ist schon seit Jahrzehnten ausgereift. Zur rotierenden Bewegung hinzugeschaltet, knackt das Schlagwerk auch Materialien, in denen Akkubohrschrauber keine Chance haben. Schlagbohrmaschinen sind in der Regel leichter als Bohrhämmer und leisten auch exakte Arbeiten in Holz und Metall.
In den vergangenen zehn Jahren wurde vor allem daran gefeilt, die Arbeit mit den Werkzeugen zu erleichtern. Die Feinsteuerung der Elektronik wurde verbessert, die Geräte sind leichter geworden, die Bohrer einfacher zu wechseln. Auf diesem Weg wollen sich die Markenhersteller von den Billigen absetzen, vor allem aber durch eine bessere Haltbarkeit der Geräte. Ob Billigheimer oder Traditionsmarke: Alle Schlagbohrmaschinen versprechen zunächst einmal das volle Programm, Löcher in Holz, Fliesen, Metall und Stein zaubern, Schrauben drehen und mehr.
Wir haben elf von Heimwerkern nachgefragte Geräte von 15 bis 155 Euro für unseren Test ausgesucht. Die Geräte wurden einer harten Praxisprüfung unterzogen. Im Labor ließen wird darüber hinaus die Güte ihres Materials aus Gesundheits- und Umweltgesichtspunkten untersuchen.
Das Testergebnis
Die Schlagbohrmaschinen sind zwar vielseitig einsetzbar, stoßen in den einzelnen Einsatzbereichen aber schnell an ihre Grenzen. Insgesamt "gut", sowohl was die praktische Performance angeht als auch in puncto Materialqualität, ist allein die Metabo SBE 700 SP. Sieben Bohrmaschinen haben "befriedigend", drei nur "ausreichend" abgeschnitten.
"Gut" in der Praxisprüfung war neben dem Gerät von Metabo noch die Kress 650 SBLR-1. Beide kosten über 100 Euro. Bei der Handhabung liegen die vier teuersten Geräte vorn. Jedoch sind unter den vielen Geräten mit "befriedigendem" Gesamturteil auch welche für unter 50 Euro und nicht alle teuren sind vom Material her top.
Herausragend im harten Dauertest war die AEG SBE 630 R Super Torque: Das mit rund 155 Euro teuerste Gerät im Test hat ihn als Einzige bestanden.
Ein Elektrowerkzeug wird im Heimwerkeralltag nicht mit Samthandschuhen angefasst und muss mal verkraften können, wenn es von der Tischkante fällt. Den Geräten von Metabo, Bosch, Meister und Bauhaus konnte die ruppige Behandlung in unserem Falltest außer Kratzern nichts anhaben. Andere waren komplett kaputt.
In Holz kamen fast alle Bohrmaschinen "sehr gut" oder "gut" zurecht. Beim Bohren in Stahl zeigten sich allerdings Schwächen. An ihre Grenzen stießen einige bei den Funktionstests Beton- und Fliesenbohren. Kamen sie mit dem Sechs-Millimeter-Bohrer noch schnell voran, so mussten unsere Tester etwa bei den Maschinen Skildrill 6790 und Bosch PSB 650 RE den Versuch, ein Loch von zwölf Millimetern Durchmesser in Beton zu bohren, abbrechen, weil es auch beim zweiten Versuch keinen Fortschritt gab. Der Marke Go On! gelang es nicht, eine sechs Millimeter starke harte Fliese zu durchbohren.
Die Schraubfunktion der Schlagbohrmaschinen hat unsere Tester durchgehend nicht vom Hocker gerissen. Es ist schwierig, rechtzeitig "vom Gas zu gehen", wenn die Schraube festsitzt. Da die Geräte anders als Akkuschrauber über keine Drehmomenteinstellung verfügen, drehen sie dann einfach noch weiter und zerstören leicht das Holz oder die Schraube. Am ehesten klappt's noch, wenn das Gerät relativ leicht ist und sich eine niedrige Drehzahl fest einstellen lässt (Drehzahlarretierung).
In den Griffen von vier Marken fanden wir erhöhte Werte von bedenklichen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), bei der Toolson Pro-SB 750 waren die Werte sogar stark erhöht.