- Rhabarber ist zwar ein Gemüse – die roten Stangen werden aber bevorzugt wie Obst zu Kompott und Marmelade verarbeitet oder auf den Kuchen gelegt.
- Das Frühlingsgemüse steckt voll gesunder Inhaltsstoffe, enthält aber auch Oxalsäure, weshalb Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen auf den Genuss verzichten sollten.
- Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Rhabarber möglichst frisch ist. Das erkennen Sie an drei Merkmalen.
Kuchen, Marmelade, Kompott: Rhabarber können Sie zu vielen leckeren Gerichten verarbeiten – oder auch als Getränk in Form von Saft und Schorle zu sich nehmen. Doch wie gesund ist Rhabarber eigentlich? Wann hat er Saison und worauf sollten Sie beim Kauf achten? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengefasst.
Wann hat Rhabarber Saison?
Die krautige Rhabarberpflanze mit ihren roten Stängeln gehört zu den Knöterichgewächsen (ebenso wie Buchweizen und Sauerampfer) und ist eine recht anspruchslose Pflanze. Besonders gut wächst sie auf humusreichen, feuchten Böden. Wenn Sie Rhabarber selbst pflanzen möchten, sollten Sie das am besten im Mai oder im Herbst tun und darauf achten, dass die Pflanze ausreichend Platz hat. Für mehr Infos lesen Sie:
Sobald die Stiele rot gefärbt sind, kann der Rhabarber geerntet werden. Das beliebte Frühlingsgemüse hat bei uns etwa von April bis Ende Juni Saison. Rhabarber wird in ganz Deutschland angebaut und ist zur Saison frisch auf Wochenmärkten, in Bio-Märkten und im Supermarkt erhältlich. Wir empfehlen, im Frühjahr am besten zu regionaler Bio-Ware zu greifen, weil diese in aller Regel die beste Umweltbilanz aufweist.
Wasser, Mineralstoffe und Vitamine: So gesund ist Rhabarber
Die geernteten Rhabarberstangen bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser – punkten aber auch mit anderen gesunden Inhaltsstoffen: Rhabarber besitzt viel Kalium, außerdem Kalzium, Vitamin C und wertvolle Ballaststoffe.
Aufgrund des vielen Wassers hat das Gemüse nur wenig Kalorien und den roten Stangen wird sogar eine entschlackende und blutreinigende Wirkung nachgesagt. In China wird Rhabarber seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin eingesetzt.
Bei Vorerkrankungen im Zweifel auf Rhabarber verzichten
Doch Vorsicht: Rhabarber enthält auch Oxalsäure. Diese behindert die Aufnahme von Kalzium, Magnesium und Eisen im menschlichen Körper. Menschen mit Nierenerkrankungen oder Gallenerkrankungen sollten deshalb besser auf oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Rhabarber, Rote Bete und Spinat verzichten.
Sie sollten Rhabarber deshalb nicht roh essen, sondern (ein-)kochen. Das Schälen, Blanchieren oder Kochen verringert die Oxalsäure im Rhabarber, und solange das Gemüse nicht übermäßig viel verzehrt wird, besteht laut Verbraucherzentrale Bayern auch keine Vergiftungsgefahr. Am meisten Oxalsäure steckt übrigens in den Rhabarberblättern und nicht in den Stängeln.
Rhabarber kochen – geschält oder ungeschält?
Rhabarber schmeckt leicht säuerlich – je roter die Stängel, desto süßer das Gemüse. Durch das Kochen verliert der Rhabarber aber an Säure und schmeckt dadurch milder. Obwohl Rhabarber ein Gemüse ist, bereiten ihn die meisten Menschen wie Obst zu und machen daraus Kuchen, Kompott oder Konfitüre.
Man muss Rhabarber übrigens nicht zwingend schälen: Jungen frischen Rhabarber mit harten, glänzenden Stielen können Sie auch ungeschält kochen. Waschen Sie die Stangen jedoch vor dem Kochen unter fließendem Wasser und schneiden das obere und untere Ende mit einem scharfen Messer ab.
Je nach Gericht, das man aus Rhabarber zubereiten möchte, ändert sich die Kochzeit. Für Rhabarberkuchen müssen die Stiele nur kurz kochen: Schneiden Sie die Rhabarberstangen dazu in etwa zentimeterbreite Stücke und bringen sie in einem Topf mit Wasser zum Kochen. Die Rhabarberstücke etwa fünf Minuten kochen lassen und regelmäßig umrühren. Ist der Rhabarber noch bissfest, ist er fertig gekocht.
Für Kompott müssen Sie den Rhabarber länger einkochen:
- Schneiden Sie die Stangen ebenfalls in zentimetergroße Stücke, bestreuen Sie sie mit Zucker und lassen sie abgedeckt einige Minuten stehen. Verwenden Sie beim Bestreuen nicht mehr als einen Esslöffel Zucker pro Rhabarberstange.
- Erhitzen Sie die Stücke in einem Topf und lassen Sie sie rund 15 Minuten köcheln.
- Ist der Rhabarber weich und zerfallen, ist er fertig.
Besonders gut schmeckt das noch warme Rhabarberkompott mit einer Kugel Eis, Quark oder Naturjoghurt. Erdbeeren und Rhabarber ergänzen sich übrigens optimal: Die süßen Beeren mildern den säuerlichen Rhabarbergeschmack – der Rhabarber wiederum verleiht eine angenehme Frische.
Hinweis: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen, täglich nicht mehr als 25 bis 50 Gramm, also etwa sechs bis zwölf Teelöffel, freien Zucker zu verzehren. Generell gilt: Je weniger Zucker, desto besser.
Rhabarbar einfrieren?
Wer Rhabarber außerhalb der Saison essen möchte oder eine reiche Ernte hat und nicht alles verbrauchen kann, kann das Frühlingsgemüse auch einfrieren. Schneiden Sie die Stangen in Stücke und füllen sie in gefriertaugliche Beutel oder Behälter. Blanchieren muss man den Rhabarber vor dem Einfrieren nicht.
Rhabarber kaufen: So erkennen Sie frische Rhabarberstangen
- Frischen Rhabarber erkennen Sie an festen, glänzenden Stangen. Die Schnittstellen sind idealerweise noch feucht.
- Rhabarber verliert nach der Ernte schnell an Wasser und trocknet aus. Verarbeiten Sie ihn deshalb so frisch wie möglich.
- Im Kühlschrank hält sich frischer Rhabarber einige Tage, packen Sie ihn gerne in ein feuchtes Tuch und legen ihn ins Gemüsefach des Kühlschranks.
- Greifen Sie bevorzugt zu regionalem Rhabarber aus Bio-Anbau, diesen finden Sie am einfachsten auf Wochenmärkten und im Bio-Markt.
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