Energieeffiziente Elektrogeräte erkennen: Worauf Sie bei Kühlschrank & Co. achten sollten

Ratgeber Bauen 2017 | Autor: Redaktion | Kategorie: Bauen und Wohnen | 06.04.2017

Energieeffiziente Geräte: Wie Sie mit Kühlschrank, Waschmaschine & Co. Energie sparen
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Kühl- und Gefrierschränke, Wasch- und Spülmaschinen sowie Wäschetrockner bringen den Stromzähler mächtig auf Touren. Doch wie schnell der Zähler tickt, entscheidet vor allem das Alter der Geräte. Häufig finanziert sich neue, besonders energiesparende Technik praktisch selbst.

Inhalt

  1. Überblick
  2. Kühl- und Gefrierschränke
  3. Geschirrspülmaschinen
  4. Waschmaschinen
  5. Wäschetrockner

1. Überblick

Universal-Fleckenoption, Powerjet-Technologie, Touchcontrol, Pet-Hair-Removal – mit den schillerndsten Vokabeln und exotischsten Leistungsversprechen schmücken die Hersteller ihre Produkte in den Werbebeilagen. Bei so viel Glamour gehen die entscheidenden Kaufkriterien leicht unter: der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser.

Erst der Blick auf das von der Europäischen Kommission am Gerät vorgeschriebene Energielabel für die Kennzeichnung des Energieverbrauchs von Haushaltsgeräten macht die Unterschiede deutlich. Die Buchstaben von G bis A (von hohem zu niedrigem Stromverbrauch) trennen besonders sparsame Produkte von Energiefressern. Zudem sind genaue Watt- und Literangaben vorgeschrieben, was es dem Konsumenten ermöglicht, aufgrund des angegebenen Verbrauchs ein sparsames Gerät zu finden. Das lohnt: Jede eingesparte Kilowattstunde entlastet die Haushaltskasse nicht nur um knapp 35 Cent, sie bewahrt ganz nebenbei die Umwelt vor rund 650 Gramm CO2.

Besser wäre es natürlich, die Hersteller wären verpflichtet, etwa bei Waschmaschinen und Wäschetrocknern die Daten für verschiedene Befüllungen anzugeben: Zum Beispiel Verbrauchsangaben für die Wäsche aus Baumwolle oder aus synthetischem Material. Denn anders als bei der EU-Deklaration könnte der Verbraucher dann nach seinen eigenen (Wäsche-)Anforderungen die für ihn günstigste Maschine anschaffen.

Tools fürs Nachrechnen bietet auch das Internet: So hilft das Portal co2online.de unter "EnergiesparChecks" beispielsweise bei der Wahl eines sparsameren Kühlschranks. Oder der Stromcheck der Initiative Energieeffizienz ermöglicht eine komplette private Energiebilanz: Auf www.stromeffizienz.de klickt man unter "Strom sparen" auf "Haushaltsgeräte" oder "Stromkosten-Check". Die Angaben zeigen den persönlichen Verbrauch, aber auch die Abweichung zum Durchschnittshaushalt und das Einsparpotenzial beim Strom.

2. Kühl- und Gefrierschränke

Sie laufen tagein, tagaus, Jahr für Jahr und befeuern die häusliche Stromrechnung. Deshalb bieten Kühl- und Gefrierschränke beste Chancen, Geld zu sparen. Stehen sie schon lange im Dienst, rentiert sich die Investition schnell.

Und nicht immer ist das Internet der Preissieger, auch absolut neuwertige Ausstellungsstücke im Fachhandel können die beste Wahl sein. Bei solchen Unterschieden lohnt eine intensive Preisrecherche.

In vielen Kellern oder Vorratsräumen werkeln auch Altgeräte praktisch vergessen vor sich hin. Wenn hier nur noch die Flasche Sekt für den überraschenden Besuch oder Butter, deren Haltbarkeit längst abgelaufen ist, auf ihren Einsatz oder die Entsorgung warten, gilt es zu überlegen, ob solche Zweitgeräte wirklich notwendig sind. Meist reicht das Kühlgerät in der Küche aus; nur vor Festtagen oder bei besonderen Gelegenheiten kommen dann die 'Kellerkinder' kurzzeitig zum Einsatz.

3. Geschirrspülmaschinen: Halbierter Stromverbrauch

Der Abwasch wird in den meisten Haushalten heute maschinell erledigt. Das ist nicht nur bequem, es senkt auch den Wasserverbrauch gegenüber der Handwäsche drastisch.

