Winterzeit ist Teezeit. Tee wärmt in der kalten Jahreszeit wunderbar – und gilt als besonders gesundes Getränk. Eine große Studie aus China mit mehr als 100.000 Teilnehmern hat nun gezeigt: Wer regelmäßig Tee trinkt, hat ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen vorzeitigen Tod. Für einen messbaren positiven Effekt reicht schon die relativ geringe Menge von drei Tassen pro Woche aus.
Studie zeigt: Tee ist gut fürs Herz und verlängert Leben
Das Team um Dongfeng Gu vom Fuwai-Krankenhaus in Peking befragte über 100.000 Chinesen, die zu Beginn der Studie keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs hatten, sieben Jahre lang zu ihren Teekonsum- und anderen Lebensgewohnheiten.
Das Ergebnis der Studie, die im European Journal of Preventive Cardiology (EJPC) veröffentlicht wurde: Die Teilnehmer, die regelmäßig (das heißt mindestens drei Tassen wöchentlich) Tee tranken, hatten ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko für eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall als die Teilnehmer, die nie oder selten Tee tranken. Um 22 Prozent sank das Risiko für eine tödliche Herzerkrankung beziehungsweise einen tödlichen Schlaganfall.
Bei einer Nachuntersuchung rund acht Jahre später lag das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle um 39 Prozent niedriger, das für tödliche Herzerkrankungen und Schlaganfälle war sogar um 56 Prozent geringer.
Vor allem Grüntee ist gut fürs Herz
Die Zahlen gelten vor allem für Grüntee, bei Schwarztee konnte keine deutliche Schutzwirkung nachgewiesen werden. Ein Grund für die gesunde Wirkung von Grüntee könnten die darin enthaltenen Polyphenole sein – Antioxidantien, die die Zellstruktur schützen und einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben.
Ein weiterer Grund, so die Forscher, seien die Gewohnheiten von Schwarztee-Trinkern: "Schwarzer Tee wird oft mit Milch serviert, was nach früheren Untersuchungen die positiven Auswirkungen des Tees auf die Gefäßfunktion und damit auf die Gesundheit beeinträchtigen kann."
Ist Grüntee wirklich so gesund?
Grüntee wird eine präventive oder heilende Wirkung bei Krankheiten zugeschrieben. So soll grüner Tee die Eiweiß-Ablagerungen von Alzheimer-Patienten abbauen, Krebs vorbeugen, die Haut widerstandsfähiger machen und das Zahnfleisch stärken. Bei den meisten Studien handelt es sich jedoch um Tier- und Laborstudien; wissenschaftliche Belege, dass die Wirkung auch in einer Alltags-Dosierung für den Menschen gilt, sind rar.
Die aktuelle Studie aus China gilt jedoch als seriös: Es handelt sich hier nicht um eine Laborstudie, sondern um eine groß angelegte Langzeituntersuchung, die mit der Befragung von 100.000 Personen als repräsentativ angesehen werden kann.
Tipps für die Zubereitung von Grüntee
- Achten Sie beim Kauf auf Bio-Qualität. Viele konventionell angebaute Tees enthalten Schwermetalle und Pestizide.
- Wichtig ist bei grünem Tee die Zubereitung: Grüner Tee wird nicht mit kochendem, sondern mit 80 Grad heißem Wasser zubereitet. Wasser kurz aufkochen und dann ungefähr fünf Minuten abkühlen lassen. Nach dem Aufgießen des Tees reicht eine Ziehzeit von 1,5 bis 2 Minuten.
- Je weicher das Wasser, desto aromatischer schmeckt der Tee.
- Sie können Ihren Grüntee problemlos zwei bis drei Mal aufgießen.
Quellen: European Society of Cardiology (ESC) / European Journal of Preventive Cardiology
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