Eine Handvoll gehackte Kräuter über die dampfende Suppe gestreut oder ein Stängel Petersilie an Knödel und Braten drapiert – das sieht einfach schön aus! Schließlich isst das Auge mit. Doch nicht nur aus ästhetischen Gründen sollten Sie etwas Grün über Salat, Eintöpfe, Suppen, Fisch oder Fleisch verteilen.
Kräuter verleihen Gerichten einen einzigartigen Geschmack sowie ein tolles Aroma und liefern nebenbei wertvolle Nährstoffe. Wozu Petersilie, Koriander und Co. am besten passen, und mit welchem Trick Sie für einen kleinen Vitamin-C-Schub sorgen, erfahren Sie hier.
1. Basilikum: Küchenkraut küsst Tomate
Basilikum enthält Magnesium und Eisen und soll bei Verdauungsbeschwerden helfen. Die ovalen, saftig grünen Blätter sind fester Bestandteil einer Caprese (eine italienische Vorspeise aus Tomaten, Mozzarella, Basilikum und Olivenöl).
Außerdem passt Basilikum besonders gut zu Tomaten aller Art (in Salat oder Suppe) sowie in Kräuterquark und Nudelsoßen. In der italienischen Küche kommt das Mittelmeerkraut in zahlreichen Gerichten zum Einsatz.
Tipp: Wenn Sie ein Bio-Basilikum-Töpfchen aus dem Supermarkt in der Küche stehen haben, sollten Sie zuerst die großen unteren Blätter ernten. Diese sind am aromatischsten.
2. Dill: Passt als Küchenkraut zu Gurken und Fisch
Dill ist an seinen langen, dünnen Fäden leicht zu erkennen. Sie können Dill einfach im Blumentopf aussäen, und schon nach ein paar Wochen bilden sich grüne Stängelchen. Das Kraut enthält Vitamin C, Kalium und Kalzium, punktet aber auch mit Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen.
Besonders gut passt Dill – wie der andere Name Dillkraut oder Gurkenkraut bereits verrät – in einen Gurkensalat. Auch wenn Sie selbst Gurken einlegen, sollte Dill unbedingt mit ins Glas wandern. Das Kraut schmeckt zudem in Kräuterquarks und – zusammen mit Zitrone – hervorragend zu Fisch.
3. Kerbel: Für Salate, Soßen und Suppen
Optisch ähnelt Kerbel der Petersilie, ist aber bei Weitem nicht so bekannt. Zu Unrecht, denn Kerbel steckt unter anderem voller Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalium.
Vor allem in der französischen Küche ist das Kraut weit verbreitet. Mit Kerbel können Sie Fisch würzen sowie Salate und Suppen aufpeppen.
Kerbel ist (neben u.a. Petersilie, Kresse, Schnittlauch, Sauerampfer und Pimpinelle) außerdem fester Bestandteil der bekannten Frankfurter Grünen Soße.
4. Koriander: Nicht jeder schätzt das Küchenkraut
An Koriander scheiden sich die Geister – oder eher die Geschmäcker. Koriander hat einen frischen und starken Eigengeschmack. Das Küchenkraut mit wertvollen ätherischen Ölen wird gegen allerlei Beschwerden eingesetzt: Es soll gegen Blähungen und Völlegefühl helfen und krampflösend wirken.
In der asiatischen Küche wird Koriander schon lange verwendet: Sie können ihn beispielsweise in Currys und Reisgerichte hacken.
5. Kresse
Kresse ist das vielleicht unkomplizierteste Küchenkraut und wächst ohne viel Pflege zuverlässig und schnell. Die kleinen grünen Stängelchen mit den Mini-Blättern haben es in sich: Sie enthalten viele wichtige Vitamine (A, B und C) und Mineralstoffe.
Am einfachsten verwenden Sie Kresse in der Küche wie folgt: Eine Scheibe frisches Brot mit Frischkäse oder Butter bestreichen und großzügig Kresse darauf verteilen. Genauso einfach und lecker: Kresse als Topping verleiht Salaten eine schöne, leicht scharfe Note.
6. Minze: Das Küchenkraut bringt Frische
Minze kennen die meisten aus der Limonade. Doch auch in beim Kochen können Sie Minze einsetzen. Das Kraut steckt voller Menthol, das der Minze ihren frischen Geschmack verleiht.
Das Küchenkraut passt zu süßen und herzhaften Gerichten: Zusammen mit Erbsen lässt sich aus Minzblättern ein toller Hummus herstellen, im Sommer verleihen Minze und Erdbeeren Salaten eine süße Geschmacksnote. Auch in Couscous- oder Bulgur-Salat ist Minze ein wichtiger Geschmacksgeber.
7. Oregano
Das mediterrane Küchenkraut Oregano wird gern "Pizzagewürz" genannt. Damit kennen Sie bereits das häufigste Anwendungsgebiet. Oregano passt aber auch sehr gut zu Kartoffeln und Tomatensoßen.
