Anders als für den Begriff "bio" gibt es für "vegan" und "vegetarisch" bisher keine gesetzlichen Mindestanforderungen. Der Blick auf die Zutatenliste entlarvt einige Getränkebestandteile schnell als tierischen Ursprungs, beispielsweise Milch, Sahne, Honig und Eier, etwa bei Likör.
Bei anderen ist das deutlich schwieriger, wenn sie sich zum Beispiel im Namen eines Farbstoffs oder hinter einer E-Nummer verbergen. Stoffe, die die Hersteller während der Produktion etwa zur Klärung einsetzen und wieder herausfiltern, wie Gelatine oder Fischblasen, kommen gar nicht erst auf die Zutatenliste.
Helfen vegane Label?
Ja. Das "V-Label" für vegane Produkte der Europäischen Vegetarier-Union und die "Veganblume" (im Englischen "Vegan Trademark") der britischen "Vegan Society" erleichtern die Suche nach veganen Getränken. Beide verlangen sowohl für Getränke als auch allgemein für Lebensmittel, dass diese nicht aus Tieren beziehungsweise tierischen Bestandteilen erzeugt werden und auch nicht mithilfe lebender Tiere und tierischer Erzeugnisse hergestellt worden sind.
Die Labelvergeber untersuchen zum Beispiel auch die eingesetzten Klärstoffe. Auf Verpackungsbestandteile wie Flaschenetiketten gibt es allerdings keine Lizenz. Diese zu prüfen sei technisch noch nicht möglich, heißt es auf der Website zum V-Label. Der Verband empfiehlt Anbietern jedoch, auf Verpackungen mit tierischen Komponenten freiwillig zu verzichten.
Was ist an Etiketten tierisch?
Etiketten auf Flaschen können mit einem Leim befestigt sein, der Kasein enthält. Kasein ist Protein, das aus Kuhmilch gewonnen wird.
Ist Bier immer vegan?
Nein nicht immer, aber sehr oft. Das deutsche Reinheitsgebot für Bier ist erst einmal verlässlich für Veganer, denn es sieht für Bier ausschließlich Wasser, Hopfen, Malz und Hefe vor. In ausländischen Biersorten können jedoch Honig oder tierische Farbstoffe wie das aus Schildläusen gewonnene Karmin stecken.
Bisweilen setzen die Brauer auch Fischblasen zum Klären ein. Das kann allerdings auch bei einigen Zutaten von in Deutschland hergestellten Biermixgetränken oder Softdrinks der Fall sein. Fragen Sie im Zweifel direkt beim Hersteller nach.
Sind fertige Radler vegan?
Oft ja. In unserem letzten Radler-Test aus dem Jahr 2020 haben wir zwar keine entsprechenden Auslobungen auf den Produkten gefunden, aber die Hersteller gefragt, ob ihre Produkte vegan sind. Alle, die geantwortet haben, bejahten das.
Die meisten Firmen schränkten jedoch ein, dass sie nicht mit Sicherheit sagen könnten, ob die Lieferanten von Kronkorken, Etikettenklebern oder Druckerfarben tierische Bestandteile verwenden.
50 Pilsbiere im Test
Aktuell haben wir 50 Pilsbiere getestet, darunter sehr viele bekannte Marken. Die gute Nachricht: Viele Biere sind empfehlenswert. Kritik gab es für Keime, Fehlnoten im Geschmack und Spuren des Spritzgifts Glyphosat, das sich in zwölf Bieren fand. Alle Test-Ergebnisse sind gratis abrufbar – klicken Sie dazu einfach auf den folgenden Kasten: