950.000 Menschen in Deutschland leben laut Statista vegan. Zum Vergleich: 2015 waren es 11.000. Da wundert es nicht, dass es immer mehr vegane Produkte auf dem Markt gibt. Derzeit im Trend: vegane Burger. Wir haben 18 Produkte getestet. Welche sind empfehlenswert?
Im Test Vegane Burger schneiden sechs Patties mit "sehr gut" oder "gut" ab. Testverlierer sind vier fleischlose Burger, die wir mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewerten. Dazu gehört der Next Level Burger von Lidl.
Next Level Burger von Lidl nur "mangelhaft"
Der Next Level Burger von Lild fällt mit dem Gesamturteil "mangelhaft" durch den Test Vegane Burger. Die Gründe in Kürze: Mineralölbestandteile, Spuren von Gentechnik und Hefeextrakt.
Der Bratling von Lidl besteht aus einer rosabraunen, leicht brätigen Masse und sieht damit laut unserer Sensorik-Gutachter "leicht fleischähnlich" aus. Auch Geschmack und Konsistenz bewerten die Gutachter als "leicht fleichähnlich". Somit gibt es keinen Notenabzug im Sensoriktest. Negativ fallen aber ein paar Inhaltsstoffe auf.
Den kompletten Test mit Detailergebnissen zu allen Produkten können Sie hier als e-Paper kaufen.
Das von uns beauftragte Labor hat eine aus unserer Sicht "stark erhöhte" Menge an Mineralölbestandteilen im Next Level Burger von Lidl nachgewiesen. Mehr als die Hälfte aller Patties im Test enthalten diese Fremdstoffe. In allen Fällen handelt es sich dabei um gesättigte Kohlenwasserstoffe MOSH oder vergleichbare Verbindungen. Eine gesundheitliche Bewertung von MOSH steht zwar immer noch aus, aber aus der Analyse menschlicher Gewebe ist bekannt, dass sich die Mineralölbestandteile etwa in der Leber oder im Fettgewebe anreichern.
Spuren von gentechnisch verändertem Soja gefunden
Wie in drei weiteren Bratlingen im Test bemängeln wir auch den enthaltenen Hefeextrakt im Next Level Burger. Dieser geschmacksverstärkende Zusatz ist aus unsere Sicht unnötig.
Außerdem in der Kritik: Gefundene Spuren von gentechnisch verändertem Soja. Diese stecken insgesamt in sechs veganen Burgern im Test. Es handelt sich um Verunreinigungen. Das Problem: Gentechnik lässt sich nicht kontrollieren. Sie ist inzwischen so verbreitet, dass sogar Soja aus gentechnikfreiem Anbau in Europa damit verunreinigt sein kann.
So reagierte Lidl
Laut mehrerer Gutachten des Herstellers waren chargengleiche Rückstellmuster frei von Mineralölbestandteilen und gentechnisch veränderten Anteilen. Der Hersteller informierte uns außerdem darüber, dass das Produkt ab November 2019 in einer recyclefähigen Verpackung im Handel erhätlich ist.
Wie sich das Gesamturteil zusammensetzt
Das Gesamturteil zu den veganen Burgern im Test beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe und Sensorik. Für den im Burger von Lidl enthaltenen "stark erhöhten" Gehalt an Mineralölbestandteilen ziehen wir zwei Noten ab. Eine Note Abzug gibt es wegen des geschmacksverstärkenden Hefeextrakts. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe und Sensorik "ausreichend".
Weil außerdem Spuren von gentechnisch verändertem Soja im Next Level Burger stecken, verschlechtert sich das Gesamturteil um eine Note. Somit steht am Ende ein "mangelhaft". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Der Test zeigt: Im Test Vegane Burger sind 6 von 18 Patties empfehlenswert. Immerhin vier einfache Pflanzenburger sind "sehr gut". Die Probleme im Test: In mehr als der Hälfte der fleischlosen Burger stecken Mineralölbestandteile, in jedem dritten Gentechnik-Anteile. Vier Produkte überzeugen unter anderem deshalb nicht im Test.
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