Der Elektrospüler sollte möglichst mit dem Energiespar- oder Umweltprogramm betrieben werden, also meist bei 50 Grad Celsius. Diese Temperatur reicht bei einem Gerät mit der Waschwirkungsklasse A völlig aus, das Geschirr strahlend sauber zu bekommen. Dabei dauern diese Programme wegen der ausgedehnten Einweichphase jedoch sehr lange – nicht selten drei Stunden und mehr. Bei wenig verschmutztem Geschirr oder wenn die Maschine nach dem Beladen sofort die Arbeit aufnehmen kann, die Essensreste also noch nicht getrocknet sind, reicht oft das Schnell- oder Sanftprogramm, das in 40 bis 50 Minuten fertig ist.

Um Spitzenwerte beim Verbrauch zu erreichen, haben die Hersteller die teureren Modelle mit ausgeklügelten Computern und Sensoren aufgerüstet. So registriert die Beladungserkennung anhand der Menge und Temperatur des vom Geschirr ablaufenden Wassers, wie voll die Maschine beladen ist. Ein optischer Sensor prüft parallel die Trübung des Spülwassers und schickt es je nach Ergebnis in den Abfluss oder lässt noch einmal Wasser über Teller und Tassen fließen.

Wer über eine neuere Heizung oder eine Solaranlage mit kurzer Wasserleitung zur Spülmaschine verfügt, senkt den Stromverbrauch, indem er das Gerät an die Warmwasserleitung anschließt.

4. Waschmaschinen: Sauber trotz geringem Verbrauch

Die Wäsche wird nicht mehr richtig sauber oder ist nach dem Schleudern immer noch klatschnass. Was tun: Reparatur oder Neukauf? Weil sich in punkto Energie- und Wassereinsparung in den vergangenen zehn Jahren viel getan hat, ist ein neues Gerät meist die beste Antwort.

In den 50er-Jahren brauchten die Waschmaschinen 200 Liter Wasser pro Trommelfüllung, Anfang der 80er waren es 150, in den 90ern 70 Liter. Intelligente Maschinen in unserer Übersicht mit speziellen Sensoren, Wassersparsystemen und Mengenautomatik machen heute einen Verbrauch zwischen 40 und 50 Liter in unserer Top Ten möglich. Bei solchen Werten scheint der technische Fortschritt ausgereizt. Ein Grund: Nicht ausreichend gespülte Wäsche mit Waschmittelrückständen kann bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.

Beim Stromverbrauch haben die Geräte der Hitliste verschiedene Einsparpotenziale genutzt. Neben dem technischen Fortschritt, der auch Wasser einspart, sind größere Füllmengen ein wichtiger Sparfaktor. Auch der Verbraucher kann zusätzlich Energie einsparen: Leicht verschmutzte sowie farbige und synthetische Textilien werden auch bei 20, 30 oder 40 Grad Waschtemperatur sauber; beim Einsatz von speziellen kaltaktiven Waschmitteln sinken die Kosten für das Aufheizen des Wassers sogar gegen null. Der Stromverbrauch reduziert sich durch das Absenken der Temperatur enorm - mit 40 statt 60 Grad zu waschen, kostet nur etwa die Hälfte an Strom. Moderne Energiesparprogramme sparen, indem sie mit längeren Einwirkzeiten die geringeren Wassertemperaturen ausgleichen. Wasser- und Stromverbrauch stehen in direktem Zusammenhang: Je weniger Wasser eingesetzt wird, desto weniger Energie wird für das Aufheizen benötigt.

Zum effizienten Betrieb einer Waschmaschine gehört, sie entsprechend dem ausgewählten Programm voll zu beladen. Meist geht mehr rein, als man denkt. Das maximale Füllgewicht ist in den Produktunterlagen und auf dem EU-Energielabel angegeben. Die Spartasten, die bei geringerer Befüllung die Wassermenge reduzieren, sind nur eine kleine Sparhilfe. Die Zeitvorwahl bei programmierbaren Waschmaschinen hat nur Sinn, wenn man speziellen (Öko)-Nachtstrom von seinem Versorger erhält, sonst verursacht die Technik nur unnötigen Stromverbrauch; am besten schaltet man das Gerät nach Programmende sofort wieder aus. Weil die modernen Geräte trotzdem Strom im Stand-by verschlingen, ist die abschaltbare Steckdosenleiste ein weiterer kleiner Spartipp.

