Für Apfelliebhaber sind Spätsommer und Herbst die beste Jahreszeit: Die Äpfel sind jetzt frisch und schmecken wunderbar aromatisch. Eine Eigenschaft, die durch die lange Lagerzeit im Kühlhaus leider in den Folgemonaten leidet. Nach wie vor zählt der Apfel zu den beliebtesten Obstsorten. Allerdings gibt es aber immer mehr Menschen, die auf Äpfel allergisch reagieren.
Es spricht viel für die alten Apfelsorten
Dass immer mehr Menschen auf Äpfel allergisch reagieren, hat mit den Allerweltsäpfeln aus dem Supermarkt zu tun. Hier finden sich nur noch glänzende Sorten, die nicht so schnell braun werden und süß schmecken: Gala, Jonagold, Golden Delicious etc. Die Äpfel, die uns hier anlachen, zählen allesamt zu den neueren Züchtungen mit geringerem Polyphenol-Gehalt.
Wer trotz Allergie einen Apfel essen möchte, kann es nach Rücksprache mit dem Arzt mit Sorten mit viel Polyphenol versuchen. Der Schlüssel zum unbeschwerten Apfelgenuss, sind die alten Apfelsorten. Hier gilt: Je saurer ein Apfel ist, desto besser wird der Apfel vertragen.
Pilotstudie aus 2016/2017
Bei einer Apfelallergie sind Äpfel wie Alkmene, Eifeler Rambur, Goldparmäne Gravensteiner, Jonathan und Boskop – allesamt alte Apfelsorten – empfehlenswert, raten Wissenschaftler der Berliner Charité. Sie haben in einer kleinen Pilotstudie untersucht, welche Äpfel Allergiker besser vertragen und ob sich eine Apfelallergie durch den Verzehr alter Apfelsorten positiv beeinflussen lässt. Das Fazit der Studie:
- Ein regelmäßiger Verzehr kann eine bestehende Apfelallergie nicht vollkommen beseitigen, wohl aber die Beschwerden beim Essen von Äpfeln deutlich reduzieren.
- Wer regelmäßig allergenarme Äpfel isst, kann dadurch eine Toleranz gegenüber den neuen Sorten aus dem Supermarkt entwickeln.
Die alten Sorten sind zudem gesünder, sie enthalten mehr Vitamin C und mehr Pflanzenstoffe. Eine Apfelallergie ist also meist keine Allergie auf alle Äpfel, sondern nur auf bestimmte Sorten.
Apfel-Allergie: Es gibt auch allergenarme Sorten
12 verträglichere Sorten mit hohem Polyphenolgehalt:
- Alkmene
- Berlepsch
- Finkenwerder Herbstprinz
- Goldparmäne
- Goldrenette
- Gravensteiner
- Kaiser Wilhelm
- Pinova
- Roter Boskop
- Rubinette
- Santana
- Wellant
Sorten, die für Allergiker eher schlecht verträglich sind:
- Braeburn
- Elstar
- Fuji
- Gala
- Golden Delicious
- Granny Smith
- Jonagold
- Pink Lady
- Roter Delicious
Welche Apfelsorte ist wie verträglich? Die Zahl gut verträglicher Apfelsorten ist umfangreicher als unsere Auswahl hier, in der wir uns auf die bekannteren Sorten beschränkt haben. In der BUND Lemgo Apfelsortenliste (Stand Dezember 2021) finden Apfel-Allergiker weitere Informationen.
Gut zu wissen: Verarbeitete Äpfel in Apfelmus und Apfelkuchen sind meist unproblematisch. Frische Äpfel werden von Allergikern besser vertragen als lang gelagerte. Da die meisten allergenen Stoffe unter der Schale sitzen, hilft auch Schälen.
Wo gibt es die alten Apfelsorten zu kaufen?
Meist ist es schwierig, Äpfel aus alten Sorten in den konventionellen Supermärkten und Discountern zu finden. Die bessere Option sind Bio-Supermärkte, Hofläden und Wochenmärkte. Auch Streuobstwiesen-Projekte, die oft von Naturschutzorganisationen betrieben werden, können eventuell weiterhelfen.