Immer mehr Menschen verzichten aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen auf Kuhmilch. Zum Glück gibt es inzwischen viele Pflanzendrinks als Alternative: Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch, Kokosmilch, Dinkelmilch und Co. Gerade Hafermilch ist bei Veganern sehr beliebt. Und wer Milch nicht verträgt, hat bei Haferdrinks und anderen Getränken auf Getreidebasis keine Probleme mit einer Laktoseintoleranz.
Vor allem Hafermilch ist längst mehr als ein Trendgetränk geworden und wird z.B. auch gerne für Cappuccino verwendet.
Ist Hafermilch gesund?
Hafermilch ist ein guter Milchersatz für manche Allergiker: Sie enthält keine Laktose und kein Milcheiweiß.
Für Zöliakie-Patienten und Menschen, die auf Gluten verzichten müssen oder wollen, ist der Drink jedoch nicht geeignet. Hafer enthält zwar selbst kein Gluten, doch auf den Feldern können glutenhaltige Getreidesorten als Zwischenfrucht angebaut werden und auch bei der Ernte und Weiterverarbeitung kann Hafer mit Gluten in Berührung kommen.
Hafer enthält außerdem sättigende Ballaststoffe, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel und die Verdauung auswirken können. In dem verarbeiteten Industrieprodukt sind allerdings nicht mehr allzu viele Nährstoffe enthalten.
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Darum eignet sich Hafermilch gut als Milchersatz
- Hafermilch ist ein guter Ersatz für Kuhmilch, da sie sich bestens zum Kochen und Backen eignet.
- Ein Haferdrink macht sich auch im Kaffee gut. Der Geschmack ist im Vergleich zu beispielsweise Sojamilch oder Mandelmilch eher neutral, einige mögen das etwas getreidige Aroma. Außerdem lässt sich Hafermilch auch gut aufschäumen und eignet sich deshalb für viele Cappuccino-Varianten.
- Hafermilch hat eine gute Umweltbilanz: Der Hafer für den Drink kommt oft (aber nicht immer) aus Deutschland und besitzt häufig Bio-Qualität. Im Vergleich zu anderen Pflanzendrinks, wie etwa Mandelmilch, benötigt die Herstellung zudem weniger Wasser. Und für Hafer muss kein Regenwald gerodet werden, wie es für den Sojaanbau teilweise geschieht.
Hafermilch hat allerdings auch Nachteile: Den Drink gibt es beispielsweise fast ausschließlich in Getränkekartons, die für eine große Menge Müll verantwortlich sind.
Wie viele Kalorien hat Hafermilch?
Die pflanzliche Milch enthält nur ein Prozent Fett – und damit deutlich weniger als herkömmliche Kuhmilch. Einiges an Energie ist in dem Milchersatz aber dennoch drin: 100 Milliliter haben 42 Kilokalorien. Zum Vergleich: Kuhmilch hat 64 Kilokalorien beziehungsweise 49 Kilokalorien, wenn es sich um fettarme Milch handelt.
Warum heißt Hafermilch im Laden anders?
Das hat gesetzliche Gründe. Anbieter dürfen beim Hafer-Getränk nicht von "Milch" sprechen, weil der Begriff geschützt ist. Er darf nur für Milch aus den Eutern von Kuh, Schaf, Ziege oder Pferd verwendet werden. Lediglich für Kokosmilch gibt es eine Ausnahme.
Auf den Packungen ist deshalb auch nicht die Rede von Hafermilch, der Milchersatz wird stattdessen als "Haferdrink" (oder sogar nur als "Hafer") beworben. Im alltäglichen Sprachgebrauch nennen Verbraucher das Hafergetränk aber Hafermilch – schließlich wird es genau wie Milch verwendet.
Wie stellt man Hafermilch her?
Wenn Sie Hafermilch selbst herstellen wollen, brauchen Sie nichts als Haferflocken und Wasser: Weichen Sie die Flocken einige Stunden ein und pürieren Sie die Masse anschließend. Mithilfe eines Haushaltssiebs können Sie die Hafermilch schließlich abfiltern. Klicken Sie für ein Hafermilch-Rezept einfach auf den folgenden Kasten:
Wie Sie sehen, ist Hafermilch eigentlich nur zerkleinerter, abgeseihter Hafer (mit Wasser). Der Fertigmilch aus dem Super- oder Drogeriemarkt werden allerdings noch Zusatzstoffe und Haltbarmacher hinzugefügt.
Tipp: Achten Sie beim Kauf von Hafermilch auf das Herkunfts- und Produktionsland. Hafer aus deutschem Bio-Anbau bedeutet kurze Transportwege und den Verzicht auf synthetische Pestizide.
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