Aktualisiert am 10.01.2019; Einkauf Testprodukte Okt 2017 | Klar, auch schon die allerkleinsten Kinder lieben Kekse. Aber die süßen Knabbereien für Größere enthalten oft jede Menge Zucker. Da kommen spezielle Kekse für Babys und Kleinkinder doch gerade recht, oder?
Babykekse im Test: Das steckt in Keksen für Kinder von Alete, Bebivita, Hipp, Babylove und Co.
Im Test: Wir haben sechs Kekse-Marken für Babys und Kleinkinder untersuchen lassen. Außer den Zuckergehalten interessierte uns, ob die Kekse mit Mineralöl und Fettschadstoffen belastet sind und ob die Hersteller Aromen oder andere künstliche Zusätze einsetzen. Zudem haben wir uns die Angaben auf den Verpackungen angeschaut: Auslobungen, die zuckerhaltige Produkte für Babys ab sechs Monaten empfehlen, haben wir unter den Weiteren Mängel abgewertet.
Das Ergebnis: Ein einziger Keks ist "ausreichend": Alle anderen rasseln mit "ungenügend" durch. Das liegt nicht nur an den hohen Zuckergehalten von sage und schreibe bis zu 26,4 Prozent, sondern auch an problematischen Fettschadstoffen und Mineralölverunreinigungen.
Nur ein getesteter Kinderkeks ist "ausreichend"
Wenn das Kind noch nicht einmal ein Jahr alt ist, sollte es grundsätzlich keine zuckrigen Kekse essen. Diese Kekse sind nicht nur völlig überflüssig, sondern können auch sehr früh die Vorliebe für Süßes fördern und das Kariesrisiko erhöhen. Dass vier der Produkte ab sechs oder acht Monaten ausgelobt sind, kritisieren wir deshalb. Babys sollten in diesem Alter nicht an Süßigkeiten gewöhnt werden, deswegen können diese Kekse aufgrund ihrer Zuckergehalte nicht besser als "mangelhaft" abschneiden. Etwas weniger streng bewerten wir, wenn Kekse für Kinder ab einem Jahr ausgelobt sind. Dennoch sind auch sie viel zu süß.
Bis auf eine Kekssorte sind alle Kekse im Test mit den gesättigten Kohlenwasserstoffen MOSH/POSH belastet. Am stärksten verunreinigt ist der Keks von Alete, die anderen Kekse hatten "erhöhte" oder "stark erhöhte" Gehalte. Die Rückstände können beispielsweise durch die Verpackung auf die Lebensmittel übergehen, oder schon in der Produktion, wenn die Rohstoffe etwa mit Schmierölen in Kontakt kommen.
Und dann auch noch Fettschadstoffe: In den Keksen von zwei Marken steckt Palmöl oder Palmfett, das mit Fettschadstoffen belastet sein kann. Im Magen-Darm-Trakt spalten sich diese Ester in 3-MCPD und Glycidol auf. Die europäische Lebensmittelbehörde Efsa stuft Glycidol als erbgutschädigend und möglicherweise krebserregend ein. 3-MCPD hat in Tierstudien die Nieren geschädigt und in hohen Dosen zu gutartigen Tumoren geführt.
Babykekse im Test: hohe Zuckergehalte, Fettschadstoffe und Mineralöl nachgewiesen
Einige Hersteller nehmen den Mund ganz schön voll, was die Auslobungen betrifft. Besonders dreist finden wir die Empfehlung von drei Herstellern, den Keks bereits sechs Monate alten Babys zu geben. Auch die Auslobungen "babygerecht", "für ein gesundes Wachstum" und "auf die Bedürfnisse Ihres Babys abgestimmt" kritisieren wir, weil das grober Unfug ist.
Diesen Test haben wir bereits in der ÖKO-TEST App Eltern im Januar 2018 veröffentlicht. Testergebnisse/Angaben sind aktualisiert, sofern sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/ zusätzliche Untersuchungen vorgenommen haben.
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