Auf dem EU-Label ist auch die Schleuderklasse vermerkt. Je höher die Drehzahl, desto besser die Schleuderwirkung. Das hilft auch dem Trockner, mit möglichst geringem Verbrauch zu arbeiten. 1.400 Umdrehungen machen die modernen Geräte locker, weniger als 1.200 Umdrehungen sollten sie auf keinen Fall haben. Bei Schleuderzahlen von 1.600 Umdrehungen kommt die Wäsche aber oft stark zerknittert aus der Trommel und ist schwerer zu bügeln. Wir haben uns deshalb auf Maschinen mit 1.400 Umdrehungen konzentriert.

Die Geräte in der Übersicht haben unterschiedliche Fassungsvermögen. Hier gilt es, bei der Auswahl die Zahl der Familienmitglieder und das Waschverhalten zu berücksichtigen.

5. Wäschetrockner: Wärmepumpe setzt sich durch

Verblüffend: Allein das Aufhängen geschleuderter Wäsche braucht im Durchschnitt zwischen 60 und 80 Stunden im Jahr. Doch Wäschetrockner waren lange Jahre die ganz großen Stromfresser. Das hat sich geändert.

Aus dem Trockner kommt die Wäsche stets flauschig weich; sogar das Bügeln entfällt, wenn man die Textilien gleich nach Ende des Trockengangs faltet. Doch wenn man die Wäsche nicht gratis draußen bei Sonne und Wind oder im Trockenraum lüftet, benötigen die technischen Helfer Strom: Auch Geräte mit moderner Wärmepumpentechnologie in der Energieeffiziensklasse A+++ verbrauchen, wenn die Wäsche vorher mit 1.000 Umdrehungen pro Minute geschleudert wurde, rund eine Kilowattstunde (kWh) je Trockengang. Zum Vergleich: Ältere Kondenstrockner, die nur die Stufe B erreichen, benötigten für ein Standardprogramm mit voller Befüllung rund 4,8 kWh und mehr. Sie sind nicht mehr zeitgemäß und sollten im Haushalt schnellstens ersetzt werden und schon gar nicht mehr neu gekauft werden.

Das Eurolabel unterscheidet zwischen Abluft- und Kondensationstrocknern. Bei Ablufttrocknern muss die Möglichkeit bestehen, den Lüftungsschlauch ins Freie zu leiten. Kondensationstrockner geben Wärme in den Raum ab. Sie verflüssigen den dabei entstehenden Wasserdampf und sammeln das kondensierte Wasser in einem Behälter. Mithilfe einer Wärmepumpe nutzen die Geräte die Abwärme, und so erreichen neun der vorgestellten Geräte die Energieeffizienz A+++. Zwei Geräte arbeiten mit speziellen Techniken: Der Tabellenführer von Miele ist der erste Solartrockner auf dem Markt, der auf eine Solarthermieanlage mit einem Pufferspeicher für Warmwasser aufsetzt - ein vernünftiger Weg, etwa bei Neubauten, das Wäschetrocknen von vornherein in das Wohnkonzept einzubeziehen. Der langjährige Tabellenführer von Crosslee arbeitet mit Gas. Das neue Modell EFI-TR 83 AE mit sieben Kilogramm Fassungsvermögen hat nur das Energielabel A+, weil die EG-Richtlinie die Gasnutzung nicht berücksichtigt. Der Ablufttrockner erreicht mit Energiekosten von 581 Euro für 15 Jahre den zweiten Platz in den Top Ten. Die Einstiegspreise für Wärmepumpentrockner sind weiter gesunken, schon ab rund 500 Euro sind sie erhältlich. Weil das Gros der alten Wäschetrockner in den Haushalten nur die Klasse C oder B erreicht, stehen Betriebskosten von früher mehr als 2.500 Euro heute nur noch rund 700 für die neue Wärmepumpenvariante gegenüber. Investitionen in Wärmepumpengeräte rechnen sich also schon nach gut fünf bis sieben Jahren.

Daneben spart die richtige Bedienung des Trockners: So ist die Effektivität am größten, wenn die Trommel mit ähnlichen Materialien, Größen und Dicken gefüllt wird. Zusätzlich hilft das Reinigen des Filters nach jedem Trocknen.

Kombigeräte zum Waschen und Trocknen sind nur für Singles mit Platzproblemen eine Alternative: Sie bewältigen mit 2,5 Kilogramm nur die halbe Ladung und haben einen sehr hohen Energie- und Wasserverbrauch. Ist die Wäsche mit 1.200 Umdrehungen geschleudert, benötigt der Trockner etwa 75 Minuten, um fünf Kilo schranktrockene Wäsche zu liefern; bei 1.600 Umdrehungen ist er zehn Minuten schneller fertig.

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