Nackenstützkissen sollen bei Rücken- und Nackenbeschwerden helfen. Auch können sie Menschen unterstützen, eine angenehme Schlafposition im Bett zu finden. In der Regel handelt es sich um Kissen mit geformtem Schaumkern. Wir haben zehn Exemplare untersucht.
Nackenstützkissen im Test: Paradies, Schlaraffia, Frankenstolz & Co. im Vergleich
Im Test: Wir haben zehn Nackenstützkissen mit Schaumstoff- oder Latexfüllungen getestet. Darunter auch vier Kissen aus viskoelastischem Schaum. Wir wollten vor allem wissen, wie gut die Kissen den Kopf abstützen können und für welche Personen sie geeignet sind. Auch Schadstoffe standen auf dem Prüfprogramm.
Das Ergebnis: Sieben Kissen erreichen ein "gutes" Ergebnis in der Praxisprüfung. Allerdings können wir unterm Strich nur zwei Produkte mit dem Gesamturteil "gut" empfehlen. Sieben landen im Mittelfeld. Ein Stützkissen ist insgesamt "mangelhaft". Notenabzüge gibt es, weil die meisten Hersteller nicht genug informieren, wie das Kissen richtig zu benutzen ist. Auch umstrittene Inhaltsstoffe verschlechtern das Gesamturteil.
Nackenstützkissen im Praxis-Test oft gut
Schmale oder breite Schultern? Weiche oder harte Matratze? Seitenschläfer oder Rückenlage? Am besten ist es, wenn ein Nackenstützkissen für möglichst viele Fälle passt. Die meisten Hersteller machen allerdings keine Angaben, für welche Gewichtsklasse ihre Produkte denn nun geeignet sind. Nur zwei Anbieter zeigen in Form eines Diagramms, für welche Zielgruppe ihr Kissen gedacht ist. Im Test schnitten die beiden Kissen allerdings gerade bei dem Personentyp gut ab, für den es gar nicht vorgesehen ist.
Nur ein Nackenstützkissen stützt sowohl die Schläferin mit schmalen Schultern als auch das männliche Pendant mit breiten Schultern sowohl in der Seiten- wie auch in der Rückenlage gut ab. Das bedeutet: Hier liegt der Kopf entspannt auf einer guten Höhe und der Nacken knickt nicht ab. Der kräftige Mann mit gekrümmter Wirbelsäule hat weniger Auswahl. Er könnte noch ein Kissen im Test ausprobieren. Vor allem für die Seitenlage sind die meisten Kissen weniger geeignet.
Nackenkissen verlieren im Dauergebrauch oft Form
Acht Kissen verloren in einer Prüfung, die den Dauergebrauch simuliert, ihre ursprüngliche Form. Unter Druck kombiniert mit Wärme und Feuchtigkeit änderten sich Höhe und Härte der Kissen. Ein Kissen zeigte dazu noch deutlich eingedrückte Stellen im vorderen Bereich, die auch nach längerer Erholungszeit bestehen blieben.
Vier Kissen bestehen aus viskoelastischen Schäumen. Die Körpertemperatur der Schläfer macht die relativ festen Schäume weicher und elastisch. So passen sie sich gut dem Körper an. Dieser Effekt ist bei den Kissen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Überraschenderweise am wenigsten beim Kissen der Marke Tempur, durch die der Schaum ursprünglich bekannt wurde. Der Tempur-Schaum zeigte sich zudem stark temperaturabhängig. Im kalten Schlafzimmer bleibt er ziemlich hart.
Hautreizende Chemikalie in einem Nackenkissen
Ein Markenkissen ist mit einer quartären Ammoniumverbindung antibakteriell ausgerüstet. Diese Chemikalie belastet die Umwelt und kann Haut und Augen reizen. Eine solche Behandlung halten wir für vollkommen überflüssig, zumal der Bezug regelmäßig gewaschen werden kann. Aus zwei Kissen lösten sich in der Laborprüfung deutlich Mengen des giftigen Halbmetalls Antimon.
Wenig informativ sind die meisten Erläuterungen zum Produkt auf den Verpackungen. Vor allem informieren viele Hersteller nicht darüber, welche Seite der unterschiedlich hohen Nackenpolster im Regelfall vorne sein sollte. Dies erwarten wir jedoch bei deutlich asymmetrischen Kissen. Lediglich ein Anbieter liefert eine Bedienungsanleitung.
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