Oregano hat dank seiner ätherischen Öle eine antibakterielle Wirkung. Wenn Sie das Kraut selbst anbauen wollen, suchen Sie einen warmen und sonnigen Platz aus.
8. Petersilie: Küchenkraut – und Giftpflanze
Petersilie liefert unserem Körper die Vitamine C und K sowie Eisen. Ein guter Grund also, nicht nur Kindern das Grün auf dem Teller schmackhaft zu machen.
Sie können aus Petersilie zum Beispiel ein einfaches und leckeres Pesto herstellen oder das Kraut in einer selbst gemachten Gemüsebrühe verarbeiten. Außerdem schmeckt frisch gehackte Petersilie im Winter in jeder Gemüsesuppe und über herzhafte Eintöpfe gestreut.
Wichtig: Nicht nur Blätter, sondern auch die aromatischen Stängel verwenden und kleinschneiden.
Hätten Sie's gewusst? 2023 wurde die Petersilie zur "Giftpflanze des Jahres" gekürt, weil ihre Blüten den Stoff Apiol enthalten. Als Küchenkraut ist Petersilie aber vollkommen harmlos.
9. Rosmarin
Rosmarin verbreitet auf dem Balkon einen mediterranen Urlaubsduft, in der Küche verleihen die würzigen Nadeln Gerichten eine raffinierte Geschmacksnote. In Kombination mit Thymian und Oregano passt Rosmarin hervorragend zu Ofenkartoffeln, Ratatouille und Nudelsoßen. Wenn Sie Fleisch oder Fisch anbraten, geben Sie am besten einen Zweig Rosmarin zum Öl in die Pfanne.
Rosmarin ist eine recht robuste Pflanze, die viel Sonne mag. Kurzfristig verträgt das Kraut auch Frost. Mit Stecklingen können Sie Rosmarin recht einfach vermehren.
10. Salbei
Salbei mag es wie Rosmarin sonnig und warm. Salbeiblätter enthalten Gerbstoffe, die die Verdauung fördern und gegen Blähungen helfen sollen. Außerdem wirkt Salbei schweißhemmend und hilft als Tee gegen Halsschmerzen.
Salbei macht auch in der Küche eine gute Figur: Zu Pasta können Sie beispielsweise eine feine Salbeibutter kochen. Auch zu Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten passt der Geschmack.
11. Schnittlauch: Passt als Kraut aufs Butterbrot
Schnittlauch ist beim Anbau ein recht anspruchsloses und schnell wachsendes Küchenkraut. Wenn Sie die Samen aussäen und regelmäßig gießen, sprießen die schmackhaften Schnittlauch-Halme schon nach wenigen Wochen aus der Erde.
Schnittlauch hat einen leicht scharfen, frischen Geschmack, der etwas an Zwiebeln erinnert. Das Kraut liefert mehrere Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium.
Kleingehackt passt Schnittlauch sehr gut in Salate oder dient als Suppeneinlage. Auch im Kräuterquark oder aufs Butterbrot schmeckt das Kraut.
12. Thymian
Thymian wird in der Küche vor allem bei Fleisch- und Fischgerichten eingesetzt. Aber auch als Heilkraut ist es bekannt: Thymian soll schleimlösend wirken und wird deshalb auch für selbst gemachte Dampfbäder zum Inhalieren verwendet.
Frische, getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter?
Um das volle Aroma zu genießen, sollten Sie Kräuter am besten frisch geerntet verarbeiten. Dann ist der Anteil an ätherischen Ölen am höchsten. Warten Sie deshalb nach der Ernte nicht zu lange mit dem Verarbeiten. Lesen Sie dazu auch: Mitkochen oder nicht? So behalten Kräuter ihr Aroma
Wer einen eigenen Kräutergarten angelegt oder einzelne Küchenkräuter in Töpfe gepflanzt hat, kann Basilikum, Petersilie und Co. nach Bedarf direkt vor dem Kochen ernten. Ab dem Frühjahr können Sie dann wieder Wildkräuter sammeln und für Salate und Suppen verwenden.
So bleiben Küchenkräuter haltbar: Tipps
- Frisch gekaufte Kräuter bleiben, in ein feuchtes Tuch gewickelt, im Kühlschrank einige Tage frisch.
- Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt halten mit etwas Pflege sehr lange.
- Einige Küchenkräuter wie Rosmarin oder Thymian kann man auch einfach selbst trocknen. Die abgestreiften Nadeln anschließend am besten in lichtundurchlässigen Behältnissen aufbewahren.
- Oder Sie kaufen die Kräuter bereits getrocknet ein, dann sind sie sehr lange haltbar.
- Kräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch können Sie auch einfrieren. Mehr dazu hier:
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